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Index für Gewürze auf Griechisch

  




Die griechische Schrift war historisch eine der ersten Schriften Europas und ist die Vorläuferin aller heute in Europa verwendeten Alphabete, worunter neben dem griechischen auch das lateinische und kyrillische fallen. Eine entferntere Verwandt­schaft besteht zum geor­gischen und arme­nischen Schrift­system. Alle diese haben auf den Gewürz­seiten ihre eigenen Indices; dagegen habe ich diesen griechischen Index um einige koptische Gewürz­namen erweitert, da die beiden Schriften einander aus­gesprochen eng verwandt sind.

Die Griechen hatten ihre Schrift von den Phöniziern übernommen, dabei aber die Bedeutung einiger Zeichen verändert: Die phönizischen Konsonanten­zeichen (hebräische Analoga z. B. der pharyngeale Plosiv ayin ע und der palataler Halbvokal yod י) wurden als Vokalzeichen (z. B. eta η und iota ι) in das neue System eingebaut, das somit keinen strukturellen Unterschied zwischen Vokal- und Konsonantenzeichen kennt. Diese Neuerung erwies sich als bedeutendes und langlebiges Merkmal, das die vom griechischen Alphabet abgeleiteten Schriften bis heute gemeinsam haben.

Eine weitere Charakteristik des griechischen Alphabets liegt in den distinkten Formen für Groß- und Kleinbuchstaben, wobei sich letztere aus der Handschrift entwickelten. Dieses Merkmal wird von keinem unabhängigen Schriftsystem geteilt. Als einziger Buchstabe nimmt das kleine sigma am Wortende (ς) eine andere Form an als im Wortinneren und am Wortanfang (σ).

Die altgriechische Schrift kannte ab der Epoche des Hellenismus eine Anzahl verschiedener diakritische Zeichen, durch die unterschiedliche Betonungen und Behauchungen aufgezeichnet wurden: Ein Akut-Akzent stand für steigende Betonung (im Satzverband wurde in wortfinalen Silben daraus eine fallende, die mit dem Gravis notiert wurde) und ein Circumflex für eine steigend–fallende Betonung eines langen Vokals oder Diphthongs. Am Wortanfang konnten Vokale behaucht (spiritus asper, Beispiel mit alpha: ) oder nicht behaucht (spiritus lenis, Beispiel: ) werden, allerdings sind υ und ρ immer behaucht; der Hauch wird in der Transkription als H dargestellt, aber in der Sortierung nicht berücksichtigt.

In der neugriechischen Schrift sind die Buchstabenformen weitgehend unverändert erhalten, mit der Ausnahme von theta (klassisch bevorzugt ϑ, modern ausschließlich θ) und phi (klassisch φ, modern auch ϕ); in manchen Fonts werden diese Zeichen auch identisch dargestellt. In diesem Index verwende ich die ungebräuchlicheren Varianten, um Suchmaschinen besser zu unterstützen und das Alt- und Neugriechische im Schriftbild besser voneinander abzugrenzen; in den Gewürzartikeln findet man dagegen die üblichen Schreibungen.

Außerdem kennt das Neugriechische nur einen einzigen Akzent, der Tonos heißt und wie ein sehr steiler Akut aussieht. Im Unicode-Standard wird zwischen Tonos und Akut genau unterschieden, auch wenn viele Fonts dafür dieselben Glyphen verwenden (Beispiel: Alpha-Akut und Alpha-Tonos ά). Auf manchen Systemen (Internet Explorer und Konqueror) ist die Darstellung der altgriechischen Zeichen problematisch und nur durch explizite Fontangabe im CSS lösbar. Als einziges weiteres diakritisches Zeichen dient die Dialytika (Diarese) zur Anzeige nicht-diphthongischer Vokalkombinationen. Die moderne Aussprache unterscheidet sich (anders als Vokabular und Grammatik) sehr von der klassischen; insbesondere werden viele in der Schrift unterschiedene Vokale und Diphthonge einheitlich wie I gesprochen, was aber hier in der Transliteration nicht berücksichtigt wird.

Dieser Index enthält auch ca. 50 Namen von Gewürzpflanzen in der koptischen Sprache. Koptisch ist die letzte Entwicklungsstufe der ägyptischen Sprache und blühte von der Zeitenwende bis in die Mitte des zweiten Jahrtausends; danach geriet die Sprache durch das höhere Prestige des Arabischen unter großen Druck. Die letzten Sprecher haben es angeblich im 17. oder 18.Jahrhundert aufgegeben, aber Koptisch ist immer noch die Liturgiesprache der ägyptischen Christen. Die koptischen Gewürznamen stammen aus verschiedenen Wörterbüchern des 18 und frühen 19. Jahrhunderts, die in gescannter Form im Internet herumgeistern. Man sollte sie wohl mit Vorsicht genießen. Die Sortierung erfolgt nach griechischem Muster und nicht, wie in koptologischen Kreisen üblich, primär nach Konsonanten.




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