Index für Gewürze in indischen Sprachen und Schriften
अ आ इ ई उ ऊ ऋ ऎ ए ऐ ऒ ओ ऑ औ क ख ग घ च छ ज ज़ झ ट ठ ड ढ त थ द ध न प फ ब भ म य य़ र ऱ ल व श ष स ह
A Ā I Ī U Ū R̥ Ĕ E Ai Ŏ O Ô Au K Kʰ G Gʰ C Cʰ J Z Jʰ Ṭ Ṭʰ Ḍ Ḍʰ T Tʰ D Dʰ N P Pʰ B Bʰ M Y Ẏ R Ṟ L V Ś Ṣ S H
Dieser Index listet alle Namen von Gewürzen in indischen Sprachen;
die genaue Bedeutung von indisch
in diesem Zusammenhang wird weiter unten definiert.
Schnell gesagt, sind hier die meisten in Indien offiziellen nordindischen (arischen) und alle
südindischen (dravidischen) Sprachen erfaßt, dazu einige Minderheitensprachen aus dem Nordosten
sowie einige Sprachen aus den Nachbarländern Indiens.
Allerdings kann dieser Index konstruktionsbedingt nur Sprachen aufnehmen, die in einer indischen
(also vom Brahmi-
Die
Typologisch arbeiten diese Schriften im wesentlichen alphabetisch, enthalten also Zeichen für Vokale und Konsonanten; allerdings
werden diese auf eine graphisch sehr anspruchsvolle und variantenreiche Weise zu Silbenzeichen kombiniert, die
dann für eine Sequenz von Konsonanten plus genau einem abschließendem Vokal stehen; innerhalb des
konsonantischen Teils der Silbe können dabei komplexe Ligaturen entstehen. Die Zeichen für den
Vokal werden unter, über, vor oder nach dem Konsonantencluster geschrieben (oder auch zweiteilig davor und
danach). Der Vokal A heiß implizit und hat überhaupt keine graphische Darstellung, außer
er bildet für sich allein (ohne vorangehenden Konsonanten) eine Silbe, was am Wortanfang häufig, sonst aber
extrem selten ist. Als weitere Komplikationen sind die hohe Anzahl von Lauten und daher Zeichen sowie einige
zusätzliche modifizierende diakritische Zeichen zu nennen; in vielen Schriften ist die Schreibung von R
besonders kompliziert.
Das Grundprinzip wird von jeder modernen Schrift etwas abgewandelt: So können Ligaturen horizontal oder vertikal
(oder auch völlig unregelmäßig)
gebildet werden, und in einigen Schriften verwendet man tiefgestellte Konsonantenzeichen (Tamil hat allerdings überhaupt
keine konsonantische Ligaturen). Manche Schriften modifizieren die Grundform von Konsonantenzeichen bei Anwesenheit
bestimmter Vokale. Und fast jede Schrift besitzt auch eine oder mehrere einzigartige Besonderheiten,
Jede Schrift bedient eine oder mehrere Sprachen und hat entsprechend deren Phonetik einen bestimmten Vorrat an Zeichen.
Deshalb ist es im allgemeinen nicht ohne Verrenkung möglich, eine indische Sprache in einer
stimmlos
unbehauchtstimmlos
behauchtstimmhaft
unbehauchtstimmhaft
behauchtnasal
velar k kʰ g gʰ ṅ
palatal c cʰ j jʰ ñ
retroflex ṭ ṭʰ ḍ ḍʰ ṇ
dental t tʰ d dʰ n
labial p pʰ b bʰ m
y r l v
ś ṣ s h
fremden
indischen Schrift zu schreiben. Nur die in Nordindien verbreitete Devanagari-Schrift wurde soweit mit Sonderzeichen
ausgerüstet, daß sie (fast) alle anderen Schriften darstellen kann. Diese Sonderzeichen sind jedoch eher
akademische Hilfsmittel und den Sprechern in Indien oft gar nicht bekannt.
Unicode
Name Um-
schriftDeva-
nagariGur-
mukhiGuja-
ratiBen-
galiOriya Te-
lugu Kann-
adaTamil   Malayalam Sin-
hala
Vokale Unabhängige Vokalbuchstaben (Ändern)
A a अक ਅਕ અક অক ଅକ అక ಅಕ அக അക අක
AA ā आका ਆਕਾ આકા আকা ଆକା ఆకా ಆಕಾ ஆகா ആകാ ආකා
I i इकि ਇਕਿ ઇકિ ইকি ଇକି ఇకి ಇಕಿ இகி ഇകി ඉකි
II ī ईकी ਈਕੀ ઈકી ঈকী ଈକୀ ఈకీ ಈಕೀ ஈகீ ഈകീ ඊකී
U u उकु ਉਕੁ ઉકુ উকু ଉକୁ ఉకు ಉಕು உகு ഉകു උකු
UU ū ऊकू ਊਕੂ ઊકૂ ঊকূ ଊକୂ ఊకూ ಊಕೂ ஊகூ ഊകൂ ඌකූ
R r̥ ऋकृ ઋકૃ ঋকৃ ଋକୃ ఋకృ ಋಕೃ ഋകൃ ඍකෘ
RR r̥̄ ॠकॄ ૠકૄ ৠকৄ ୠକୄ ౠకౄ ೠಕೄ ൠകൄ ඎකෲ
L l̥ ऌकॢ ઌકૢ ঌকৢ ଌକୢ ఌకౢ ಌಕೢ ഌകൢ ඏකෟ
LL l̥̄ ॡकॣ ૡકૣ ৡকৣ ୡକୣ ౡకౣ ೡಕೣ ൡകൣ ඐකෳ
CANDRA E ê ऍकॅ ઍકૅ
SHORT E ĕ ऎकॆ ఎకె ಎಕೆ எகெ എകെ එකෙ
E e एके ਏਕੇ એકે একে ଏକେ ఏకే ಏಕೇ ஏகே ഏകേ ඒකේ
AI ai ऐकै ਐਕੈ ઐકૈ ঐকৈ ଐକୈ ఐకై ಐಕೈ ஐகை ഐകൈ ඓකෛ
CANDRA O ô ऑकॉ ઑકૉ
SHORT O ŏ ऒकॊ ఒకొ ಒಕೊ ஒகொ ഒകൊ ඔකො
O o ओको ਓਕੋ ઓકો ওকো ଓକୋ ఓకో ಓಕೋ ஓகோ ഓകോ ඕකෝ
AU au औकौ ਔਕੌ ઔકૌ ঔকৌ ଔକୌ ఔకౌ ಔಕೌ ஔகௌ ഔകൌ ඖකෞ
AE æ ඇකැ
AAE ǣ ඈකෑ
Konsonanten:
KA k क ਕ ક ক କ క ಕ க ക ක
KHA kʰ ख ਖ ખ খ ଖ ఖ ಖ ഖ ඛ
GA g ग ਗ ગ গ ଗ గ ಗ ഗ ග
GHA gʰ घ ਘ ઘ ঘ ଘ ఘ ಘ ഘ ඝ
NGA ṅ ङ ਙ ઙ ঙ ଙ ఙ ಙ ங ങ ඞ
CA c च ਚ ચ চ ଚ చ ಚ ச ച ච
CHA cʰ छ ਛ છ ছ ଛ ఛ ಛ ഛ ඡ
JA j ज ਜ જ জ ଜ జ ಜ ஜ ജ ජ
JHA jʰ झ ਝ ઝ ঝ ଝ ఝ ಝ ഝ ඣ
NYA ñ ञ ਞ ઞ ঞ ଞ ఞ ಞ ஞ ഞ ඤ
TTA ṭ ट ਟ ટ ট ଟ ట ಟ ட ട ට
TTHA ṭʰ ठ ਠ ઠ ঠ ଠ ఠ ಠ ഠ ඨ
DDA ḍ ड ਡ ડ ড ଡ డ ಡ ഡ ඩ
DDHA ḍʰ ढ ਢ ઢ ঢ ଢ ఢ ಢ ഢ ඪ
NNA ṇ ण ਣ ણ ণ ଣ ణ ಣ ண ണ ණ
TA t त ਤ ત ত ତ త ತ த ത ත
THA tʰ थ ਥ થ থ ଥ థ ಥ ഥ ථ
DA d द ਦ દ দ ଦ ద ದ ദ ද
DHA dʰ ध ਧ ધ ধ ଧ ధ ಧ ധ ධ
NA n न ਨ ન ন ନ న ನ ந ന න
NNNA ṉ ऩ ன
PA p प ਪ પ প ପ ప ಪ ப പ ප
PHA pʰ फ ਫ ફ ফ ଫ ఫ ಫ ഫ ඵ
BA b ब ਬ બ ব ବ బ ಬ ബ බ
BHA bʰ भ ਭ ભ ভ ଭ భ ಭ ഭ භ
MA m म ਮ મ ম ମ మ ಮ ம മ ම
YA y य ਯ ય য ଯ య ಯ ய യ ය
RA r र ਰ ર র ର ర ರ ர ര ර
RRA ṟ ऱ ఱ ಱ ற റ
LA l ल ਲ લ ল ଲ ల ಲ ல ല ල
LLA ḷ ळ ਲ਼ ળ ଳ ళ ಳ ள ള ළ
LLLA ḻ ऴ ೞ ழ ഴ
VA v व ਵ વ ଵ వ ವ வ വ ව
SHA ś श ਸ਼ શ শ ଶ శ ಶ ஶ ശ ශ
SSA ṣ ष ષ ষ ଷ ష ಷ ஷ ഷ ෂ
SA s स ਸ સ স ସ స ಸ ஸ സ ස
HA h ह ਹ હ হ ହ హ ಹ ஹ ഹ හ
QA q क़
KHHA ḫ ख़ ਖ਼
GHHA ġ ग़ ਗ਼
DDDHA/RRA ṛ ड़ ੜ ড় ଡ଼
RHA ṛʰ ढ़ ঢ় ଢ଼
FA f फ़ ਫ਼ ෆ
YYA ẏ य़ য় ୟ
NNGA ⁿg ඟ
JNYA ⁿj ඥ
NNDDA ⁿḍ ඬ
NDA ⁿd ඳ
MBA ᵐb ඹ
ŕ ৰ
ṿ ৱ
Die Umschriften ins Lateinalphabet orientieren sich an der wissenschaftlich üblichen Transliteration für Sanskrit (IAST) und am neueren Standard ISO 15919, der alle indischen Schriften abdeckt. Reine ASCII-Schemata wie Harvard-Kyoto und ITRANS sehen dagegen ganz anders aus.
Die im Sanskrit vorkommenden Retroflexe sind mit einem Punkt unter dem Zeichen gekennzeichnet (Ṭ, Ḍ, Ṣ, Ṇ). Auch die retroflexen Variante von L wird so umschrieben (Ḷ). Bei R verwende ich Ṛ für das nordindische DDDHA ड़ (DDHA mit dem Nukta-Zeichen), dessen Äquivalent in Gurmukhi (ੜ), Bengali (ড়) und Oriya (ର) allerdings komischerweise RRA heißt. Das dravidische RRA ऱ,
z. B. Tamil ற, schreibe ich wie in ISO-15919 als Ṟ mit einem Unterstrich.Das Devanagari-
Zeichen eyelash ra, das nur in Marathi vorkommt, hat keinen eigenen Codepoint, sondern wird nach Unicode 2.0 mit RA+VIRAMA+ ZWJ (र्) geschrieben, nach Unicode 3.0 dagegen als Halbform von RRA aufgefaßt (und daher RRA+VIRAMA ऱ् geschrieben). Als Transliteration verwende ich Ř. Vokalisches R und L werden die in der wissenschaftlichen Umschrift für Sanskrit IAST mit einem Punkt gekennzeichnet; da ISO-15919 den Punkt systematischerweise retroflexen Konsonanten vorbehält, verwendet er stattdessen einen tiefgestellten Ring: R̥ und L̥. Das lange vokalische R trägt ein zusätzliches Macron, R̥̄. Diese Zeichen sind auf vielen Browsern schlecht unterstützt, aber glücklicherweise (mit Ausnahme von R̥) im Sanskrit sehr selten oder sogar nichtexistent; in den moderen Sprachen treten sie gar nicht auf.
Der velare bzw. palatale Nasal wird Ṅ bzw. Ñ geschrieben. In den meisten indischen Schriften drückt man diese Laute zumeist nicht durch Buchstaben, sondern durch das diakritische Zeichen Anusvara aus.
Ein hochgestelltes H nach Konsonant (ʰ) markiert diesen als behaucht (kommt in allen Sprachen außer Tamil und Sinhala vor).
Ein hochgestelltes N vor stimmhaftem Plosiv (ⁿ) zeigt die Pränasalierung an (dieses Merkmal existiert nur in Sinhala).
Der implizite Vokal ist immer als A wiedergegeben, auch wenn er eher wie O ausgesprochen wird. Im Fall der nordindischen Sprachen, die den impliziten Vokal häufig schreiben aber nicht sprechen, bestehen gewisse Inkonsistenzen in der hier verwendeten Transliteration und Sortierung.
Lange Vokale (Ā, Ī, Ū) tragen ein Makron; da E und O in arischen Sprachen immer lang sind, werden sie bei mir wie in IAST (aber nicht in ISO-15919) nicht speziell gekennzeichnet. Für dravidisches Kurz-E und Kurz-O schreibe ich Ĕ bzw. Ŏ. Nordindisches Kurz-E und Kurz-O (Ê und Ô) treten nur in englischen Fremdwörtern auf und kommen in diesem Index daher nicht vor (Beispiel: Hindi kofi [कॉफ़ि]
Kaffee
).Sinhala hat zwei Vokale, die ich als Æ und Ǣ umschreibe (AE-Ligatur mit einem Makron für die Länge). Beim Sortieren muß ich sie mit A und Ā gleichsetzen, da ich nicht weiß, wie die echte Sinhala-Sortierung funktioniert.
Die Malayalam-Schrift hat ein paar einigrtige Merkmale, die es erschweren, sie in diesem Index korrekt aufzunehmen. Die chillu-Formen sind reine Konsonanten am Silbenende und können hier leider nicht von innersilbischen Konsonantenclustern unterschieden werden; das wortfinale kurze U schreibt sich eigenartigerweise mit einem Virama und wird hier mit einem Schwa ə wiedergegeben.
Die Buchstaben KHHA and GHHA existieren nur im Gurmukhi- und Devanagari-Alphabet, wo sie als Transkriptionen für arabisches khah خ bzw. ghain غ dienen. ISO-15919 gibt sie mit KH und Ġ wieder; ersteres erscheint mir dabei eine sehr schlechte Wahl, da es in Unicode nicht einfach darzustellen ist. Daher verwende ich zur Umschrift wie im Arabischen Ḫ und Ġ. Allerdings sind diese beiden Buchstaben ohnehin in keinem einzigen Gewürznamen enthalten.
Die tamilischen Buchstaben LLLA ழ (auch Malayalam ഴ) und NNNA ன sind entsprechend der wissenschaftlichen tamilischen Transliteration als L und N mit einem Unterstrich wiedergegeben: Ḻ und Ṉ.
Zusätzlich ist eine Transliteration ins Devanagari angegeben, wobei spezielle Sonderzeichen jene Laute wiedergeben, die den traditionell in Devanagari geschriebenen Sprachen fehlen. Zumeist existiert eine klare 1:1-Korrespondenz zwischen den Zeichen im nativen Alphabet und der Devanagari-Umschrift; lediglich bei Nasalierungen verwende ich in Devanagari oft den Anusvara, auch wenn das im jeweiligen nativen Alphabet anders handgehabt wird. In einigen Fällen mußten Zeichen ohne genaue Entsprechung im Devanagari durch ungefähr passende ersetzt werden.
Die korrekte Darstellung dieses Index stellt ziemlich hohe Anforderungen an Ihren Computer. Auf vielen Systemen wird die Darstellung daher unbefriedigend bleiben. Sie brauchen nicht nur Fonts für alle verwendeten Schriften, sondern müssen auch noch hoffen, daß Ihr Browser bzw. Ihr Betriebsystem die komplexen typographischen Regeln der Brahmi-abgeleiteten Schriften beherrschen. Malayalam ist besonders anspruchsvoll: Zeigt Ihr System unterschiedliche Buchstabenformen am Wortende für മഞ്ഞള് (maññaḷ) und എള്ള് (ĕḷḷə)? Sie sollten nur ein virama-Zeichen sehen, nämlich am Ende des zweiten Wortes (einen Halbkreis ähnlich dem Breve-Akzent); manche Systeme bringen jedoch bis zu vier auf den Bildschirm, oder ersetzen die korrekten Buchstaben/Ligaturen durch Fragezeichen oder quadratischen Boxen. Glücklicherweise erlaubt Unicode 5.1 die Eingabe des ersten Wortes als മഞ്ഞൾ, was langfristig wahrscheinlich weniger Schwierigkeiten bereiten wird, zur Zeit aber noch in wenigen Fonts unterstützt wird.
Die Sortierreihenfolge folgt der kanonischen Ordnungssequenz im Devanagari, die auch für die anderen indischen Schriften als Modell dient. Anusvara ist wie der entsprechende Nasal sortiert. Die Handhabung des impliziten Vokals ist bei den nordindischen Sprachen gelegentlich etwas inkonsistent, sowohl bei der lateinischen Transliteration als auch bei der Sortierung.
In Indien werden je nach Definition einige hundert bis etwas über tausend verschiedene Sprachen aus fünf verschiedenen Sprachfamilien gesprochen; die meisten davon haben keine schriftliche Tradition, und einige haben diese sogar im Lauf der Zeit verloren (erschreckend oft im 19./20. Jahrhundert). Einige Sprachen im Nordwesten, vor allem Kashmiri und Urdu, verwenden das arabische Alphabet und kommen in diesem Index folglich nicht vor; dasselbe gilt für die Minderheitensprachen des Nordostens, von denen sich die Mehrheit in Lateinschrift schreibt (Khasi, Garo, Karbi etc, aber einige andere verwenden das Bengali-Alphabet; Bodo nimmt heute meist Devanagari). Die traditionellen Litertursprachen des Landes dienen heute meist auch offizielle Regionalsprachen der entsprechenden Bundesstaaten und sind in diesem Index mittlerweile mit einiger Vollständigkeit enthalten.
Die letzten Jahrzehnte sahen eine zunehemende Verschriftlichung von vielen traditionell rein oder vorwiegend mündlichen Sprachen; darunter
sind vergleichsweise große
Sprachen wie Konkani oder Dogri, aber auch viele kleine
Minderheitensprachen vor allem aus dem
Nordosten des Landes. Einige davon sind mittlerweile zu offiziellen Regionalsprachen aufgestiegen oder befinden sich auf dem Weg dazu.
Dabei wurden meist bestehende Schriften genutzt (fast immer Devanagari oder Bengali), oft unter Vernachlässigung alter, fast oder vollständig
ausgestorbener autochthoner Schriftsysteme. Somit könnten auch viele dieser neu verschriftlicher Sprachen in diesem Index aufgenommen
werden; allerdings gibt es dazu im Web sehr wenig Information, so daß ich auf Straßenbefragungen vor Ort angewiesen bin. Dieses Verfahren
ist aufwendig und bringt oft fehlerhafte Resultate, aber trotzdem kann ich hier einige Minderheitensprachen vor allem aus dem
Nordosten Indiens präsentieren, und habe die Hoffnung, daß es in Zukunft noch mehr werden.
Die folgende Tabelle ist gleichermaßen ein status quo und eine to-do list. Sie enthält alle Sprachen, die den folgenden Kriterien genügen: (a) geschrieben mit einer vom Brahmi-Alphabet abgeleiteten Schrift mit ausreichend struktureller Ähnlichkeit zu Devanagari und Unterstützung in Unicode und (b) offizieller Status oder zumindest in lokalen Schulen gelehrt (oder, alternativ, einigermaßen normierte Orthographie). In Indien und seinen Nachbarländern gibt es schätzungsweise 30 bis 40 Sprachen, die diesen Anforderungen genügen; diese gehören in drei verschiedene Sprachfamilien (indo–europäisch, sino–tibetisch und dravidisch). Viele Fälle sind problematisch: So hat Rajasthani keine normierte Orthographie, obwohl es von der indischen Verfassung ausdrücklich anerkannt wird (aber bizarrerweise ist es in Rajasthan keine Verwaltungssprache). Tibetisch und seine Satelliten schreiben sich mit einem gegenüber dem indischen Modell stark modifizierten Alphabet (deshalb ist dieser Index zum Auffinden tibetischer Gewürznamen nicht sonderlich gut geeignet; der tibetische Index präsentiert die Namen in einer besseren Anordnung). In einige Fällen gibt es auch keinen klaren Konsens über das zu verwendende Alphabet: Konkani (Latein/Devanagari/Kannada, immerhin in Goa offizielle Regionalsprache in Devanagari-Schrift), Kokborok (Bengali/Latein), Kashmiri (Arabisch/Devanagari).
Die südostasiatischen Brahmi-abgeleiteten Schriften werden wahrscheinlich nie in diesem
Index erscheinen, obwohl sie sich historisch aus indischen Schriften entwickelt haben.
Der Grund dafür ist, daß sie sich durch eine lange eigene Entwicklung bereits sehr
weit vom indischen Vorbild entfert haben und mit diesem strukturell nicht mehr zur Deckung
gebracht werden können. Es gibt bereits einen separaten Index für Thai und Lao;
Indices für Khmer und Burmesisch werden irgendwann einmal folgen, wenn ich genug Durchblick habe (oder mir ein Leser freundlicherweise hilft).
Schrift | Sprache | Anmerkungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Devanagari | संस्कृत | Sanskrit (sa) β | Klassische Sprache der religiösen, philosophischen und wissenschaftlichen Literatur | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
हिंदी | Hindi (hi) | lingua franca in ganz Nordindien; offizielle Sprache den Indischen Union und offiziell in vielen Bundesstaaten des Nordens | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
मराठी | Marathi (mr) | Offizielle Regionalsprache in Maharashtra | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
कॉशुर | Kashmiri (Koshur, ks) | Offizielle Regionalsprache in Kashmir, heute fast immer (in Pakistan immer) im arabischen Alphabet geschrieben [کٲشر] (Dardisch) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
कोंकणी | Konkani (kok) α | Offizielle Regionalsprache in Goa | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
नेपाली | Nepali (ne) | Offizielle Zweitsprache in Westbengalen; Nationalsprache von Nepal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
नेपालभाषा | Nepal bhasa Regionalsprache in Nepal; die traditionelle Newari-Schrift (Ranjana) wird heute in Kathmandu teilweise wiederbelebt, hat aber noch keine Unicode-Unterstützung (Sino–Tibetisch)
| बोड़ो | Bodo (brx) | Offizielle Zweitsprache in Assam (Sino–Tibetisch)
| मैथिली | Maithili (Bihari, bh) | Offizielle Regionalsprache in Bihar; starke Sprechergemeinschaft in Nepal. Maithili wurde bis ins 19. Jahrhundert vorwiegend in der der Bengali-Schrift sehr ähnlichen Mithilakshara-Schrift geschrieben, für die es gegenwärtig keine Unicode-Unterstützung gibt, und mitunter auch in der heute ebenfalls fast ausgestorbenen Kaithi-Schrift [𑂍𑂶𑂘𑂲].
| डोगरी | Dogri (doi) | Regionalsprache in Jammu und Kashmir; gesprochen in Pakistan und dort im arabischen Alphabet geschrieben [ڈوگرى]. Im kulinarischen Vokabular dem Hindi extrem ähnlich.
| सिन्धी | Sindhi (sd) | Verstreut im Nordwesten Indiens und in Pakistan; zweite Amtssprache in Pakistan, aber in Indien nur auf Unionsebene offiziell (kein offizieller Status auf Ebene eines Bundesstaates); wird in Indien teilweise und in Pakistan immer in einer Variante des arabischen Alphabet mit vielen Sonderzeichen geschrieben [سنڌی]
| राजस्थानी | Rajasthani (raj) | Gruppe heftig voneinander abweichender Dialekte ohne Standard-Orthographie, gesprochen in Rajasthan.
| Gurmukhi | ਪੰਜਾਬੀ | Punjabi (Panjabi, pa) | Offizielle Regionalsprache in Punjab und Haryana; Umgangssprache im östlichen Pakistan, allerdings ohne offiziellen Status (dort in arabischer Schrift geschrieben [پنجابی])
| Gujarati | ગુજરાતી | Gujarati (gu) | Offizielle Regionalsprache in Gujarat
| Bengali | বাংলা | Bengali (Bangla, bn) | Offizielle Regionalsprache in Westbengalen; Nationalsprache von Bangladesh
| অসমীয়া | Assamesisch | Offizielle Regionalsprache in Assam
| মণিপুরি (মৈতৈ লোন) | Manipuri (Meitei-lon, mni) | Offizielle Regionalsprache in Manipur; unoffizielle Minderheitensprache in Bangladesh. Die Meitei-Mayek-Schrift [ꯃꯩꯇꯩ ꯃꯌꯦꯛ] wurde im 18. Jahrhundert zugunsten der bengalischen aufgegeben, wird aber gerade wieder neu eingeführt; ich habe einen separaten Index dafür. (Sino–Tibetisch)
| বিষ্ণুপ্রিয়া মণিপুরী | Bishnupriya Manipuri (bpy) | vereinzelte Gruppen von Sprechern in Nordostindien und Bangladesh (nicht offiziell)
| ককবরক | Kokborok (Tripuri, trp) | Offizielle Regionalsprache in Tripura (weitere Sprecher leben in Bangladesh). Wird parallel auch im Lateinalphabet geschrieben. (Sino–Tibetisch)
| সিলটী | Sylheti (Siloti) | Sprecher in Bangladesh und Nordostindien (nicht offiziell); es existiert ein natives Alphabet (Siloti Nagori [ꠡꠁꠟꠐꠡ ꠘꠀꠉꠠꠡ]), das allerdings kaum noch verwendet wird.
| Oriya | ଓଡ଼ିଆ | Oriya (or) | Offizielle Regionalsprache in Orissa
| Telugu | తెలుగు | Telugu (te) | Offizielle Regionalsprache in Andhra Pradesh (Dravidisch)
| Tamil | தமிழ் | Tamil (ta) | Offizielle Regionalsprache in Tamil Nadu; Offizielle Zweitsprache in Sri Lanka (Dravidisch)
| Kannada | ಕನ್ನಡ | Kannada (kn) | Offizielle Regionalsprache in Karnataka (Dravidisch)
| ತುಳು ಬಾಸೆ | Tulu (tcy) | Minderheitensprache in Karnataka, bis ins 20. Jahrhundert auch mit einer eigenen Schrift geschrieben (Dravidisch)
| Malayalam | മലയാളം | Malayalam (ml) | Offizielle Regionalsprache in Kerala (Dravidisch)
| Sinhala | සිංහල | Sinhala (Singhalesisch, si) | Nationalsprache von Sri Lanka
| Uchen (Tibetisch) | siehe den tibetischen Index བོད་སྐད་ | Tibetisch (bo) | Eine Gruppe miteinander verwandter Sprachen in Tibet, China, Nepal, Indien und Pakistan (Sino–Tibetisch)
| གླེ་སྐད་ | Ladakhi (ljb) | Ein Teil des Tibetisch-Bündels, gesprochen am Nordwestrand Indiens. Hat offiziellen Status im tibetisch besiedelten Teil von Jammu und Kashmir (Sino–Tibetisch)
| རྫོང་ཁ་ | Dzonkha (dz) β | Nationalsprache Bhutans; ebenfalls Teil der tibetischen Makrosprache (Sino–Tibetisch)
| Ajhapat | 𑄌𑄋𑄴𑄟 | Chakma (Changma, ccp) | kleine Minderheitensprache in Nordostindien und Bangladesh (Font installieren)
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Viele der Namen in diesem Index stammen von schlecht lesbaren, handgeschriebenen Listen; wie jeder mit Wissen über indische Schriften bestätigen kann, ist die Digitalisierung von solchen Quellen schwierig und fehleranfällig, und außerdem wird man leicht Opfer von Rechtschreibschwächen der Informanten. Soferne möglich, erfolgte eine Korrektur jedes einzelnen Namens über das Internet, aber einige indische Sprachen sind schlecht vertreten (besonders fehlen zweisprachige Dokumente); für Gujarati, Bengali und Malayalam konnte ich einiges findes, aber die Schreibungen in Sinhala, Assamesisch, Punjabi und Konkani sollten mit Vorsicht genossen werden. Kommentare und Korrekturen sind natürlich willkommen.
Vor Ort recherchierte Namen in Sprachen mit geringer schriftlicher Tradition oder geringer Alphabetisierung in der Bevölkerung sind nur als Approximationen zu werten; in Extremfällen sammelte ich soviele Schreibweisen wie Informanten (besonders heikel, wenn ich nur einen finden konnte). Das betrifft vor allem die Sprachen Nordostindiens sowie Dogri, Newari, Maithili und Tibetisch (bei letzterem fand ich allerdings auch zusätzlich schriftliche Quellen über Heilpflanzen).
Bei Sanskrit wiederum stellt sich das Problem, daß das Monier-Williams-Wörterbuch (neben ungültigen wissenschaftlichen Pflanzennamen) eine unvernünftige Anzahl von Synonymen und Polyvalenzen enthält – weder altindische Poeten noch moderne Linguisten sind eben der modernen Botanik verpflichtet. Wahrscheinlich wird Sanskrit daher ewig im β-Status verbleiben.
- Beginn des indischen Index
- English version of this index
- Inhaltsverzeichnis
- Übersicht
- Einführung
- Alphabetischer Index
- Botanischer Index
- Geographischer Index
- Mischungsindex
- Morphologischer Index