Diese Seiten lesen Sie besser mit eingeschaltetem JavaScript!

[ Pflanzenteil | Familie | Aroma | Chemie | Herkunft | Etymologie | Diskussion | Bottom ]

Kokos (Cocos nucifera L.)

Synonyme

Amharischኮኦኮኦንት, ኮከስ
Kokonet, Kokas
Arabischجوز الهند
جَوز الْهِنْد
Jooz al-hind
Aramäischܢܪܓܝܠ
Nargil
ArmenischՀընդկական Ընկոյզ
Hentgagan Engouz, Hendkakan Enkoyz
Assamesischনাৰিকল, ফলকেশৰ
Narikol, Pholkexor
BaskischKoko
Bengaliনারিকেল, নারকেল, নারকোল, ডাব
Narokel, Narokol, Dab
Bodoनारिकल, नारेंखल
Narikol, Narenkhal
BretonischKraoñ-kokoz, Koko
BulgarischКокос
Kokos
BurmesischUngbin
Chakma𑄚𑄢𑄨𑄇𑄪𑄣𑄴
Narikul, Narihul
Chinesisch
(Kantonesisch)
可可椰子 [hó hó yèh jí], 椰子 [yèh jí]
Ho ho yeh ji, Yeh ji
Chinesisch
(Mandarin)
可可椰子 [kě kě yē zǐ], 椰子 [yē zǐ]
Ke ke ye zi, Ye zi
DänischKokosnød
Dhivehiކުރުނބާ, ކިހާކު, ގަބުޅި, ކާށި
Kurun'baa (jung), Kihaaku (unreif), Gabulhi (halbreif), Kaashi (reif)
Dzongkhaབེ་ཏའི་དོག་མ་, བེ་ཏ་
Bet, Betai do
EnglischCoconut
EsperantoKokoso
EstnischKookospalm
Farsiنارگیل
Nargil
FinnischKookospähkinä
FranzösischCoco, Noix de coco
FriesischKokosnút
GälischCnò-còco
GaroNarikel
Georgischქოქოსი
Kokosi
GriechischΚοκκοφοίνικα, Καρύδα
Kokkofoinika, Karyda, Karida
Gujaratiનારિયેળ
Nariyel
Hebräischקוקוס
קוֹקוּס
Kokus, Qoqus
Hindiगरी, नारियल
Gari, Nariyal, Narial
HmarTuilurluk
IndonesischKelapa
IrischCnó cócó
IsländischKókoshneta
ItalienischCocco
Japanischココ椰子
ココやし
ココヤシ
Kokoyashi
Jiddischקאָקאָסנוס, קאָקאָס
Kokosnus, Kokos
Kannadaಕೊಬ್ಬರಿ, ನಾರಿಕೇಳ, ತೆಂಗು
Kobbari, Narikela; Tengu (Baum)
Kashmiriخوپرہ
Khoprah
KatalanischCoco
KhasiSnep kor
Koreanisch코코수, 코코야자, 야자나무 열매
Kokosu, Kokoyaja, Yaja-namu yeolmae, Yaja-namu yolmae
KroatischKokos
Laoໝາກພ້າວ, ກົກໝາກພ້າວ, ນາລິກາ, ຕີເນດ
Kok mak phao, Mak Phao, Nalika, Tinet
LitauischRiešutinis kokosas
Maithiliनारियल
Nariyal
Malayalamഇളനീര്‌, കരിക്ക്, നാളികേരം, തേങ്ങ്
Ilaneeru, Karikku, Naligeram, Thengu
MaltesischĠewża ta’ l-Indja
MalaysischKelapa, Nyiur
Manipuri (Meitei-Lon)য়ুবী
ꯌꯨꯕꯤ
Yubi
Marathiमाड, नारळ
Mad, Mar, Naral
MizoNarial
MongolischНаргил, Кокос
Nargil, Kokos
Naga (Angami)Nariel
Naga (Mao)Zhobi
Naga (Rongmei)Jubi
Naga (Tangkhul)Yubi
Nepaliनरीवल
Nariwal
Newari
(Nepalbhasa)
नक्या, नैक्या, नंक्या
Nakya, Nankya
NiederländischKokos, Kokosnoot
Oriyaନଡିଆ
Nadiya
PahlaviAnaargeel
PolnischPalma kokosowa
PortugiesischCoqueiro
Punjabiਨਾਰੀਅਲ
Narial
RumänischCocotier, Nucă de cocos
RussischКокос, Кокосовый орех
Kokos, Kokosovyj orjekh
SanskritNarikela
SantaliNarkor, Narkol
SchwedischKokos, Kokosnöt
SerbischКокосњак, Кокос, Кокосов орах, Кокос-палма
Kokosnjak, Kokos, Kokosov orah, Kokos-palma
Sinhalaපොල්, පොල් ගස, නාරිකේළ
Pol, Polgasa, Narikela
SlovenischKokosa, Kokosova palma
SlowakischKokosový orech
SpanischCoco fruto
SrananKokronoto, Kronto
SwahiliDafu, Nazi
TagalogNiyog; Buko (grüne unreife Kokosnuß)
Tamilதேங்காய், தேங்கு, தென்னை மரம்
Tengai; Tengu, Tennai maram (Baum)
Teluguకొబ్బరికాయ, నారికేళము, టెంకాయ
Kobbarikaya, Narikelamu, Tenkaya
Thaiมะพร้าว
Maprao
Tibetischབེ་ཏ་
Beta
TschechischKokos, Kokosový ořech, Kokosový ořech
Tuluತಾರಯಿ
Tarayi
TürkmenischKokos
Кокос
UngarischKókuszdió
Urduناریل
Nariyel
UzbekischKokos
Кокос
VietnamesischCốt dừa, Dừa
Cot dua, Dua
WalisischGoco
WeißrussischКакос
Kakos

Cocos nucifera: Grüne Kokosnußfrüchte
Frische Kokosnüsse
Cocos nucifera: Trinkkokosnuß
Geschälte und verpackte Trinkkokosnüsse
Verwendeter Pflanzenteil

Samen­gewebe (Endo­sperm), das man frisch oder getrocknet verwenden kann.
Die Flüssigkeit im Inneren des Samens dient in tro­pischen Ländern oft als Er­frischungs­getränk (Kokos­nuß­wasser) und darf nicht mit Kokos­nuß­milch (siehe unten) verwendet werden; Kokos­nuß­wasser wird nur sehr selten zum Kochen verwendet.

Cocos nucifera: Trinkkokosnüsse
Trinkkokosnüsse
Cocos nucifera: Geschäte und gespaltene Kokosnüsse
Geschälte und gespaltene Koksnüsse
Pflanzenfamilie

Arecaceae (Palmen­gewächse)

Geruch und Geschmack

Das Samen­fleisch riecht angenehm mild–nussig und schmeckt ebenso, mit leichter Süße.

Inhaltsstoffe

Getrocknetes Kokosfleisch (Khopra) besteht zu etwa 60 bis 70% aus Fett. Kokosnußöl enthält, wie auch aus seinem hohen Schmelzpunkt von über 32 °C ersichtlich ist, hauptsächlich Triglyceride gesättigter Fettsäuren. Es dominieren Laurinsäure (Dodecansäure, 40 bis 55%) und Myristinsäure (Tetradecansäure, 15 bis 20%), daneben findet man noch jeweils 5 bis 10% der kürzerkettigen Capryl- und Caprinsäure (Octan- bzw. Dekansäure; diese beiden Verbindungen sind auch für den Geruch ranzigen Kokosfettes verantwortlich), der längerkettigen Palmitinsäure (Hexadecansäure) und der Ölsäure, die die einzige ungesättigte Fettsäure mit nennenswertem Vorkommen im Kokosöl ist. Entsprechend niedrig ist auch die Iodzahl (typischerweise unter 10). Siehe auch Sesam über Pflanzenöle.

Cocos nucifera: Kokosbaum
Kokospalme
Cocos nucifera: Geschäte Kokosnüsse
Kokosnüsse werden oft geschält verkauft

Für den typi­schen Kokos­geruch sind δ-Lactone ali­phatischer Hydroxy­carbon­säuren mit Ketten­längen zwischen 8 und 14 verant­wortlich; die wichtigste Einzel­verbindung ist dabei das 5-Dekanolid (5-Pentyl­oxan-2-on). Syn­thetisches Kokos­aroma enthält darüber­hinaus auch oft das 4-Nonanolid (5-Pentyl­oxolan-2-on), ein γ-Lacton.

Die Intensivierung des Aromas beim Rösten ist auf die Bildung von Pyrolyse­produkten der Maltose und Glucose zurückzuführen: Maltol (2-Hydroxy-3-methyl-γ-pyron) und Cycloten (Cyclo­pentenolon, 2-Hydroxy-3-methyl-2-cyclopenten-1-on). Weiters wurde eine große Anzahl verschiedener Alkyl­pyrazine gefunden (Pyrazin, Methyl­pyrazin, Dimethyl­pyrazine, Vinyl­pyrazin, Isopropyl­pyrazin).

Herkunft

Die Kokos­palme stammt aus Fest­land-Südost­asien (wahr­scheinlich Malaysia), wird aber heute weltweit kulti­viert. In älteren Büchern wird auch oft über einen poly­nesischen oder gar neu­weltlichen Ursprung der Kokospalme spekuliert, doch sind diese Vermutungen höchst­wahrscheinlich nicht zutreffend. Wahrscheinlich wurde die Kokospalme zuerst von Menschen in Indien und Südostasien in Kultur genommen und verbreitete sich mit ihnen über die Tropen Asiens und Ozeaniens. Es gibt keinen Hinweis, daß in Amerika Kokospalmen bereits vor der Ankunft der Spanier wuchsen; das ist insofern bemerkenswert, als die engsten Verwandten der Kokospalme auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet sind.

Cocos nucifera: Kokosnüsse mit Samenöffnungen
Kokosnüsse mit Samenöffnungen
Cocos nucifera: Keimende Kokosnuß
Bei der Keimung schiebt sich die Jungpflanze durch eine der drei Samenöffnungen
Etymologie

Kokos und seine Ent­sprechun­gen in anderen euro­päischen Sprachen gehen auf spanisch coco Ge­spenst zurück, offenbar wegen der drei Samen­öffnungen, durch die eine Kokosnuß ein un­heimlich–ge­spenstiges Aussehen erhält.

Der botanische Artname nucifera ist eine lateini­sche Bildung mit der Be­deutung Nüsse tragend (nux Nuß und ferre tragen, bringen).

Fast alle Namen für Kokos in indischen Sprachen sind eng verwandt, z. B. Hindi nariyal [नारियल], Urdu nariyel [ناریل], Punjabi narial [ਨਾਰੀਅਲ], Gujarati nariyel [નારિયેળ], Marathi naral [नारळ], Bengali narokel [নারকেল] und Telugu narikelamu [నారికేళము]; vgl. auch mongolisch nargil [наргил]. All diese gehen auf Sanskrit narikela [नारीकेल] zurück, das aber keinen indo­euro­päischen Ursprung hat. Der erste Wort­bestand­teil erinnert an viele austro­nesische Namen von Kokos, z. B. Tagalog niyog, malay­sisch nyiur oder hawaii­anisch niu. Im Tamili­schen hat das verwandte Wort ney [நெய்] die allgemeinere Bedeutung halbfestes Fett angenommen, ähnlich, wie man es auch für andere Ölfrüchte kennt (z. B. Olive und Sesam).

Der persische Name nargil [نارگیل] gehört zur selben Gruppe. Davon leitet sich die persische Bezeich­nung nargileh [نارگیله] für Wasserpfeife ab, da halbierte Kokosnüsse als Pfeifenköpfe verwendet werden können. Das Wort wurde als Exotismus für orientalische Rauch­utensilien in viele Sprachen entlehnt.

Manche Bezeichnungen für Kokosnuß bedeuteten wörtlich Indische Nuß, z. B. armenisch hentgagan engouz [Հընդկական Ընկոյզ] und maltesisch ġewża ta’ l-Indja. In anderen Sprachen gibt es jedoch gleichlautende Bezeichnungen für Muskatnuß, obwohl tatsächlich beide Pflanzen nicht aus Indien stammen. Siehe auch Curcuma für die Etymologie von Indien.

Ausgewählte Links

Plant Cultures: Coconut Floridata.com: Coconut The Coconut Palm (dipbot.unict.it) Cocos nucifera L. (hort.purdue.edu) Transport Information Service: Coconuts Transport Information Service: Copra Transport Information Service: Coconut oil Polyglot Vegetarian: Coconut Cafe (polyglotveg.blogspot.com) Recipe: Bese Bele [ಬಿಸಿ ಬೇಳೆ] Powder (groops.google.com) Rezept von goccus.com: Thailändische Curry-Pasten (prik kaeng oder prik gaeng [พริกแกง]) Recipe: Basic Thai Curry Pastes (bigpond.com via archive.org) Recipe: Red Chicken Curry (bigpond.com via archive.org) Recipe: Yellow Fish Curry (bigpond.com via archive.org) Recipe: Prawn and Pineapple Curry (bigpond.com via archive.org) Rezept von goccus.com: Bisi-Bele-Pulver [ಬಿಸಿ ಬೇಳೆ ಪುಡಿ] Recipe: Bisi Bele Huli Anna [ಬಿಸಿ ಬೇಳೆ ಹುಳಿ ಅನನ] (Hot and Sour Rice) (www.syvum.com) Recipe: Bisi Bele Bath [ಬಿಸಿ ಬೇಳೆ ಬಾತ] (Karnataka Rice Dish) (www.syvum.com)


Cocos nucifera: Palmenstrand
Die Kokospalme ist eine Charakterpflanze tropischer Korallenstrände
Cocos nucifera: Kokosnußpalme mit Früchten
Kokospalme mit Früchten

www.tahiti1.com

Die Kokos­palme gehört zu den Charakter­pflanzen tropi­scher Küsten­regionen und wird heute welt­weit angebaut. Eine ent­sprechend domi­nante Rolle kommt ihr in den Küchen fast aller tropi­scher Länder zu. Darüber­hinaus haben sich Kokos­produkte in der Süßwaren­industrie etablieren können, und zwar nicht nur in niedrigen Breiten­graden.

Im tropischen Asien werden Kokos­produkte viel­fältig ein­gesetzt: Das Wasser wird frisch getrunken, das geriebene Endo­sperm (khopra [खोपरा]) dient zum An­dicken von Saucen und das aus dem Endo­sperm gepreßte Öl ist ein beliebtes Brat­medium. Aus dem süßen Saft, der beim An­schneiden der Stämme verschiedener Palm­arten (neben der Kokos­palme auch die Palmyra-Palme Borassus flabellifer und besonders die Kittul-Palme Caryota urens) aus­tritt, kann man den geschmack­vollen Palm­zucker (indo­nesisch gula merah roter Zucker, in Indien als jaggery bekannt) gewinnen oder den Saft zu dem alkoholi­schen Getränk Toddy (indo­nesisch tuak) vergären, aus dem man durch Destil­lation den stark berauschenden Arrak oder durch weitere Gärung einen milden Essig gewinnt. Die größte Bedeutung zum Kochen hat aber die sogenannte Kokosnußmilch, die in Indonesien santen, in Vietnam nuoc cot dua [nước cốt dừa], in Thailand ka thi [กะทิ] und auf den Philippinen gata heißt.

Kokosnußmilch stellt man her, indem geriebenes Kokosnuß­fleisch mit heißem Wasser extrahiert wird. Dabei bildet sich eine nach Kokos­nuß und leicht süßlich schmeckende, milch­artig aus­sehende Emulsion von Kokos­fett (ca. 20% für dicke Kokos­milch) in Wasser. Bei längerem Stehen können sich, wie bei un­homogenisier­ter Kuh­milch, Wasser und Fett wieder trennen, was zur Aus­bildung einer dicken, cremigen Kokos­sahne führt.

Cocos Nucifera: Palmzuckerherstellung
Um Palmzucker zu produzieren, kocht man den Pflanzensaft ein.

Kokosnuß­milch ist eine extrem wichtige Zutat für viele asiatische Küchen. Um sie in einer west­lichen Küche her­zustellen, kann man das zeitraubende traditionelle Verfahren durch Mixen von getrockneter Kokos­nuß mit heißem Wasser in einer Küchen­maschine nach­ahmen; bequemer ist jedoch die Ver­wen­dung von industriell her­gestellten Kokosnuß­extrakten (creamed coconut), die man einfach in warmen Wasser auflöst; man rechnet dabei etwa 200 g Extrakt für einen halben Liter dicke oder einen Liter dünne Kokosnuß­milch. Etwas weniger empfehlens­wert sind Instant­pulver, da ihnen noch zusätzlich Dextrine für die Riesel­fähigkeit zugesetzt sind und der Fett­anteil vermindert ist; letzteres schlägt sich in einem flacheren Geschmack nieder.

In Südindien bereitet man gerne Saucen mit geriebener Kokosnuß zu (oft auch gemischt mit etwas Joghurt); besonders bekannt für kokoshaltige Spezialitäten ist der Bundesstaat Kerala im Südwesten, von dem man sagt, an seinen Stränden wachsen ebensoviele Kokospalmen wie am Himmel Sterne stehen. Getrocknete Kokosnuß wird auch oft mit anderen Gewürzen (Asant, Kreuzkümmel, Koriander, Chilies und gerösteten Linsen) zu gerichtspezifischen Würzpasten (masala) verarbeitet. In Südindien ist Kokosfett das bevorzugte Bratmedium.

Cocos nucifera: Kokosbäume in Sulawesi Utara
Kokospalmen

Ein typi­sches Bei­spiel für eine kokosnuß­haltige vege­tari­sche Speziali­tät ist bisi bele (oft auch bese bele) [ಬಿಸಿ ಬೇಳೆ], ein trockener Ein­topf aus ver­schie­denen Gemüsen, Hülsen­früchten und Reis; das Rezept stammt aus Bangalore, der Haupt­stadt des süd­indi­schen Bundes­staates Karnataka. Gekochtes Gemüse wird mit Linsen­brei gebunden und mit Tamarinden­wasser und einer raf­finier­ten Gewürz­mischung aus mit­einander gerösteten Linsen, Spalt­erbsen, Koriander, Kreuz­kümmel, Bockshorn­klee, Chilies und Kokos­pulver sowie Spuren von Zimt und Nelken gewürzt. Man rührt noch gekochten Reis ein und aromatisiert zusätz­lich mit parfumierter Butter (tadka [तड़का], siehe auch Ajowan), die durch Curryblätter gewürzt ist.

Eine über ganz Südindien verbreitete Zubereitung ist das coconut chutney, das auf Telugu kobbari pachadi [కొబ్బరి పచ్చడి] und auf Tamil tengai togaiyal [தேங்காய் தொகையல்] heißt. Es besteht aus frischer geraspelter Kokosnuß, die mit Wasser zu einer Paste verarbeitet und dabei mit Chili, Limettensaft, gerösteten Hüsenfrüchten und Senfkörnern sowie Curryblättern gewürzt wird. Die beliebten Frühstücksbrote masala dosa und idli werden so gut wie immer mit einem solchen Kokoschutney serviert.

Cocos nucifera: Kokosinsel (Tobelo/Halmahera)
Selbst auf der kleinsten Insel haben ein paar Kokospalmen Platz
Cocos nucifera: Kokospalmenstrand
Ein weißer Sandstrand mit Kokospalmen
Cocos nucifera: Keimende Kokospalme
Kokosnußkeimling

www.rz.uni-karlsruhe.de

Auf der süd­östlich von Indien gelegenen Insel Sri Lanka sind Kokos­produkte in der Küche all­gegen­wärtig. Kaum ein Curry­gericht kommt ohne wenigstens einen Schluck Kokos­milch aus, der die Sauce gleicher­maßen andickt, ihr Körper verleiht und sie geschmack­lich abrundet. Sri­lankanische Curries enthalten stets große Mengen an Kreuz­kümmel und Koriander, die vor der Ver­wendung dunkel­braun geröstet und gemahlen werden; weitere typische Gewürze sind Curry­blätter, Zimt und eventuell Cardamom, seltener auch Pandanus­blätter und Zitronen­gras, die alle in Sri Lanka einheimisch sind oder zumindest in großem Ausmaß kultiviert werden. Chilies werden großzügig eingesetzt.

Die für Sri Lanka typischen schüssel­förmigen Brote, hopper genannt (eigentlich appam [අප්පම්, அப்பம்]), bestehen aus Reismehl, Kokos­milch und Hefe (tradi­tioneller­weise nimmt man gärenden Palmsaft). Daraus bereitet man einen dünn­flüssigen Teig, der dann in halbkugel­förmigen Pfannen knusprig gebraten wird. Dazu wird häufig ein weiteres Kokos­produkt gegessen, nämlich pol sambol [පොල් සම්බෝල්], die singhalesi­sche Variante von Kokosnuß-Chutney: Eine krümelige Masse aus frisch geraspelter Kokosnuß, die mit Chili­pulver, gehackten Zwiebeln und Limetten­saft abgeschmeckt wird.

Auf den unzähligen Inseln Indonesiens ist die Kokosnuß ebenfalls von eminenter Bedeutung. Eine Speziali­tät der Minangkabau-Küche in West­sumatra ist rendang, ein würziges Schmor­gericht aus Rind- oder Büffel­fleisch, dessen ungewöhn­lich lange Koch­zeit auch den zähesten Bullen zart macht (siehe großer Galgant) und einen ganz einzig­artigen Geschmack bewirkt. Wenn Indo­nesier anderes Fleisch oder Gemüse in Kokosnuß­milch zubereiten, werden normaler­weise wesent­lich kürzere Gar­zeiten gewählt.

Ein ungewöhnliches indonesisches Rezept, das allerdings außerhalb der Tropen nicht einfach zuzubereiten ist, ist ayam pa’piong, eine Spezialität der Torajaküche im Hochland der Insel Sulawesi. Hühnerstücke, frischer Ingwer, Schnittlauch und ganze Zitronengras-Stengel werden zusammen mit geriebener Kokosnuß in ein frisches Bambusrohr gefüllt; dieses wird dicht verschlossen und stundenlang auf kleiner Flamme erhitzt. Das fertige Huhn ist zart gedämpft und weist ein wunderbares Aroma nach Kokos, Bambus mit einem Hauch Zitronenduft auf.

Noch mehr Kokosnuß­gerichte findet man am südost­asiatischen Festland, wo besonders Thailand der Kunst, in Kokosmilch zu kochen, neue Dimensionen verleiht. In Thailand bezeichnet der Begriff Curry (auf Thai gaeng oder kaeng [แกง]) immer ein Gericht, dessen Sauce auf Kokosnuß­milch basiert. Um die in Thailand so geschätzte aromatische Schärfe zu erzielen, werden sogenannte Curry­pasten (prik gaeng oder gaeng prik) verwendet: Diese Zubereitungen enthalten neben groß­zügigen Mengen von Chilies noch Garnelen­paste oder Trocken­fisch sowie zahlreiche frische Gewürze, die gemeinsam gestoßen oder zerrieben werden. In Frage kommen etwa Ingwer, Fingerwurz, Galgant, Knoblauch, Zwiebeln, aromatische Blätter von Kaffernlimetten, Zitronengras und Koriander. Auch getrocknete Gewürze (Kreuz­kümmel- und Koriander­früchte) sind häufig enthalten.

Verschiedene Standardrezepte von Currypasten werden nach ihren Farben unterschieden. Grüne Currypaste (prik gaeng kiaw [พริกแกงเขียว]) besteht hauptsächlich aus grünem Chili, viel Knoblauch und Korianderblättern. Rote Currypaste (prik gaeng dang [พริกแกงแดง]) ist dagegen wesentlich schärfer und bezieht ihre Farbe von Unmengen getrockneter oder frischer roter Chilies, die vor Verwendung häufig etwas geröstet werden; eine orange Variante davon enthält auch frische Curcuma (gelbe Currypaste oder prik gaeng liang [พริกแกงเหลือง]). Zuletzt gibt es noch die masaman-Paste (prik gaeng masaman [พริกแกงมัสมั่น]) Bei der masaman-Paste (auch matsaman oder massaman geschrieben) handelt es sich um eine etwas mildere Zubereitung, die auch aromatische Gewürze (Zimt, Nelken, Sternanis, auch gerösteten Koriander) in indischem Stil enthält; sie geht auf islâmische Händler zurück, die sich in Südthailand ansiedelten (masaman leitet sich von Moslem ab).

Hat man einmal eine Currypaste hergestellt, dann ist die weitere Zubereitung eines thailändischen Currys ziemlich einfach: Zuerst kann man die Paste mit etwas Öl anrösten, bis sie einen aromatischen Geruch entwickelt; dann gießt man Kokosmilch zu und löst die Paste auf. Manche Rezepte lassen das Anbraten aus, aber es verbessert wirklich den Geschmack, vor allem bei der masaman-Paste; bei den anderen Pasten sind die Meinungen über das Anbraten geteilt. Danach trägt man die weiteren Zutaten ein, gart fertig, schmeckt abschließend mit Fischsauce (nam pla [น้ำปลา]) ab und garniert mit Basilikum- oder Korianderblättern. Ein typisches Rezept könnte etwa Rind- oder Hühnerfleisch, Auberginen, Bambussprossen und Kartoffeln verwenden. Die Konsistenz dieser Curries ist dünn, fast suppenartig.

Kokosnußmilch sieht nicht nur wie Milch aus, man kann sie auch wie Milch für westliche Süßspeisen (Pudding) verwenden, wodurch diese dann einen ungewöhnlichen Charakter erhalten. Kokosmilch kann auch die Milch in Rezepten für Eiscrème ersetzen (siehe Vanille). Der Geschmack von Kokos harmoniert gut mit Schokolade, Kokos kann aber auch vorteilhaft mit anderen Gewürzen zu Süßigkeiten kombiniert werden. In Indonesien verwendet man dazu gerne Pandanusblätter, ein Geheimtip sind Tonkabohnen.



Unicode Encoded Mit dem WDG validator validieren Mit dem Validome Validator validieren

Top   Pflanzenteil   Familie   Aroma   Chemie   Herkunft   Etymologie   Diskussion   Bottom