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Rose (Rosa damascena Miller)

Synonyme

pharmazeutischFlores Rosae
AlbanischTrëndafil qeni (Rosa canina)
AltgriechischῬόδον
Rhodon
Amharischፅጌሬዳ, ጽጌሬዳ
Tsigereda
Arabischورد, ورد الاحم
وَرْدَة
Warda, Ward alaham
Aramäischܘܪܕ, ܢܣܛܪܝܢܓ
Wrad, Nastrinag
ArmenischՎարդ
Vart, Vard
Assamesischগোলাপ
Golap
AzeriQızılgül
Гызылҝүл
BaskischArrosa
Bengaliগোলাপ
Golap
BretonischRoz
BulgarischРоза, Трендафил, Гюл
Roza, Trendafil, Gyul
BurmesischNhin su bin, Hninsi
Chinesisch
(Kantonesisch)
大馬士革玫瑰 [daaih máh sih gaak mùih gwai], 月季花 [yuht gwai fāa]
Daaih mah sih gaak muih gwai; Yuht gwai faa (Rosa chinensis)
Chinesisch
(Mandarin)
大馬士革玫瑰 [dà mǎ shì gé méi guī], 月季花 [yuè jì huā]
Damashi ge mei gui; Yue ji hua (Rosa chinensis)
DänischRose
Dhivehiފިނިފެންމާ
Finifenma
Dzongkhaསྟག་ཚི་, སྟག་ཚེར་མེ་ཏོག
Tag-tsi, Tag-tse meto
Englisch(Bussora) Rose, Damask rose
EsperantoRozo
EstnischRoos, Kibuvits, Damaskuse roos
Farsiگلسرخ, گل محمدی, گل ورد
Gol Mohammadi, Golesorkh, Gol Ward
FinnischRuusu
FranzösischRose de Damas
GaroGolap
Georgischვარდი
Vardi
GriechischΤριαντάφυλλο δαμασκηνάτο
Triantafillo damaskinato, Triantafyllo damaskinato
Gujaratiગુલાબ
Gulab
Hebräischורד
וֶרֶד
Vered
Hindiगुलाब, गुलाबी रंग
Gulab, Sudburg; Gulabi rang
IndonesischMawar
IrischRós
IsländischRós
ItalienischRosa
Japanisch浜梨, 浜茄子
はまなす
ハマナス, ダマスクローズ
Damasuku-rozu; Hamanasu (Rosa rugosa)
Jiddischרױז, קאַזאַנליקישע רױז
Royz, Kazanlikishe royz
Kannadaಗುಲಾಬಿ, ರೋಜಾ, ಪನ್ನೀರು
Gulabi, Roja, Tarana; Panniru (Rosenwasser)
KasachischӘтіргүл
Ätirgül
Kashmiriگلاب
Gulab
KatalanischRoser
KhasiTiew Kulab
Koptischⲃⲉⲣⲧ, ⲟⲩⲉⲣⲧ, ⲟⲩⲣⲧ
Bert, Ouert, Urt
Koreanisch다마스크 로즈, 장미, 로즈
Tamasuku roju, Damaseukeu rojeu, Jangmi, Changmi, Roju
KroatischŠipurak, Ulje ruže; Divlja ruža (Rosa canina)
Laoກຸຫຼາບ
Kulap
LateinischRosa
LettischRozes
LitauischRožės, Damaskinė rožė; Paprastasis erškėtis (Rosa canina)
MakedonischРужа, Трендафил, Ѓул
Ruža, Trendafil, Đul
Malayalamറോസാച്ചെടി, റോസ
Penimirpushpam, Rosacchedi, Rosa
MaltesischWard
Manipuri (Meitei-Lon)অদুর গুলাব, গুলাব
ꯑꯗꯨꯔ ꯒꯨꯂꯥꯕ, ꯒꯨꯂꯥꯕ
Gulab, Adur-Gulab
Marathiगुलाब
Gulab
MongolischСарнай
Sarnai
Naga (Angami)Nyiepou
Nepaliगुलफ
Gulaf
NiederländischRoos
NorwegischRose
Oriyaଗୋଲାବ
Bosora golaba, Golaba
PolnischBulgarska róża, Damasceńska róża, Róża otto, Turecka róża
PortugiesischRosa-chá, Rosa-pálida
Punjabiਗੁਲਾਬ
Gulab, Gulisurkh
RumänischTrandafir, Trandafir bulgăresc, Măcieș damascenMăcieş damascen; Trandafir de dulceațăTrandafir de dulceaţă (Rosa centifolia)
RussischРоза дамасская
Roza damasskaya
SanskritShatadalaa, Shatapattra, Vrittapushpa
SchwedischRos, Damascenerros
SerbischРуже
Ruža
Sinhalaරෝස
Rosa
SlovenischDamaščanska vrtnica; Stolistna vrtnica (Rosa centifolia)
SlowakischRuža šípová (Rosa canina)
SpanischRosa
SrananRowsu
SwahiliWaridi
Tamilகுலாபு, ரோஜ
Gulabu, Roja
Teluguరోజాపువ్వు, రోజా, సీమవన్నీరుపువ్వు
Gulabi, Rojapuvvu, Roja, Simannirupuvvu
Thaiกุหลาบมอญ, ดอกกุหลาบ
Kulaap-mon, Dok kulap
Tigrinyaጽጌረዳ
Tsegereda
TschechischRůže, Pravá růže bulharská, Růže damascénská,
Tuluಗುಲಾಬಿ
Gulabi
TürkischYağı gülü; Şam gülü; İt burnu, Yabanî gül, Kuşburnu, Şillan, Gülburnu, Gülelmasıl (Rosa canina)
TürkmenischBägül, Gül
Бәгүл, Гүл
UngarischDamaszkuszi rózsa, Rózsa, Hónaposrózsa
Urduگالب
Gulab
UzbekischAtirgul
Атиргул
VietnamesischHoa hường, Quế hoa
Hoa huong, Que hoa
WalisischRhosyn
WeißrussischРужа, Ружа дамаская
Ruža, Ruža damaskaja

Rosa damascena: Damaszenerrose Celsiana
Damaszener Rose Celsiana
Rosa damascena: Damaszenerrose Quatre Saisons Continue
Damaszener Rose Quatre Saisons Continue
Rosa damascena: Damaszenerrose Quatre Saisons Continue
Damaszener Rose Quatre Saisons Continue
Rosa damascena: Damaszenerrose Rose de Resht
Damaszener Rose Rose de Resht
Rosa damascena: Damaszener Hagebutten
Früchte der Damaszener Rose
Verwendeter Pflanzenteil

Blüten­blätter. Zumeist verwendet man in der Küche alko­holische Essenzen oder das bei der Destillation von Rosenöl anfallende Rosen­wasser (auch als Rosen­blüten­wasser be­zeichnet).

Pflanzenfamilie

Rosaceae (Rosen­gewächse), Unterfamilie Rosoidae.

Geruch und Geschmack

Blüten- bis parfumartig, süßlich und sehr angenehm.

Inhaltsstoffe

Die Blüten­blätter enthalten weit unter ein Prozent eines ätherischen Öls. Wegen seiner Flüchtigkeit nimmt der Gehalt an Rosenöl im Lauf der Blüh­periode ständig ab; Rosenblüten für die Destillation müssen daher Tag für Tag händisch gesammelt werden, und zwar im Morgen­grauen bis höchstens bei Sonnen­aufgang.

Die charakter­bestimmen­den Kom­ponenten des Rosenöles sind die acyclischen Monoterpen­alkohole Geraniol (bis zu 75%), Citronellol (20%) und Nerol (20%); daneben wurden langkettige Kohlenwasser­stoffe wie Nonadecan und Heneicosan gefunden.

Eine sehr bedeutsame Spuren­komponente ist das β-Damascenon: Trotz der geringen Konzentration (0.01%) hat dieses C13-Norisoprenoid merklichen Einfluß auf die Qualität des Rosenöles. Es bildet sich zusammen mit den strukturell verwandten Verbindungen β-Damascon und β-Ionon aus dem Abbau von pflanzeneigenen Carotinoiden; auf ähnliche Weise entstehen auch die dominierenden Duftstoffe von Safran und Pandanusblättern.

Wichtig für den Rosengeruch ist weiters das 2-Phenylethanol, das aber bei der Wasserdampfdestillation verlorengeht und sich dafür im Rosenwasser anreichert. Deshalb entsprechen einander Rosenöl und Rosenwasser im Geruch nicht ganz genau.

Selbst bei gün­stigsten Anbau­bedingungen lassen sich destil­lativ aus 100 kg Rosen­blüten nur 10 g Öl gewinnen (0.01%); durch Re­destil­lation des dabei an­fallenden Rosen­wassers läßt sich die Aus­beute aller­dings ver­dreifachen.

Alternativ kann man auch mit Lösungs­mitteln, typischer­weise Hexan, extrahieren, wobei man eine halbfeste, grünliche Masse erhält. Diese Ausbeuten liegen dabei zehnmal so hoch wie bei der Destillation; außerdem bleibt der natürliche Gehalt an 2-Phenyl­ethanol erhalten (ca. 60% der flüchtigen Fraktion).

Herkunft

Viele Arten der Gattung Rosa wachsen von Europa bis Ostasien, wobei das Diversitätszentrum in Zentralasien liegt. Nach vielen Jahrhunderten der Rosenzucht sind die botanischen Verhältnisse sehr unübersichtlich.

Die meisten Rosenarten, zumindest in Europa, stammen wenigstens zum Teil von Rosa gallica, die im Kaukasus heimisch ist. Anscheinend sind fast alle Rosen, die zwischen der Antike bis zum 18.ten Jahrhundert in Europa, West- oder Zentralasien gezogen wurden, entweder reine gallica-Sorten oder aber gallica-Hybriden. Mögliche Ausnahmen zu dieser Regel sind die Moschusrose (Rosa moschata, Indien) oder die Heilige Rose von Abessinien (Rosa richardii).

Die Damaszener Rose ist eine fertile Hybride aus Rosa gallica mit entweder Rosa moschata oder Rosa phoenicia und seit der Antike bekannt (siehe auch Silphion); man nimmt an, daß sie vor einigen Jahr­tausenden in Ana­tolien erstmals auf­trat. In Westasien ist die Damaszener Rose (oder zumindest Formen, die der heutigen Damaszener Rose extrem ähneln) seit der Bronze­zeit bekannt; ihr Anbau verbreitete sich später nach Griechen­land und Rom.

Damaszener Rose ist die dominierende Quelle von Rosenöl. Im europäischen Mittelalter wurde das Rosenöl allerdings aus Blüten von R. gallica gewonnen, und noch heute dienen R. centifolia und centifolia–gallica-Hybriden in Frankreich und Nordafrika als Ölrosen. Die im Capitulare de villis von Karl dem Großen erwähnte Rose ist wahrscheinlich die in Mitteleuropa weitverbreitete Hundsrose, R. canina (siehe Liebstöckel). In China werden einheimische Rosenarten, z. B. R. rugosa, als Quelle von Blütendüften für die Parfumerie und für aromatisierte Schwarztees genutzt.

Für die Ge­winnung von Rosen­öl werden stark­duftende Rosen­sorten (Öl­rosen) in großem Um­fang angebaut: Die wichtigsten euro­päischen Anbaugebiete liegen in Frank­reich und Bul­garien, aber die größten Produktions­länder sind die Türkei und der Iran, wo man Rosen­wasser auch zu religiösen Zeremonien viel benutzt. Bekannte Produktions­gebiete sind Shiraz und Meshed (Iran), Isparta (Türkei) und das Tal von Kazanluk (auch Kazanlik [Казанлък] geschrieben) in Bulgarien.

Es gibt viele weitere Rosensorten, z. B. Alba-Rosen, die wahrscheinlich als Hybriden von Rosa damascena mit der mitteleuropäischen Art Rosa canina entstanden. Außerdem gibt es die sogenannten hundertblättrigen Rosen (Rosa centifolia), besonders in der Provence beliebt, die ebenfalls durch Hybridisierung von Rosa gallica entstanden (möglicherweise mit einer Albarose). Sie tragen ihren Namen wegen der vielen Blütenblättern in den dichtgefüllten Blüten.

Rosa damascena: Damaszenerrose Gloire de Guilan
Damaszener Rose Gloire de Guilan
Rosa spec.: Teehybridrose Climbing Madame Caroline Testout
Teehybrid-Rose Climbing Mme Caroline Testout

Alle diese Rosen­arten blühen nur an vorjährigen, verholzten Zweigen und haben daher nur eine kurze Blühperiode, die von der Entwicklung neuer Zweige für die nächstjährige Blüte gefolgt wird (bei manchen Damaszener Sorten kann es im Herbst zu einer zweiten Blüte kommen). Darin unterscheiden sie sich von der Chinarose (Rosa chinensis), die auch auf jungen Zweigen Blüten trägt und daher das ganze Jahr über wachsen und blühen kann. Mit den Genen der Chinarose schufen europäische Züchter im 18.ten Jahrhundert eine unglaubliche Vielfalt von neuen Rosensorten. Beispiele sind Bourbonrosen, Portlandrosen, Noisetterosen und spätere Entwicklungen wie Remontantrosen und die Teerosen mit einzeln stehenden, großen Blüten. Der Einschluß von Rosa multiflora in den Genpool führte zu vielblütigen Rosen, die man oft Polyantha- oder Floribunda-Rosen bezeichnet.

Der Name alte Rosensorten bezieht sich auf alle Sorten, die älter als 1867 sind, dem Jahr, in dem die erste Teehybride (La France) eingeführt wurde. Normalerweise versteht man den Begriff so, daß er auch alle Rosensorten umfaßt, die zwar nach 1867 gezüchtet wurden, aber zu Typen gehören, die schon vor 1867 bekannt waren. In diesem Sinn sind alle Damaszener Rosen alt.

Rosa damascena versicolor: Damaszenerrose York and Lancaster
Damaszener Rose York and Lancaster mit unterschiedlichen Blütenfarben
Rosa damascena: Damaszenerrose York and Lancaster
Damaszener Rose York and Lancaster mit zweifarbiger Blüte

Es gibt eine Anzahl ver­schiedener Kultur­sorten der Damas­zener Rose, die nun im Zuge des ge­steigerten Interesses an alten Rosen vermehrt angeboten werden. Einige davon, vor allem die östlicher Herkunft, wurden haupt­sächlich zur Gewinnung von Rosenöl gezüchtet, z. B. Ispahan aus Iran (benannt nach Isfahan [اصفهان] in Zentraliran) und die bulgarische Rose (bulgarische Ölrose, bulgarska roza [българска роза]), die in der Rosenkunde nach ihren halbgefüllten Blüten als trigintipetala dreißblättrig bezeichnet wird. Andere dagegen dienen vorwiegend ornamentalen Zwecken; die meisten davon entstanden im 17. und 18. Jahrhundert in Europa. Bekannte Beispiele sind Celsiana, Léda, Duc de Cambridge, Quatre Saisons, Ville de Bruxelles und Gloire de Guilan. Weniger klar ist die Stellung der the Rose de Resht, einer ungewöhnlich robusten Sorte, die manchmal für eine gallica-Rose gehalten wird, obwohl sie anscheinend iranischen Ursprungs ist.

Die Sorte York and Lancaster erinnert an den Rosenkrieg zwischen den beiden englischen Adelshäuser von York und Lancaster (1455–1485). Die beiden Familien trugen ihren Wappen jeweils eine Rose, die Weiße Rose von York (Rosa alba Maxima) und die Rote Rose von Lancaster (Rosa gallica Officinalis). Als Zeichen der Versöhnung wählte das siegreiche Haus von Tudor ein Wappen mit einer neuen Rose, mit weißen inneren und roten äußeren Blütenblättern. Bislang ist es niemandem gelungen, eine derartig zweifarbige Rose zu züchten, aber die im 16. Jahrhundert erhaltene Rosa damascena versicolor York and Lancaster zeigt immerhin rosa und weiße Blüten auf derselben Pflanze; manchmal bildet sie sogar einzelne rosa–rot gesprenkelte Blüten aus.

Rosa damascena versicolor: Damaszenerrose York and Lancaster
Damaszener Rose York and Lancaster mit Blüten unterschiedlicher Farbe
Etymologie

Der Name Rose läßt sich über lateinisch rosa nur bis zum griechischen rhodon [ῥόδον] (vgl. rhododendron [ῥοδοδένδρον] Rosenbaum) zurück­verfolgen. Die Pflanze muß bereits im bronze­zeitlichen Griechen­land bekannt gewesen sein, da sie in der Odysseia [Ὀδυσσεῖα] auftritt (siehe Mohn über die homerischen Epen). Allerdings ist es nicht klar, welche Rosenart dem Dichter vorschwebte, als er die Farbe von Rosenblüten und Morgenröte verglich: rhododaktylos Eos [ῥοδοδάκτυλος Ἠῶς] rosenfingrige Eos.

Der Ursprung von rhodon ist wahrscheinlich eine untergegangene Sprache Kleinasiens, läßt sich aber heute nicht mehr mit Sicherheit ausmachen. In einigen östlichen Sprachen findet man verwandte Bezeichnungen, die aber nicht dem Griechischen entlehnt sind, sondern die auf unabhängigem Weg von der unbekannten Vorläufersprache entlehnt wurden: Armenisch vart [վարդ], georgisch vardi [ვარდი], arabisch al-ward [الورد], hebräisch vered [ורד], koptisch urt [ⲟⲩⲣⲧ] Rose. Vgl. auch das slovenische vrtnica Rose (neben rož) und den levantinischen Frauennamen Warda. Das Wort gelangte über das Arabische in weitere Sprachen des islâmischen Afrika und Asien.

Rosa gallica: Gallicarose President de Seze
Gallica-Rose Président de Sèze
Rosa rugosa: Kartoffelrose
R. rugosa stammt ursprünglich aus China und Japan

Der griechische Name liegt den Namen der Rose in prak­tisch allen heutigen Sprachen Europas zugrunde, wobei nur geringe Varia­tion beob­achtet wird; so tritt die Form rose unter anderem im Deutschen, Engli­schen, Dänischen und Französi­schen auf; andere germani­sche Formen sind is­ländisch rós, schwedisch ros und nieder­ländisch roos. In den romani­schen Sprachen Italie­nisch, Spa­nisch und Portu­giesisch heißt die Rose dagegen gleich wie im Lateini­schen, rosa. In den balti­schen und slavi­schen Sprachen wurde das S durch­wegs stimmhaft und oft auch palatali­siert, z. B. lettisch rozes, litauisch rožės, tschechisch růže, polnisch róża und russisch roza [роза]. Im Baskischen findet man vokalischen Anlaut, arrosa. Außereuropäische Beispiele sind Kannada roja [ರೋಜಾ] und japanisch rozu [ローズ].

Wie in eini­gen ande­ren Fäl­len (Peter­silie, Ingwer) findet je­doch man auch hier die para­doxe Situa­tion, daß ein alt­griechi­sches Wort zwar in den meisten rezenten europäi­schen Sprachen weiter­lebt, aber aus­gerechnet im Neu­griechi­schen nicht mehr vertreten ist: Das neu­griechi­sche Wort für Rose lautet trianda­fillo [τριαντάφυλλο] und bezieht sich eigent­lich nur auf die spezielle dreißig­blättrige Sorte, aus der man in Südost­europa das Rosenöl gewinnt (alt­griechisch triakonta [τριάκοντα] dreißig und phyllon [φύλλον] Blatt). Daher kommen auch bulgarisch trendafil [трендафил] (leicht veraltet) und albanisch trëndafil Rose.

Der botanische Artname damascena bezieht sich natürlich auf Damaskus (heute die Hauptstadt Syriens), von wo die Kreuzritter diese duftende Rosenart angeblich nach Europa brachten.

Sanskrit shatapattra [शतपत्त्र] bedeutet hundert Blätter (bezieht sich wohl auf gefüllte Blüten) und vrittapushpa [वृत्तपुष्प] heißt runde Blume.

Die Bezeichnung Attar (auch Otto geschrieben) für Rosenöl geht auf persisch atar [عطر] Parfum zurück, das seinerseits eine Entlehnung von arabisch itr [عطر] Parfum ist. Vgl. auch kasachisch ätirgül [әтіргүл] Duftrose.

Ausgewählte Links

Indian Spices: Rose (indianetzone.com) San Marcos Growers: Rose The Rose FAQ (mc.edu via archive.org) High Country Roses Kinds of Roses B and B Nursery: Rose Classes (via archive.org) Rose Classification Geschichte der Rose (Kim Ai) (via web.archive.org) Aroma from Carotenoids: Rose chemikalienlexikon.de: Phenylethanol Pflanzen des Capitulare de Villis: Hundsrose (biozac.de) Crop and Food Research: Rosa damascena (pdf) (crop.cri.nz) Old Garden Roses and Beyond: Damask Roses Rezept: Machboos al Laham [مجبوس اللحم] – Reis mit Lammfleisch (mitglied.lycos.de) Recipe: Majboos Laham [مجبوس لحم] – Lamb with rice (epicurious.com via archive.org) Recipe: Machboos Dijaj [مجبوس دجاج] – Chicken with Rice (www.netcooks.com) Recipe: Ras Gulla [रस गुल्ला] (dinnercoop.cs.cmo.edu) Recipe: Rasgulla [रस गुल्ला] (tripod.com) Recipe: Ras Malai [रस मलाई] (recipecottage.com) Recipe: Gulab Jamun [गुलाब जामुन] (yumindia.com via archive.org) Recipe: Gulab Jamun [गुलाब जामुन] (recipecottage.com) Recipe: Rose Lassi (indialife.com) Cooking with Kurma: A Bed of Roses (kurma.net)


Rosa damascena: Damaszener Rose
Damaszenerrose (unbekannte Sorte)
Rosa damascena trigintipetala: Damaszener Rose (Kazanlik)
Damaszener Rose, bulgarische trigintipetala-Sorte (Kazanluk)

Die Rose ist als duftende Garten­pflanze allgemein bekannt und beliebt (wenngleich die für den Garten gezüchteten Sorten oft nur einen kümmer­lichen Duft zeigen), hat jedoch auch ihre kuli­narischen Meriten. In der europäischen Küche fristen Rosenprodukte zwar vergleichsweise ein Schattendasein, doch braucht man Rosenwasser zum Aromatisieren von Marzipan (siehe Mandel) und setzt es auch gelegentlich Erfrischungs­getränken zu. Weiters gibt es Rosenlikör, und mit Rosenblüten aromatisierter Wein erfreute sich bei den alten Römern großer Beliebtheit (siehe auch Silphion).

Von großer Bedeutung ist das Rosenöl (Farsi attar [عطر] und türkisch gül yağı) in West- und Zentralasien, wo man es für zahllose Süßigkeiten verwendet. So lösen Türken in ihrem Kaffee (siehe auch Cardamom) gerne etwas locoum auf, ein sehr süßes, gummiartiges Konfekt mit starkem Rosenaroma. In Persien aromatisiert man Honig und Marmeladen mit Rosenblüten; auch Roseneis ist im Mittleren Osten bekannt (siehe Vanille über Eiscrème). Marzipan, mittlerweile schon fast eine europäische oder besonders deutsche Spezialität, hat seinen Ursprung ebenfalls im mittelöstlichen Raum (siehe Mandel).

Rosenduft spielt in vielen islâmischen Ländern von Nordafrika bis West- und Zentralasien eine gewisse, zumeist auch kultische Rolle. Im arabischen Raum verwendet man Rosenduft oft zur Verbesserung der Raumluft, besonders in Moscheen; in der Küche findet man Rosenblüten dagegen seltener, allerdings sind sie eine der unzähligen Zutaten zur marokkanischen Gewürzmischung ras el hanout (siehe Kubebenpfeffer).

Rosa damascena: Damaszenerrose Rose de Resht
Damaszener Rose Rose de Resht

Man verwendet oft Rosenwasser (ma al-ward [ماء الورد]), um arabischen und irakischen Reisspeisen (machboos oder majboos [مجبوس]) eine blumige Note zu verleihen; machboos erinnert sehr an indischen biryani [बिरयानी] (siehe Safran). Dazu kocht man Langkornreis, Fleisch (Huhn, Lamm), Gemüse und viele Gewürze (Cardamom, Zwiebel, Safran, Zimt, Pfeffer und getrocknete Limetten) ganz langsam in Brühe, bis alles weich ist. Die Gewürzmischung Baharat (siehe Paprika) wird oft verwendet, dem machboos eine ganz leichte, pikante Schärfe zu verleihen, die in den indischen biriyanis zumindest im Norden so gut wie immer fehlt. Nach Fertigstellung, einige Minuten vor dem Servieren, tröpfelt man Rosenwasser über den Reis und läßt noch kurz bei geschlossenem Deckel nachziehen, damit sich das Aroma ausbreiten kann.

In Nordindien verwendet man Rosenwasser (gulab jal [गुलाब जल]) dagegen oft, um auf Milch basierenden Süßspeisen ein besonderes Aroma zu verleihen: Bällchen aus eingekochter Milch und Mehl werden fritiert und mit Sirup übergossen (gulab jamun [गुलाब जामुन]), Bällchen aus Frischkäse werden in Sirup gekocht (ras gulla [रस गुल्ला]) oder in eingedickter Milch serviert (ras malai [रस मलाई]); in allen Fällen können vor dem Servieren einige Spritzer Rosenwasser darübergetropft werden. Als teure Alternative zum Rosenwasser bietet sich vor allem für ras malai auch Safran an, während besonders im tropischen Indien Rosenwasser gerne durch das recht ähnlich, aber blumiger, duftende Pandanuswasser ersetzt wird. Siehe dort für weitere Informationen.

Bei Touristen in Indien ist das Joghurtgetränk lassi [लस्सी] sehr beliebt; in seiner einfachsten Form besteht es nur aus Wasser, Joghurt und Zucker (mithi lassi [मीठी लस्सी] süßes Lassi) und wird immer gekühlt (am besten mit Eis) getrunken. Eine etwas aufwendigere aber immer noch recht übliche Art Lassi ist mit etwas Rosenwasser aromatisiert (gulabi lassi [गुलाबी लस्सी]); es gibt aber auch süßes Lassi mit Safrangeschmack. Weniger häufig trifft man auf die salzigen Versionen (namkin lassi [नमकीन लस्सी]), die man am ehesten im Punjab und in Gujarat findet; jeera lassi [जीरा लस्सी] ist eine Mischung aus Joghurt, Wasser, Salz und etwas vorgeröstetem und gemahlenem Kreuzkümmel, das ich wesentlich erfrischender fand als die süßen Varianten.



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