Zimtzweige von Bäumen in Sri Lanka |
Zweig des srilankanischen Zimtbaums |
Zimt ist ein sehr altes Gewürz mit mehrfacher alttestamentarlicher Erwähnung (siehe dazu Granatapfel), allerdings war im Westen bis ins 16. Jahrhundert nur chinesischer Zimt oder Kassie bekannt. Ceylonesischer Zimt hat jedoch ein feineres Aroma als jener und ist heute die meistgehandelte Art im Westen.
Für einen Vergleich verschiedener Zimtarten, siehe indonesischer Zimt. Siehe auch chinesischer Zimt und vietnamesischer Zimt über den Gebrauch des Zimts in der chinesischen bzw. der vietnamesischen Küche.
Da ceylonesischer Zimt in Südasien heimisch ist, verwundert es kaum,
daß die Küchen von Sri Lanka und Indien Zimt in großem Umfang
verwenden. Das Gewürz eignet sich ebenso für die feurigen
Rindercurries von Sri Lanka und die feinwürzig duftenden Reisgerichte (biriyanis) der kaiserlichen Küche Nordindiens. Es wird auch
viel zum Aromatisieren von Tee verwendet. Zimt ist auch in allen Ländern
beliebt, in denen man persischen oder arabischen Einfluß spürt:
Naher und Mittlerer Osten, die Arabische Halbinsel und Weißafrika
von
Marokko bis Äthiopien.
Zimt war auch in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert sehr beliebt, aber
seine Bedeutung ist nun wesentlich geringer: In der westlichen Küche wird
Zimt fast nur noch für Süßspeisen verwendet; so würzt man
In Indien verwendet man Zimt zumeist ungemahlen: Die Rindenstücke werden
in heißem Öl gebraten, bis sie sich entrollen (das ist wichtig, um
den Geschmack freizusetzen), dann setzt man die Temperatur rasch herab, indem
man mit anderen Zutaten wie Tomaten, Zwiebel oder
Joghurt ablöscht (siehe Zwiebel und schwarzer Kreuzkümmel für weitere
Einzelheiten). Die Zimtstücke können vor dem Servieren entfernt
werden, aber häufiger beläßt man sie als duftende
Dekoration.
Zimtfrüchte |
Zimtblüten (getrocknete Zimtfrüchte) |
In anderen Ländern zieht man Zimtpulver vor. Man sollte das Pulver nicht
zu lange mitkochen, da es sonst einen leicht bitteren Geschmack abgibt.
Zimtpulver ist in etlichen Gewürzmischungen enthalten, wie
Die sogenannten Zimtblüten
oder Kassienknospen
sind die
unreifen, kurz
nach der Blüte geernteten Früchte; sie erinnern im Aussehen etwas an
Gewürznelken. Sie haben weniger Aroma als die
Rinde, ihr Geruch ist allerdings ziemlich interessant: Mild, rein und
süßlich. Damit sie ihren Duft entfalten können, müssen sie
fein gemahlen werden. Als Gewürz werden sie nur regional verwendet, und
zwar in China (vom dort einheimischen chinesischer
Zimt) und in Indien (soviel ich weiß, nur in der Region Kutch des
Bundesstaates Gujarat). Merkwürdigerweise werden Zimtknospen sehr
häufig mit den Früchten des Kubebenpfeffers verwechselt, obwohl sie anders
aussehen und ganz anders schmecken.
Alle Zimtarten sind altweltliche Pflanzen und sin bislang kaum auf den amerikanischen
Kontinent verpflanzt worden. Allerdings gibt es im nördlichen Südamerika
auch einheimische Bäume mit zimtartig riechenden Rinden. Die bekannteste davon ist
Ocotea quixos, oft als
Amerikanischer
oder Einheimischer Zimt
bezeichnet, aus Ecuador und Perú;
die hellbraune Rinde hat einen sehr angenehmen Zimtgeruch.