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Pandanusblüten (Pandanus odoratissimus L.)


Pandanus odoratissimus: Pandanusblüten im Terai
Pandanus-Blüten in Nepal
Synonyme

botanischPandanus fascicularis Lamk.
Assameseকেতেকী, কেতেকীফুল
Ketekiphul, Keteki
Bengaliকেওড়া, কেয়া, কেতকী
Keora, Keya, Ketaki
BurmesischTsatthapu
Chinesisch
(Kantonesisch)
露兜樹 [louh dāu syuh]
Louh dau syuh
Chinesisch
(Mandarin)
露兜樹 [lù dōu shù], 假菠萝 [jiǎ bō luó]
Lu dou shu, Jia bo luo
DänischSkruepalme
DeutschSchraubenbaum, Schraubenpalme
Dhivehiކަށިމާ
Kashimaa
EnglischNicobar bread-fruit (P. leram), Pandanus,
Umbrella tree, Screw pine,
Screw tree
EstnischLõhnav pandan, Kruvipuu
FinnischKairapalmu
FranzösischPandanus
Gujaratiકેવડા, કેતક
Kevda, Ketak
HawaiianischHala (P. tectorius)
Hebräischהפאנדאנוס
הפַּאנדָאנוּס
Ha-pandanus (bezieht sich auf die ganze Gattung)
Hindiकेवड़ा, पुष्प चामर, केओड़ा, पांशुका
Kewra, Kewda, Pushpa-chamar, Keora, Panshuka
ItalienischPandano
Japanisch阿檀
あだん
アダン, タコノキ
Adan, Takonoki
Jiddischשרױפֿנבױם
Shroyfnboym (bezieht sich auf die ganze Gattung)
Kannadaಕೇದಿಗೆ, ಕೇತಕೆ, ತಾಳೆ ಹೂ, ತಾಳೇ ಹೂ
Kedige, Ketake, Tale hu
Koreanisch아단
Adan
LitauischKvapusis pandanas
Maithiliमाछा पालन
Macha palan
Malayalamകൈത, കൈനാറി, പൂക്കൈത
Kaitha, Kainari, Pukkaita
Manipuri (Meitei-Lon)কেতেকী, কেতুকী
ꯀꯦꯇꯦꯀꯤ, ꯀꯦꯇꯨꯀꯤ
Keteki, Ketuki
Marathiकेतकी, केवडा, केगद
Ketaki, Kewda, Kegad
Naga (Chakhesang-Chokri)Korong
Naga (Lotha)Shavo
Naga (Rengma)Akhago
Naga (Sumi)Amghobo
Nepaliकेउरा, केराडा, तारीका
Keura, Kerada, Tarika
NiederländischSchroefpalm, Pandan
NorwegischSkrupalme
Oriyaକିଆ
Kia, Kiya
PortugiesischPandano
Punjabiਕਿਓਰਾ, ਕੇਉਡ਼ਾ, ਕੇਵੜਾ
Kiora, Keura, Kevra
RussischПанданус ароматнейший
Pandanus aromatnejshi
SchwedischSkruvpalm
SanskritKetaka
Sinhalaවැටකේයියා, රෑන
Mudukeyiya, Vatakeyiya, Rena
SpanischPandan, Pandano
Tamilதாழை, தாழம்பூ, கேதகை
Tazhai, Talai, Tazhambu, Talambu, Ketakai
Teluguగేదగ, కేతకి, గొజ్జంగి,
Mogheli, Mogil, Gedaga, Ketaki, Gojjangi
Thaiการะเกด, ลำเจียก, เตยทะเล
Karaket, Lamchiak, Toei thale
UngarischPandánusz víz, Panpung víz
Urdu کیوڑہ, جمبالا, جمبول, پانشکا, کیتکی
Kiura, Kevara, Jambala, Jambul, Panshuka, Ketaki
VietnamesischDứa dại, Dứa gỗ
Dua dai, Dua go
Pandanus odoratissimus: Männliche kewda-Blüte
Geschlossene männliche kewra-Blüte am Baum
Pandanus odoratissimus: Männliche kewda-Blüte
Geöffnete männliche kewra-Blüte
Pandanus odoratissimus: Männliche kewda-Blüte
Geöffnete männliche kewra-Blüte am Baum
Pandanus odoratissimus: Luftwurzeln von Kewda
Stützwurzeln der kewra-Palme
Hinweis

In euro­päischen Sprachen wird zwischen blätter- bzw. blüten­liefernden Pandanus­arten namentlich nicht unter­schieden.

Verwen­deter Pflanzen­teil

Männliche Blüten. Man verwendet sie zumeist in Form eines wäßrigen Destillates (kewra water, Kewra­wasser).

Die Früchte vieler Pandanus­arten, darunter auch P. odoratis­simus, sind eßbar und sogar sehr nahrhaft.

Pflanzenfamilie

Pandanaceae (Schrauben­palmen­gewächse).

Geruch und Geschmack

Kewrablüten strömen einen süßen, parfum­artigen Duft aus, der an Rosen erinnert; allerdings ist Kewra fruchtiger. Das Pandanus­wasser (Kewra-Wasser) ist nicht besonders konzen­triert und kann tee- bis eßlöffel­weise verwendet werden.

Inhaltsstoffe

Im ätherischen Öl aus Pandanus­blüten ist Phenylethyl­methylether mit ca. 70% die Haupt­komponente; in kleineren Mengen treten der freie Alkohol (2-Phenyl­ethanol) und sein Essig­säure­ester (Phenylethyl­acetat) auf. 2-Phenyl­ethanol ist auch ein bedeutender Geruchs­stoff im Rosenduft, mit einer besonders leichten, blütenartigen Note. Wegen seiner Wasser­löslichkeit läßt er sich relativ leicht in wäßrigen Destillaten anreichern. (Indian Perfumer, 36, 93, 1992) Weiters tragen Terpen­komponenten zum Aroma bei, vor allem Terpinen-4-ol (bis zu 20%) und in untergeordnetem Ausmaß α-Terpineol, γ-Terpinen und Dipenten.

Die reifen Früchte von P. tectorius ver­danken ihren Geruch einem ätheri­schen Öl, das von Estern dominiert wird: Außer Geranyl­acetat findet man noch hemi­ter­penoide Ester (Iso­pentenyl- und Dimethyl­allyl­ester mit Essig- und Zimt­säure) (Phyto­chemistry, 43, 1277, 1996)

Pandanus odoratissimus: Pandanus-Palme
Pandanus-Palme mit gut sichtbarer Stützwurzel
Pandanus odoratissimus: Kewda-Sproß
Kewra-Sproß
Herkunft

Verschie­dene Arten der Gattung wachsen in tropischen Gegenden von Afrika, Asien, Australien und den Pazifik­inseln. In Südost­asien gibt es eine Art mit duftenden Blättern.

Als Quelle des kulinarisch genutzten Kewra­wassers dient P. odoratis­simus; diese Art wächst in großen, fast reinen Beständen entlang der indischen Ost­küste, aber man findet sie in kleinerer Menge an der West­küste und in Sri Lanka. Im Landes­inneren kommt P. odoratis­simus nur vereinzelt vor, und zwar in der ganzen öst­lichen Hälfte der nord­indischen Tief­ebene sowie im Flach­land von Nepal (Terai).

P. odoratis­simus wird teil­weise nur als duftende Varietät von P. tectorius Parkinson betrachtet, der viel weiter bis nach Australien und Ozeanien verbreitet ist.

Der Anbau von P. odoratis­simus be­schränkt sich im wesent­lichen auf den indi­schen Bundes­staat Orissa, genauer auf den Bezirk Ganjam im Süden Orissas. Die Blüten bilden sich vornehmlich in der Monsunzeit und werden von den Bauern früh­morgens geerntet, weil sie nach dem Öffnen rasch an Duft einbüßen; danach werden sie sofort in einer von vielen kleinen Destillerien gebracht. Diese Destillerien bestehen aus einer Reihe von irdenen Kesseln, die mit Blüten und etwas Wasser beschickt werden, und einer parallelen Reihe von Wasserbecken, in denen Kupferkessel das Destillat auffangen. Destilliert wird in einer geschlossenen Apparatur ohne Druckausgleich mit der Umgebung, wobei der Dampf über Bambusrohre in die gekühlte Vorlage geleitet wird.

Pandanus odoratissimus: Schraubenbaumfrucht
Pandanus-Baum mit unreifer Frucht
Pandanus odoratissimus: Schraubenbaum-Sammelfrüchte
Die Früchte der Pandanus-Palme

Die Destillation liefert ver­schiedene Qualitäts­stufen: In der Parfü­merie dominiert das attar kewra, das unter Zusatz von Sandelholz destilliert wird; ein reines ätherisches Öl heiß ruh kewra und ist deutlich teurer. Das Kewrawasser ist ein billiges Nebenprodukt der Destillation und für die Küche besonders geeignet. Blüten niedriger Qualität, wie sie besonders für die Trockenzeit typisch sind, werden ausschließlich zur Kewrawasser verarbeitet.

Einige Pandanus-Arten werden auch wegen ihrer eß­baren Früchte oder we­gen ihrer als Flecht­ma­teria­lien ge­nutz­ten Blät­ter ge­schätzt.

Etymologie

Siehe Pandanus­blätter. Die deutsche Bezeichnung Schrauben­palme bzw. ihre Ent­sprechungen in vielen europäischen Sprachen beziehen sich auf die je nach Art mehr oder weniger schrau­bige Blatt­stel­lung.

Ausgewählte Links

Reisebericht von den Kewra-Destillerien in Orissa Sorting Pandanus names (www.plantnames.unimelb.edu.au) chemikalienlexikon.de: 2-Phenylethylacetat Kewda – Orissa’s Fragrant Floral King Recipe: Ras Gulla [रसगुल्ला] (dinnercoop.cs.cmo.edu) Recipe: Rasgulla [रसगुल्‍ला] (tripod.com) Recipe: Ras Malai [रसमलाई] (recipecottage.com) Recipe: Gulab Jamun [गुलाब जामुन] (yumindia.com) Recipe: Gulab Jamun [गुलाब जामुन] (recipecottage.com) INDU-Versand



Pandanus odoratissimus: Schraubenpalmen
Bestand an Pandanus-Palmen

Die duftenden Blüten der Schrauben­palme weisen ein zartes Blüten­bouquet auf und dienen in der nordindischen Küche vor allem zum Aromatisieren von Süßspeisen. Dabei dürfen sie keinesfalls mit den von einer verwandten Art stammenden Pandanusblättern verwechselt werden, die gelegentlich in Südindien und sehr häufig in Südostasien verwendet werden, zumeist für Süßspeisen auf Reisbasis.

Pandanuswasser, gewonnen aus männlichen Pandanusblüten, ist in der nord- und südindischen Kochkunst recht beliebt und wird vor allem für die herrlichen Süßigkeiten gebraucht, die Inder aus so einfachen Zutaten wie Milch und Zucker herstellen. Die wichtigsten Milchprodukte sind dabei eingedickte Milch und Frischkäse: Durch Einkochen von Milch erhält man zunächst dickflüssige rabadi [रबडी] und in weiterer Folge honigartig zähe khoya [खोया]. Indischen Frischkäse (chena oder chhena [छेना]) erhält man, wenn Milchprotein (Casein) aus kochender Milch mit Säure ausfällt; man kann chena zu einem kompakten Produkt namens paneer [पनीर] verarbeiten, das aber überwiegend zu pikanten Speisen verwendet wird. Chena läßt sich durch Frischkäse hervorragend ersetzen; für khoya nehme ich dagegen einfach eine Mischung aus etwas Milch und viel Milchpulver.

Pandanus odoratissimus: Schraubenpalme
Pandanus-Palme
Pandanus odoratissimus: Pandanus-Palme
Pandanus-Palme

Die bekann­testen Rezepte der indischen Süßspeisen­küche werden oft beson­ders mit bengali­scher Küche assoziiert, sind aber heute in ganz Indien erhält­lich: ras gulla [रस गुल्ला] (in Sirup gekochte Bällchen aus chena und Mehl), gulab jamun [गुलाब जामुन] (frittierte khoya-Bällchen in Sirup serviert) und ras malai [रस मलाई] (Bällchen von chena und Mehl in cremiger rabadi). Um den kostbaren Duft nicht zu verschwenden, sprenkelt man das Pandanuswasser erst kurz vor dem Servieren über die Bällchen; nur ras gulla läßt man besser einige Zeit in mit Pandanus gewürztem Sirup ziehen, aber dabei braucht man ein dicht schließendes Gefäß. Die Milchsauce von ras malai kann man alternativ auch mit Safran würzen, aber für Sirup ist dieser weniger geeignet.

Daneben aromatisiert man mit Pandanuswasser auch manchmal die mogulischen Reisgerichte (biriyanis, siehe Cardamom). Auch hierbei wird das Pandanus­wasser erst knapp vor dem Verzehr über die Speise getröpfelt. In Zentralasien am arabischen Golf parfumiert man ähnliche aromatische Reisgerichte üblicherweise mit Rosenwasser.

Außerhalb Indiens ist das Kewrawasser trotz der weiten Verbreitung der Pandanuspalmen nie heimisch geworden. Allerdings haben indische Auswanderer ihre Vorliebe für Pandanus in andere Tropengebiete mitgenommen. Für die westliche Küche könnte man Pandanuswasser als Alternative zu anderen Blütendüften wie Rose oder Orange verwenden.



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