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Kleiner Galgant (Kaempferia galanga L.)

Synonyme

Bengaliএকাঙ্গী
Ekangi
Chinesisch
(Kantonesisch)
山奈 [sāan nòih], 沙薑 [sā gēung]
Saan noih, Sa geung
Chinesisch
(Mandarin)
山奈 [shān nài], 沙姜 [shā jiāng], 三奈 [sān nài], 沙薑 [shā jiāng], 山柰 [shān nài]
Shan nai, Sha jiang, San nai
DänischLille Galanga
DeutschGewürzlilie, Sandingwer
FranzösischGalanga camphré, Faux galanga
EnglischLesser galangale, Resurrection lily, Sand ginger
GriechischΚινέσζικη πιπερόριζα
Kineszike piperoriza
HindiAbhuyicampa*
IndonesischKencur; Kunci pepet*, Kunir putih*, Temu rapet*
Japanisch バンウコン, ケンチョル
Ban-ukon, Kenchoru
Koreanisch산내
Sannae
LaoVan hom
LitauischKvapusis imbierutis
Malayalamകച്ചോലം
Kaccholam, Chengazhinirkizhangu
MalaysischKunchor, Cekur, Cekur Jawa, Cengkur; Kunyit putih*, Temu putih*
NiederländischKentjoer
PolnischKentior
RussischМараба
Maraba
SanskritBhucampaka*
Sinhalaඉඞුරුපියලි, ඉංරුපියලි
Ingurupiyali, Ingrupiyali (?)
TagalogDusol; Gisol na bilog*
Thaiเปราะหอม, หอมเปราะ, ว่านหอม, ว่านตีนดิน, ว่านแผ่นดินเย็น, ว่านหาวนอน
Pro hom, Hom pro, Waan hom, Waan teen din; Wan phaen din yen, Waan nonlap*, Waan haao non*, Ueang din*
VietnamesischCẩm dia la*, Địa liền, Sa khương, Ngải máu*, Sơn nại, Tam nại
Cam dia la*, Dia lien, Sa khuong, Ngai mau*, Son nai, Tam nai
Kaempferia rotunda: Galgant
Kaempferia rotunda
Kaempferia galanga: Sterile Galgantpflanze
Kleiner Galgant (steril)
Hinweis

Es gibt zwei verwandte Arten, die mitunter ver­wechselt werden: Kaempferia rotunda Jacq. und K. galanga L. Namen, die sich (vor­wiegend, wahr­scheinlich) auf K. rotunda beziehen, sind in der obigen Liste mit einem Stern markiert. Einige davon erinnern alledings sehr an Namen des Zitwers; vielleicht sind meine Quellen hier nicht ganz fehlerfrei.

K. galanga, die als Heilmittel und Gewürz dient, ist eine fast stengellose Pflanze, die ihre wenigen kurzlebigen Blätter und die Blüte auf Erdniveau ausbildet. K. rotunda dagegen wird als Heil- und Zierpflanze geschätzt und hat Stengel und große, dauerhafte Blätter; sie sieht damit anderen Mitgliedern der Familie recht ähnlich.

Noch ein Hinweis

Der Name Kleiner Galgant wird oft für Alpinia officinarum Hance (syn. Languas officinarum) gebraucht, und zwar sogar öfter als für Kaempferia galanga. Die Terminologie, die ich auf dieser Seite verwende, ist daher etwas unglücklich gewählt, und ich werde sie wahrscheinlich in nächster Zeit ändern.

Alpinia officinarum ist ein enger Verwandter von A. galanga (Galgant) und gilt allgemein als ein vollgütiger Ersatz für diesen.

Kaempferia galanga: Kleiner Galgant (frisches Rhizom)
Frisches Rhizom des kleinen Galgants
Kaempferia galanga: Kleiner Galgant (getrocknetes Rhizom), sha jiang
Getrocknetes Rhizom des kleinen Galgants
Verwendeter Pflanzenteil

Rhizom (Wurzel­stock).

Das Rhizom ähnelt dem des Ingwers darin, daß es aus flachen Teilen mit elliptischem Querschnitt zusammen­gesetzt ist, aber es ist wesentlich kleiner (5 cm). Die Außenhaut ist dunkel rötlich-braun und umschließt ein schmutzig­weißes, weiches Fleisch.

Pflanzenfamilie

Zingiberaceae (Ingwer­gewächse).

Kaempferia galanga: Kencur-Blüte
Blüte des Kleinen Galgants
Kaempferia galanga: Blüte von indonesischem Galgant
Blüte von Kleinem Galgant
Geruch und Ge­schmack

Stark aroma­tisch, gewürz­haft und fast medi­zinisch.

Inhaltsstoffe

Der Wurzel­stock enthält ca. 2.5% ätherisches Öl, dessen Haupt­bestandteile Zimtsäure­ethylester (25%), p‑Methoxy­zimtsäure­methylester (30%) und p‑Methoxy­zimtsäure sind; weiters wurde 3‑Caren-5‑on gefunden. (Phyto­chemistry, 26, 3350, 1987).

In anderer Literatur findet man Hinweise auf 4‑Butyl­menthol, β‑Phellandren, α‑Terpineol, Dihydro-β‑sesqui­phellandren, Pentadecan und 1,8‑Cineol.

Berichten zufolge weist der Extrakt aus dem Rhizom cyto­toxische Eigen­schaften auf. (Chem. Pharm. Bull., 33, 3565, 1985)

Im Rhizom der ver­wandten Art K. rotunda wurde eine Anzahl von Cyclohexan­diepoxiden (Diepoxide des Cyclohexa-1,3‑diens) gefunden. (Phytochemistry, 43, 305, 1996).

Herkunft

Die Heimat des kleinen Galgants ist Südindien, allerdings wird die Pflanze heute vor allem in Südost­asien und China kultiviert. Sie wird auch in Indien als Heilpflanze angebaut, hat aber keine Bedeutung für die indische Küche.

Kaempferia galanga: Junge kencur-Pflanzen
Junge Pflanzen des kleinen Galgants

www.geocities.com

Kaempferia galanga: Kleiner Galgant
Kleiner Galgant: Sterile Pflanzen

www.mardi.my     © Indu Bala Jaganath

Die verwand­te Art K. rotunda scheint da­gegen aus Südost­asien zu stammen; sie wird im ganzen tropi­schen Asien vor­wiegend als Zier- und Heil­pflanze kultiviert.

Als Gewürz ist der kleine Galgant außerhalb des malaiischen Raums (Malaysia, Singapore, Indonesien) so gut wie unbekannt. Außerhalb dieses Bereiches ist das Gewürz folglich schwer zu bekommen, am ehesten dort, wo viele Malaien leben (in Europa z. B. die Niederlande).

Etymologie

Siehe auch großer Galgant. Der indonesische Name kencur leitet sich von Sanskrit kachora [कचोर] ab, das allerdings wahrscheinlich eine andere Pflanze bezeichnet (Curcuma zerumbet, eine nahe Verwandte des Zitwers).

Die Gattung Kaempferia ist nach dem deutschen Arzt und Botaniker Engelbert Kaempfer (1651–1716) benannt. Kaempfer wurde vor allem durch seine Beschreibung der japanischen Flora bekannt, unter anderem stammt von ihm die erste Beschreibung des Fächerblattbaums. Kaempfer gab diesem Baum den Namen Ginkgo biloba, abgeleitet von chinesisch yin xing [銀杏] Silbermarille, Silbermandel, das im Japan des 17.ten Jahrhunderts als ginkyo ausgesprochen wurde.

Kaempferia galanga: Junge Blätter von Kleinem Galgant
Junge Blätter von Kleinem Galgant

Im modernen Japa­nisch gibt es zwei Namen für Ginkgo: Ginnan [ぎんなん] steht für die Ginkgo­samen (Ginkgo­nüsse) und ist als mo­derne Ver­sion von Kaempfers ginkyo von Chine­sisch yin xing [銀杏] silberne Apri­kose abgeleitet. Der Baum wird dagegen als ichō [いちょう] be­zeich­net, was auf einen alten chinesi­schen Namen ya jiao [鸭脚] Enten-Fuß zurück­geht (gegeben wegen der Form der Blät­ter). Ver­wirrender­weise schreibt man beide japanische Namen mit den­selben Kanji, 銀杏. Koreanisch unhaeng [은행] ist eben­falls eine Adap­tion des chinesi­schen yin xing und daher mit japanisch ginnan verwandt. Das moderne Chine­sisch hat dagegen eine un­abhän­gige Bezeich­nung für Ginkgo, bai guo [白果] weiße Frucht, von dem sich auch vietnamesisch bach qua [bạch quả] ableitet.

Ausgewählte Links

Sorting Kaempferia names (www.plantnames.unimelb.edu.au) Rezept: Bebek betulu (webkoch.de) Recipe: Bebek betulu (baliguide.com) Recipe: Sambal kacang (www.melroseflowers.com)


Kaempferia galanga: Blüte von kleinem Galgant
Kleiner Galgant, blühende Pflanze

www4.ncsu.edu     © Alan Galloway

Der kleine Galgant ist zum Unterschied vom wohl­bekannten großen Galgant im Westen kaum bekannt und auch in Südostasien nur von geringer Bedeutung; tatsächlich scheint dieses Gewürz haupt­sächlich den Chinesen und den malaiischen Völkern in Malaysia und Indonesien (besonders in Jawa und Bali) bekannt zu sein. Sein starkes Aroma ist in hoher Kon­zentration oder beim ersten Kontakt weniger angenehm als das des großen Galgants.

Stücke des getrock­neten Rhizoms können in Gemüse- oder Fleisch­gerichten mit­gekocht werden, aber zumeist zieht man das frische Gewürz (geschnitten, gerieben oder zerquetscht) vor. Kleiner Galgant ist wichtig in der Küche von Jawa (indonesische Reistafel rijstafel) und würzt oft die typisch süß–pikanten Gerichte dieser Insel. Zum Beispiel findet man kleinen Galgant oft in der Erdnußsauce (sambal kacang) aus gerösteten gemahlenen Erdnüssen, süßer Sojasauce (kecap manis), rohen Gewürzen (Chili, Knoblauch und kleinem Galgant) und Tamarindenwasser oder Limettensaft. Sambal kacang wird üblicherweise zu sate, auf kleinen Spießen gegrilltem Fleisch, serviert, schmeckt aber auch gut zu gekochtem oder gedämpftem Gemüse.

Kaempferia galanga: Kleiner Galgant Blüte
Kleiner Galgant, blühende Pflanze

Noch be­lieb­ter ist kleiner Galgant jedoch auf der Insel Bali (siehe Indo­nesisches Lorbeer­blatt). Ein bekanntes Gericht, das seinem Charakter zum Teil diesem Gewürz verdankt, ist die gedämpfte bali­nesische Ente bebek betulu. Dazu wird eine ganze Ente innen und außen mit einer Paste (balinesisch jangkap, indonesisch bumbu genannt; siehe auch Zitronen­gras) aus Zwiebel, Ingwer, Zitronen­gras, Knoblauch, kemiri-Nüssen, Chilies, anderen Gewürzen und kleinem Galgant eingerieben und, in Bananen­blätter gewickelt, zuerst gedämpft und dann im Rohr fertig­gebacken. Der Erfolg recht­fertigt den Aufwand.

Kaempferia galanga: Kleiner Galgant spießt aus dem Rhizom
Sprosse von Kleinem Galgant

In anderen Regionen Südost- und Südasiens kennt man den kleinen Galgant vorwiegend als Heil­pflanze; allerdings findet man ihn gelegent­lich in sri­lankanischen Gewürz­mischungen, in Kombination mit aromatischen Gewürzen wie Zimt, Cardamom, Muskatblüte, Gewürznelken und schwarzem Pfeffer (Kochbücher bezeichnen diese Zutat oft als aromatic ginger bzw. aromatischen Ingwer). Am häufigsten wird er jedoch in der Gewürz­mischung dahat sarakku [දැහැත් සරක්කු] eingesetzt, mit der Betelbissen aromatisiert werden.

In China spielt der Kleine Galgant eine gewisse Rolle als optinale Zutat zum Fünfgewürzepulver (siehe Sternanis) und erfreut sich Beliebtheit als Gewürz für aromatische Brühen; er wird am meisten in der Sichuan-Provinz verwendet. Allerdings verwendet man kleinen Galgant in China immer getrocknet, nicht frisch. In chinesischen Koch­büchern wird er zuweilen als Sand-Ingwer bezeichnet (nach chinesisch sha jiang [沙姜]). Siehe schwarzen Cardamom für weitere Gewürze in Sichuan-Schmorgerichten, und siehe chinesischen Zimt über die chinesische Meistersauce.

Die Fingerwurz, ein anderes Gewürz aus der Familie der Ingwer­gewächse, wird sehr häufig mit kleinem Galgant verwechselt. Dieses Gewürz besteht aus fingerartigen Wurzeln, die von einem klumpenförmigen Rhizom wegsprießen und ist damit ganz einfach zu erkennen; in seinem Geschmack erinnert es allerdings an den kleinen Galgant. Man verwendet ihn vor allem in Thailand zu Fischcurries (siehe dazu auch Kokos). Gute Abbildungen beider Pflanzen finden sich bei Norman.

Eine weitere Pflanze aus derselben Familie ist der Zitwer. Auch diese Pflanze ist aromatisch, aber wegen ihres deutlich bitteren Nachgeschmackes ist sie von geringer Bedeutung als Gewürz.



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