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Zitronengras (Cymbopogon citratus [DC.] Stapf)

Synonyme

botanischAndropogon citratum (Dec)
pharmazeutischHerba Andropogonis
AltgriechischΣχοῖνος ὁ εὐώδης
Schoinos ho euodes
Arabischحشيشة الليمون
حَشِيشَة الْلَيْمُون
Hashisha al-limun
Bengaliলেমন গ্রাস, গংধবেনা
Leman gras, Gandhabena
BretonischGeot-sitroñs
BulgarischЛимонова трева, Цимбопогон
Limonova treva, Tsimbopogon
BurmesischZabalin, Sabalin
Chinesisch
(Kantonesisch)
草薑 [chóu gèung], 風茅 [fùng màauh], 檸檬草 [nìhng mùng chóu], 檸檬香茅 [nìhng mùng hēung màauh], 香巴茅 [hēung bā màauh], 香茅屬 [hēung màauh sūk]
Chou geung, Fung maauh, Nihng mung chou, Nihng mung heung maauh, Heung ba maauh, Heung maauh suk
Chinesisch
(Mandarin)
草薑 [cǎo jiāng], 風茅 [fēng máo], 檸檬草 [níng méng cǎo], 檸檬香茅 [níng méng xiāng máo], 香巴茅 [xiāng bā máo], 香茅屬 [xiāng máo shǔ], 柠檬香茅 [níng méng xiāng máo]
Chao jiang, Feng mao, Ning meng chao, Ning meng xiang mao, Xiang mao cao, Xiang ba mao, Xiang mao shu, Cang-mao
DänischCitrongræs
DeutschLemongras, Citronella
Dhivehiކާސިންޖީ
Kaasinjee
Dzongkhaཧུམ་ཅུང་རྩྭ་
Hum chung tswa
EnglischLemon grass, Citronella, Squinant
EsperantoCitronelo
EstnischHarilik sidrunhein
FanteTi-ahaban
FinnischSitruunaruoho, Sitrusheinät
FranzösischVerveine des Indes
Ga-DangmeTi-ba
GalizischHerba de Limón
GriechischΛεμονόχορτο; Κιτρονέλλα (Cymbopogon nardus)
Lemonochorto; Kitronella (Cymbopogon nardus)
Hebräischלימון גראס, לימונית ריחנית, עשב לימון
לִימוֹן גראָס, לִימוֹנִית רֵיחָנִית, עֵשֶׂב לִימוֹן
Essef limon, Limon gras, Limonit rehanit
Hindiसेरा, गंधत्रिण
Sera, Gandhatrina
HmongTawj dub
IndonesischSereh, Serai
IsländischSítrónugras
ItalienischCimbopogone
Japanischレモングラス, レモンソウ
Remon-sō, Remonso, Remon-guraso
Jiddischקעמלהײ
Kemlhey
Kannadaಮಜ್ಜಿಗೆ ಹುಲ್ಲು
Majjige hullu
Koreanisch레몬그라스
Remon-gurasu
KroatischVlaska
KhmerBai mak nao, Slek krey sabou, Kuel skey
Laoຫົວສີໄຄ, ຫົວສິງໄຄ, ສີໄຄ
Hua si khai, Hua sing khai, Si khai
LitauischTikroji citrinžolė; Lanksčioji (Cymbopogon flexuosus)
Malayalamഇഞ്ചിപ്പുല്ല്‌, തെരവ പുല്ല്‌
Enchipullu, Inchi-pullu, Terava-pullu, Vasana-pullu
MalaysischSerai, Serai dapur
Manipuri (Meitei-Lon)হাওনা
ꯍꯥꯎꯅꯥ
Haona
Nepaliपिर्हे घांस, काँश
Pirhe ghans, Kansh
NiederländischCitroengras, Sereh, Kamelhewe
Oriyaଧନ୍ବନ୍ତରୀ
Dhanvantari
PolnischPalczatka cytrynowa; Palczatka pogięta (Cymbopogon flexuosus)
PortugiesischErva-príncipe; Capim-santo, Capim-cidrão, Erva-cidreira (Brasilien)
RumänischCitronella, Ierba de Lămâie
RussischЛимонное сорго, Лимонная трава
Limonnoe sorgo, Limmonaya trava
SchwedischCitrongräs
SerbischЛимун трава
Limun trava
Sinhalaසේර, ලෙමන් ග්රාස්
Sera, Leman-gras
SlovenischLimonska trava
SlowakischVôňovec, Citrónová tráva
SpanischZacate de limón, Te de limón, Caña de Limón, Citronella, Hierba de Limón, Malojillo
TagalogTanglad, Salai
Tamilகர்ப்பூரப்புல், போதைப்புல்
Karppurappul, Potaippul
Teluguకామంచి కసు
Kamanchi kasu, Nimmagaddi
Thaiตะไคร้, ตะไคร้หอม, จะไคร, จะไคร้, ไคร
Takrai, Takhrai hom, Chakrai, Krai, Soet kroei
Tigrinyaሳዕሪ ለሚን
Seri lamin
TschechischCitrónová tráva
TürkischLimon otu
UngarischCitronella, Citromfű
Urduاگن گھاس
Agan ghas
VietnamesischSả chanh, Xả
Sa chanh, Xa
Cymbopogon citratus: Zitronengras-Stengel
Frischer Zitronen­gras-Stengel
Verwendeter Pflanzenteil

Stamm und Blätter.

Cymbopogon citratus: Zitronengrasstengel
Zitronengrasstengel
Cymbopogon citratus: Zitronengrasstaude
Zitronengraspflanze

kanchanapisek.or.th       © Thai Junior Encyclopedia

Cymbopogon citratus: Stengel vom Zitronengras
Basis von Zitronengrasstengeln
Pflanzenfamilie

Poaceae (Süßgras­gewächse).

Geruch und Geschmack

Frisch und zitronen­artig, mit einem Hauch von Rosenduft (siehe auch Zitronen­myrte über Zitronen­geruch).

Inhaltsstoffe

Das ätheri­sche Öl des Zitronen­grases (0.2 bis 0.5%) besteht haupt­sächlich aus Citral. Weitere Terpen­derivate im Zitronen­gras­öl sind Nerol, Limonen, Linalool und β-Caryo­phyllen. Der Gehalt an Myrcen ist zwar gering, bedingt jedoch eine störende Neigung zur Poly­merisation.

Citral ist ein Gemisch zweier steroe­isomerer Monoterpen­aldehyde; im Falle des Zitronengras­öles dominiert das trans-Isomere Geranial (40 bis 62%) über das cis-Isomere Neral (25 bis 38%).

Im ätheri­schen Öl der ver­wandten Art C. flexuosus wurden dagegen haupt­sächlich Alkohole (20 bis 30% Citronellol, Geraniol) neben Aldehyden (15% Geranial, 10% Neral, 5% Citronellal) gefunden. Diese Art wird vor allem in der Parfumerie genutzt; da ihr Öl weniger Myrcen enthält und somit eine bessere Lager­beständigkeit zeigt.

Zwei weitere Arten der Gat­tung besitzen erheb­liche Bedeu­tung in der Par­fumerie. Das Palma­rosa-Öl wird aus Cymbo­pogon martini (Roxb.) J.F. Wat­son var. martini (heimisch in Indien, ange­baut auch in Jawa) gewonnen und enthält vor allem Geraniol (75%) und Geranyl­acetat (12%). Weiters gibt es noch das eben­falls aus Indien stam­mende, heute in den ganzen Tropen ange­baute Citronell­gras (Cymbopogon winterianus Jowitt), dessen Haupt­bestand­teile Citronellal (35%), Geraniol (25%) und Citronellol (10%) neben wenig Geranyl­acetat (5%) sind.

Herkunft

Die etwa 55 Arten der Gattung sind zumeist in Süd­asien, Südost­asien und Austra­lien heimisch. Das Ost­indische Zitronen­gras (Cymbo­pogon flexuosus [Nees ex Steudel] J.F. Watson) kommt wild in Sri Lanka, Indien, Burma und Thailand vor; für das West­indische Zitronen­gras (C. citratus [DC] Stapf) wird dagegen ein malesi­scher Ur­sprung angenommen. Man beachte, daß die Epitheta Ost- und West- hier völlig sinnlos verwendet sind. Beide Arten werden auch in großem Umfang angebaut.

Die kulinarisch bedeut­samere Art ist C. citratus, das west­indische Zitronengras. In Indien wird es zwar zur Parfum­herstel­lung und als Heil­kraut kulti­viert, aber nicht als Gewürz ver­wendet; die Ver­wen­dung in der Küche be­schränkt sich auf Sri Lanka (margi­nal) und Südost­asien.

Cymbopogon citratus: Zitronengras
Zitronengraspflanze (Stengelbasis)
Cymbopogon citratus: Zitronengraspflanze
Zitronengraspflanze
Etymologie

Der botani­sche Gat­tungs­name Cymbo­pogon leitet sich von grie­chisch kymbe [κύμβη] Boot und pogon [πώγων] Bart ab; er bezieht sich auf die boot­förmi­gen Spelzen und die viel­blüti­gen Ähren, die an einen dichten Bart erinnern.

Der Artname citratus bezieht sich natürlich auf den Zitronen­duft der Pflanze. Auch die meisten euro­päischen Namen des Zitronen­grases leiten sich von lokalen Namen der Zitrone ab (z. B. Citronella) oder sind einfach Zusammen­setzungen mit der Bedeu­tung Zitronen-Kraut (finnisch sitruuna­ruoho, portugiesisch erva-cidreira, türkisch limon otu, chinesisch ning meng xiang mao [檸檬香茅] Zitronenduft­pflanze) oder besonders häufig Zitronen-Gras (englisch lemon grass, dänisch citrongræs, litauisch citrinžolė, tschechisch citrónová tráva, estnisch sidrunhein, ungarisch citromfű). Ähnliche Zusammensetzungen sind auch russisch limonnoe sorgo [лимонное сорго] Zitronen-Sorghum oder spanisch te de limón Zitronen-Tee. Für die Namen von Zitronen in verschiedenen Sprachen siehe unter Zitrone und Limette.

Das arabische hashisha al-limun [حشيشة الليمون] enthält hashish [حشيش] Gras, das in Europa als euphemistische Bezeichnung für Marihuana bekannt ist. Manche vermuten, daß es auch dem arabischen shisha [شيشة] Wasserpfeife zugrunde liegt. Andere leiten den Namen der Pfeife dagegen von Farsi shisheh [شیشه] Glas ab, womit auf das Baumaterial angespielt würde, analog zur synonymen Bezeichnung nargileh (siehe dazu unter Kokos­nuß).

Cymbopogon citratus: Zitronengraspflanze
Zitronengraspflanze
Cymbopogon citratus: Blätter von Zitronengras
Zitronengras-Blätter

Das deutsche Wort Gras, seine ger­mani­schen Ent­spre­chun­gen und das lateini­sche gramen (aus älter grasmen) Grashalm sind nicht ein­fach zu er­klä­ren. Es er­scheint am plausibel­sten, sie mit einer indo­europäischen Wurzel GʰREH₂ oder GʰRĒ hervor­stechen, wachsen in Ver­bindung zu bringen; dazu gehören dann auch grün, Gräte und Grat, weiters englisch grow und lateinisch crescere wachsen. Auf der anderen Seite darf bei der Bedeutung von Gras als Tier­futter die Wurzel GRAS ver­schlingen, ver­dauen kaum als zu­fäl­lig ab­getan werden. Zur Ver­wandt­schaft dieser Wurzel, siehe Kresse.

Der mittelalterlich-englische Name squinant (16. Jhd.) kommt als Verzerrung von schoenanth von den griechischen Wörtern schoinos [σχοῖνος] Binse, Gras (siehe auch Schnittlauch) und anthos [ἄνθος] Blüte. Ein anderer Name aus derselben Zeit ist holländisch kamelhewe bzw. jiddisch kemlhey [קעמלהײ] Kamelheu, was sich auf die Karawanen bezieht, die das getrocknete Gewürz aus dem tropischen Asien auf den Rücken von Kamelen nach Europa brachten (Gewürzstraße). Zitronengras wurde zum Bierbrauen (siehe auch Gagel) und zur Herstellung von Gewürzwein verwendet.

Es ist nicht klar, ob Zitronengras auch schon in der Antike bekannt war, da viele Aromatika aus antiken Texten bislang unidentifizierbar bleiben. Ein möglicher Kandidat für Zitronengras ist das biblische qaneh [קָנֶה], mit dem offenbar eine Art Schilf oder Wassergras benannt wurde; oft bedeutet das Wort auch nur Zweig. An einigen Stellen wird qaneh jedoch zu den aromatischen Pflanzen gezählt (zum Beispiel im Hohelied), aber es gibt nicht allzuviele aromatische Gräser. Traditionell wird in Übersetzungen Kalmus oder Würzrohr geschrieben, aber Zitronengras ist sicher auch denkbar.

Ausgewählte Links

The Epicentre: Lemon Grass chemikalienlexikon.de: Citral chemikalienlexikon.de: Geranylacetat Floridata.com: Lemon Grass Herbs by Linda Gilbert: Lemon Grass Recipe: Tinuransa (Indonesian Pork Stew) (recipes.wuzzle.org) Recipe: Vietnamese Lemongrass Beef Skewers [Thịt bò nướng sả] (www.vietworldkitchen.com) Recipe: Vietnamese Spicy Beef Fondue [Bò nhúng dấm] (www.food-lists.com) Recipe: Spicy Grilled Lemongrass Ribs [Sườn Nướng Xả Ớt] (pwmf.blogspot.com)


Cymbopogon citratus: Lemongras
Zitronengras

Der frische Ge­schmack des Zitronen­grases ist für Südost­asien und (in viel gerin­gerem Aus­maß) Sri Lanka typisch; das Gewürz ist in Thai­land, Viet­nam, Kambodscha und in Teilen Indo­nesiens beliebt. Es ist auch Bestand­teil der thai­ländi­schen Curry­pasten (siehe Kokos). Zitronen­gras schmeckt ganz besonders gut zu Geflügel, Fisch und Meeres­früchten.

In der dezent gewürzten Küche Vietnams kennt man ein subtil mit Zitronen­gras aromati­siertes Gericht namens bo nhung dam [bò nhúng dấm], das man im Deutschen oft als Essig­fondue bezeichnet. Hauch­dünn geschnit­tenes Rind­fleisch wird am Tisch bissen­weise in einer essig­sauren, nach Zitronen­gras duftenden Brühe gegart und danach zusammen mit frischem Gemüse und Kräutern (Koriander, Minze und viet­namesi­schem Koriander) in Reis­papier gewickelt. Diese Reispapier­rollen ißt man mit pikanten Saucen, die meist auf Fisch­sauce (nuoc mam [nước mắm]), Limettensaft, Erdnüssen und Chilies beruhen. In diesem Rezept treffen sich die Leiden­schaften der Vietnamesen für am Tisch gemeinsam zubereitete Freund­schafts­essen, Ein­gewickeltes und frische Kräuter. Zitronen­gras wird auch oft in den vie­tnamesi­schen Curries verwendet (siehe Reisfeldpflanze).

Cymbopogon citratus: Zitronengras-Horst
Zitronengras
Cymbopogon citratus: Zitronengras in Nepal
Zitronengras-Busch

In Indonesien bereitet man sehr häufig gerichts­spezifi­sche pasten­förmige Gewürz­mischun­gen zu, die unter dem Namen bumbu (oft auch nieder­ländisch boemboe ge­schrie­ben) bekannt sind; in Bali heißen sie jangkap (siehe indo­nesische Lorbeer­blätter). Bumbu besteht aus mehreren mit dem Mörser ver­riebenen frischen Gewürzen, von denen Zwiebeln massen­mäßig domi­nieren. Fast stets im bumbu en­thalten sind Knob­lauch, Chilies und getrocknete Nüsse (vor allem die indonesische kemiri, auch als Kerzen­nuß bzw. candle nut bekannt). Sehr häufig findet man auch noch die folgenden: Großer oder kleiner Galgant, Curcuma, Ingwer, Kaffern­limetten­blätter, indo­nesische Lorbeer­blätter oder Zitronen­gras. Getrock­nete Gewürze spielen eine gerin­gere Rolle, aller­dings werden Koriander und schwarzer Pfeffer gelegent­lich vor­geschrie­ben, und einige wenige Rezepte setzen sogar Muskat oder Gewürznelken ein. Auf den Inseln Jawa und Bali darf auch trocken oder in etwas Fett gebratenes trassi (Garnelen­paste bzw. Krabben­paste) nicht fehlen. Bumbu wird entweder roh oder kurz in Öl gebraten verwendet.

Gemüse wird oft einfach nur in etwas Wasser, Brühe oder Kokos­milch zusammen mit bumbu gekocht; Fleisch kann mit einem bumbu eingerieben und gebraten oder gegrillt werden (z. B., die gegrillten Spießchen sate; für ein anderes Beispiel, siehe kleiner Galgant). Etwas bumbu, vor dem Servieren unter die Sauce gerührt, verstärkt den Geschmack. In Fleisch­brühe aufgelöstes bumbu ist die Basis der meisten indo­nesi­schen Suppen, z. B. der all­gegen­wärtigen Hühner­suppe soto ayam und auch der singa­puriani­schen laksa (siehe viet­namesi­scher Koriander). Gebratenes bumbu kann auch als Tisch­würze gereicht werden.

Für weitere Informationen über die Küchen Indonesiens, siehe indonesisches Lorbeerblatt und kleiner Galgant (Bali), großer Galgant und Sichuanpfeffer (Sumatra), Kokos (Sulawesi), Tamarinde (Jawa) sowie Mango über den panindonesischen Fruchtsalat rujak.

Das angenehme Aroma von Zitronen­gras ist nie dominierend; man kann Zitronen­gras not­falls durch Zitronen­melisse ersetzen (obwohl es nicht dasselbe ist), aber nicht durch Limettenschalen, Kaffernlimetten­blätter oder Zitronenmyrten­blätter, die alle wesentlich dominanter schmecken.



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