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Indonesisches Lorbeerblatt (Eugenia polyantha Wight.)

Synonyme

botanischSyzygium polyanthum (Wight) Waplers
Chinesisch
(Mandarin)
多花番樱桃 [duō huā bō yīng táo]
Duo hua bo(?) ying tao
DänischIndonesisk Laurbærblad
EnglischIndonesian bay-leaf
EsperantoIndonezia eŭgenio
IndonesischSalam, Daun salam, Manting
Japanischサラムリーフ, マメアデク
Saramu-rifu, Mameadeku
KhmerPring sratoab
MalaysischKelat samak, Samak, Serah, Daun Salam
NiederländischIndonesisch laurierblad, Daon salam, Daoen salam, Salamblad
RussischИндонезийский лавровый лист
Indonezijski lavrovyj list
Thaiดอกแม้ว, มัก, แดงกล้วย, แพ, หว้าขี้มด, หว้าทุ่ง, สมัก, ซามุ
Dokmaeo, Mak, Daeng klua, Phae, Wakhimot, Wathung, Samak, Samu
UngarischIndonéz babér
VietnamesischSắn thuyền, Trâm
San thuyen, Tram
WeißrussischІнданезійскі лаўровы ліст
Indanezijski laurovy list
Eugenia polyantha/Syzygium polyanthum: Getrocknete Salamblätter
Getrocknete indonesische Lorbeerblätter
Hinweis

In einigen, vor allem älteren, Büchern wird daun salam als Indisches Lorbeerblatt bezeichnet. Dieser Name stammt aus der Zeit, als Indonesien allgemein als Ostindien bekannt war und ist nicht nur unzutreffend, sondern auch irreführend, weil daun salam nur in der indonesischen und malaysischen Küche bekannt ist und mit den indischen Lorbeerblättern, die oft in Büchern über nordindische Küche erwähnt werden, überhaupt nichts gemeinsam hat.

Verwendeter Pflanzenteil

Blätter. Die kleinen Blätter verfärben sich beim Trocknen braun. Da sie im Westen kaum gehandelt werden, empfehlen indonesische Kochbücher meist gewöhnliche Lorbeerblätter als Ersatz, obwohl es kaum Ähnlichkeiten zwischen beiden gibt.

Pflanzenfamilie

Myrtaceae (Myrten­gewächse).

Geruch und Geschmack

Aromatisch und etwa säuerlich bis herb, alles in allem aber nicht besonders stark. Indonesische Kochbücher behaupten oft, daß die Blätter erst beim kurzen Anbraten in Öl ihren Geschmack entwickeln, aber meiner Erfahrung nach geben sie auch dann nicht viel her.

Eugenia polyantha/Syzygium polyanthum: Salamblatt
Frisches indonesisches Lorbeerblatt
Eugenia polyantha/Syzygium polyanthum: Zweig von daun salam
Zweig mit indonesischen Lorbeerblättern
Inhaltsstoffe

Es ist schwierig, an Infor­mationen über die Inhalts­stoffe dieser Pflanze zu kommen. Indo­nesischen Quellen zufolge, deren Inhalt ich aber nur erraten kann, enthalten die Blätter Flavonoide, Tannine und Alkaloide.

Ein ätherisches Öl wird nur in Spuren (0.2%) gefunden; die Haupt­aromakomponenten sind Eugenol, Methylchavicol and Citral. Die Ausbeute an ätherischem Öl war am höchsten, wenn die Blätter einige Tage lang getrocknet wurden.

Herkunft

Der Baum kommt im ganzen Westen der südost­asiatischen Halbinsel, von Burma bis Malaysia, und in West­indonesien wild vor; er wird aber nur in Malaysia und Indonesien zum Kochen verwendet.

Etymologie

Die Gattung Eugenia wurde nach Prinz Eugen von Savoyen benannt, der Artname polyantha vielblütig leitet sich von griechisch anthos [ἄνθος] Blüte und polys [πολύς] viel her. Der indonesische Volksname daun salam heißt wörtlich übersetzt Friedensblatt, aber ich kann den Sinn dieses Namens nicht weiter erklären.

Ausgewählte Links

Sorting Syzygium names (www.plantnames.unimelb.edu.au)


Eugenia polyantha/Syzygium polyanthum: Salam-Baum
Indonesischer Lorbeerbaum

www.csdl.tamu.edu

Das indonesische Lorbeerblatt ist ein ziemlich exotisches Gewürz und im Westen oft nicht leicht erhältlich, am ehesten noch in Ländern mit vielen indonesischen Einwanderern. Die Blätter werden frisch oder getrocknet in den Küchen Sumatras, Jawas und ganz besonders Balis verwendet. Sie werden zum Würzen von Fleisch und Gemüse verwendet, wobei man sie stets mitkochen oder -braten läßt, da sie ihr Aroma erst nach einiger Zeit entwickeln.

In den Küchen Indonesiens findet man eine unglaubliche Vielfalt an Zutaten, Gartechniken und Aromamitteln. In ganz Indonesien beliebt sind neben den indonesischen Lorbeerblättern noch das Zitronengras, der große Galgant, frischer Ingwer, Knoblauch und natürlich Chilies. Darüberhinaus haben manche Gewürze eine regionale Verbreitung oder werden in manchen Regionen verstärkt verwendet.

Insbesondere die Küche Balis ist durch eine Vielzahl von Gewürzen und Aromen ausgezeichnet, wie man sie auf anderen Inseln nicht oder doch deutlich seltener findet. Charakteristisch ist die Verwendung von Rhizomen, die zu einer Paste (jangkap) gerieben werden: Außer den obengenannten großer Galgant und Ingwer verwenden die Balinesen gerne den kleinen Galgant und frische Curcuma. Weiters werden Zitronengras, Pandanusblätter, Kaffernlimette und das indonesische Lorbeerblatt auf Bali in größeren Mengen verwendet als auf anderen Inseln; nur auf Bali bekannt ist der lange Pfeffer. Ein anderer Aromastoff, den die Balinesen (und auch die Jawaner) lieben, ist trassi (auch terasi geschrieben), eine starkriechende Paste aus fermentierten Garnelen; in Bali verwendet man sie sogar zum Fruchtsalat rujak (siehe Mango).

Die unterschiedlichen Essenstraditionen rühren teilweise daher, daß die Balinesen als Hindus, anders als die moslemischen Bevölkerungsmehrheit Indonesiens, von islâmischen Speisetabus nicht betroffen sind; ein gegrilltes Spanferkel (babi guling) gilt als Nationalgericht der Insel. Es erscheint sinnvoll, daß häufige Verwendung von Schweinefleisch zu einem stärkeren Bedarf an Gewürzen führt. Für ein weiteres balinesisches Gericht, siehe kleiner Galgant. Beispiele für die Küchen anderer indonesischer Regionen findet man unter Zitronengras (allgemein), großen Galgant (Sumatra), Tamarinde (Jawa) und bei der Kokosnuß (Sulawesi).



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