Sterile Zitronenmelisse |
Zitronenmelisse ist weniger ein Gewürz als ein Heilkraut, das früher viel gegen Verdauungsstörungen und besonders bei nervöser Schlaflosigkeit verwendet wurde. Sie ist allerdings auch als Gewürz von Nutzen, da ihr frisches und reines Zitronenaroma sie zu einem perfekten Ersatz für Zitronengras oder (getrocknet) auch für Sassafras macht.
In Mitteleuropa aromatisiert man süße Getränke manchmal mit frischen Melissenblättern, die sich ganz allgemein als leicht extravagant schmeckende Dekoration eignen. Sie werden besonders zu Fisch, Geflügel und Salaten empfohlen; weiters ist es möglich, allen Speisen, die mit Zitronensaft gesäuert sind, Melissenblätter zur Verstärkung des Zitronengeschmackes zuzusetzen. Wenn möglich, sollte man frische Blätter verwenden. Besonderen Liebhabern dieses Krautes sei ein pesto (siehe Basilikum) aus Zitronenmelisse empfohlen.
Zitronenmelisse ist zwar keines der traditionellen sieben Kräuter
für die Frankfurter Grüne Sauce (siehe Borretsch), paßt aber trotzdem sehr gut zu
dieser frühlingshaft schmeckenden Spezialität.
Zitronenmelisse paßt auch sehr gut zu verschiedenen Obstsorten, vor allem Äpfeln; oft würzt man mit ihr apfelhaltige Desserts. Auch andere Zubereitungen aus Früchten kann man mit Melisse verfeinern (siehe dazu auch Zitronenverbene). Kräuteressig, der ja zumeist aus Apfelessig hergestellt wird, kann ebenfalls von Melissenzugabe profitieren (siehe Dill).
Monarde ist eine verwandte Pflanze mit ähnlichem, aber herberem
Geschmack, die man
vor allem in den USA zur Herstellung von Aufgußgetränken
(Kräutertee) sehr schätzt; diese Verwendung ist bereits von den
Oswego-Indianern überliefert und besitzt auch gewisse historische
Bedeutung (Boston tea party). Trotz ihres englischen Namens bergamot darf die Monarde keinesfalls mit der Bergamotte, einer
Verwandten der Orange, verwechselt werden.