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Die variegierte Zuchtform der Chamäleonpflanze
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Fruchtende Chamäleonpflanze
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Die Blätter der Chamäleonpflanze werden, in
beschränktem Ausmaß, in der vietnamesischen Küche zu Salaten
und als Grüngarnitur verwendet (siehe dazu vietnamesischer Koriander). Mit ihrem frischen,
aromatisch–herben Geschmack eignen sie sich auch für europäische
Salate.
Die einzigartige Küche des nordostindischen Staates Manipur benutzt sowohl die Wurzelstöcke als auch die
Blätter der Chamäleonpflanze, dazu viele weitere frische Kräuter (ein an den Mittelmeertyp erinnerndes
Basilikum, Kresse, Dill, Koriander,
langen Koriander, vietnamesischen Koriander). Das, und der
exzessiven Gebrauch fermentierter Fische, verbindet sie stark mit benachbarte Südostasien, während
die mit den eigentlichen indischen Küchen nur wenig Gemeinsamkeiten hat.
In Manipur verwendet man die Chamäleonblätter oft roh in Salaten wie
singju [সিংজু, ꯁꯤꯡꯖꯨ],
einer Mischung aus rohen Gemüsen, Scheiben von Lotuswurzel und Kräutern; singju wird mit einer Gewürzmischung
aus fermentiertem Fisch, gerösteten Hülsenfrüchten und Sesamsamen aromatisiert und oft mit frischem
superscharfem Chili (umorok [উমোরোক, ꯎꯃꯣꯔꯣꯛ]) garniert.
Man gebraucht die Blätter auch gerne zu Fischspeisen.
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Wilde Chamäleonpflanze in Nepal
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Fruchtende Chamäleonpflanze
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Auch die gehackte Wurzel läßt sich verwenden, um den durchdringenden Geschmack von Fischprodukten abzumildern, etwa in der Nationalspeise
iromba [ইরোম্বা, ꯏꯔꯣꯝꯕꯥ],
einem Gemüsecurry mit Unmengen von hochfermentiertem Fisch (ngari [ঙারি, ꯉꯥꯔꯤ]).
Der geriebene Wurzelstock dient als Würze für Fischcurries. Die Blätter werden auch in einen Teig aus Kichererbsenmehl
getaucht und frittiert, was eine sehr frisch schmeckende pakora [पकोड़ा]
(oder, wie man vor Ort sagt, bora [বোরা, ꯕꯣꯔꯥ])
ergibt; dasselbe kann man auch mit anderen robusten Blättern machen, z. B. mit langem Koriander.
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Wilde Chamäleonpflanze in Nepal
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Ein chinesisisches Gericht mit Chamäleonwurzel ist zhe’er gen chao larou [折耳根炒腊肉]: Gepökelter Schweinespeck, der mit dem Wurzelstock der Chamäleonpflanze gewokt wird. Das Rezept stammt aus dem bergigen Südwesten (Provinz Guizhou [贵州]).
Obwohl die Chamäleonpflanze in Nepal in den Bergen bis 1500 m weitverbreitet wächst, wird sie in der Küche kaum verwendet. Manche Leute scheinen die frischen Blätter oder die Wurzelstöcke für Pickles zu benutzen.