Blüten der Eberraute |
Eberraute (Zitronentyp) |
Die Eberraute, ein etwas altmodisches Küchenkraut, wird heute kaum noch verwendet. Mit ihrem starken und aufdringlichen Zitronengeruch und der ausgeprägten Bitterkeit tut man sich tatsächlich auch schwer, geeignete Anwendungen zu finden. Auf jeden Fall muß beim Dosieren Vorsicht walten.
Eberraute eignet sich hauptsächlich für Fleisch. Ähnlich wie beim Beifuß, dem die Eberraute aber bei weitem überlegen ist, bietet es sich an, starkschmeckendes und eher fettes Fleisch (Schwein, Gans, Ente oder Lamm) mit Eberraute zu verfeinern, wobei die Bitterstoffe gleichzeitig appetitanregend und verdauungsfördernd wirken. Andererseits kann Eberraute aber auch, ähnlich wie Salbei, zum Würzen von sehr zartschmeckendem Fleisch (Kalb, Pute) verwendet werden, um es geschmacklich interessanter zu machen. Auf jeden Fall lohnt dieses vergessene Gewürzkraut Experimente; so kann man es etwa einem bouquet garni hinzufügen (siehe dazu bei Petersilie).
Angeblich wird Eberraute in Italien auch zum Würzen von Kuchen gebraucht,
aber ich habe noch nie ein derartiges Rezept gesehen. Weiters sind Extrakte der
Pflanze gelegentlich in magenstärkenden Likören und Kräuterschnäpsen enthalten.