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Rosa Pfeffer (Schinus terebinthifolius Raddi und Sch. molle L.)

Synonyme

BulgarischПипер-розов
Piperrozov
Chinesisch
(Kantonesisch)
巴西胡椒木 [bā sài wùh jìu muhk]
Ba sai wuh jiu muhk
Chinesisch
(Mandarin)
巴西胡椒木 [bā xī hú jiāo mù], 加洲胡椒木 [jiā zhōu hú jiāo mù]
Ba xi hu jiao mu, Jia zhou hu jiao mu
DänischRød Peber
DeutschBrasilianischer Pfeffer, Rosé-Pfeffer, Rosa Beeren; Peruanischer Pfeffer (Sch. molle)
EnglischBrazil Pepper, Pink pepper, Pepper Rosé; Peruvian pepper (Sch. molle)
EstnischRose-pipar, Roseepipar; Pehme skiinus (Sch. molle)
FinnischRosepippuri
FranzösischPoivre rose, Baies roses, Poivrier d’Amérique, Poivre de Bourbon
GalizischPementa Rosa, Pementa vermella
GriechischΡοζ πιπέρι
Roz piperi
Hebräischפלפלון בכות; פלפלון דמוי-אלה
פִּלפִּלוֹן בָכּוּט
Pilpilun bakut; Pilpelon damui-aley (Sch. molle)
IsländischRósapipar
ItalienischPepe rosa, Schino brasiliano, Balsame delle Missioni; Falso pepe peruviano (Sch. molle)
Japanischクリスマスベリー, サンショウモドキ
Kurisumasu-beri, Sanshō-modoki, Sansho-modoki
Jiddischפֿעפֿערגרבױם
Feferboym
KatalanischPebre del Perú (Schinus molle)
Koreanisch후추나무, 시누스
Hucu-namu, Sisunu
KroatischAmerički papar
LettischRozā pipari
LitauischRaudonieji pipirai, Švelnusis pirulis (Schinus molle)
NiederländischRoze peper
PolnischOwoce schimusowe
PortugiesischPimenta-rosa
RumänischPiper american, Piper roz, Piper brazilian; Piper peruvian (Schinus molle)
RussischПерец розовый
Perets rozovyj
SchwedischRosépeppar
SlovenischAmeriški poper, Lažni poper, Perujski poper
SlowakischBrazílske korenie
SpanischArveira, Pirul, Pimienta Roja, Pimienta Rosa
TschechischRůžový pepř
TürkischPembebiber, Yalancı karabiber (Schinus molle)
UngarischPiros bors, Rózsaszín bors, Brazilbors; Perui bors (Sch. molle)
Schinus molle/terebinthifolius: Rosa Pfeffer
Eingelegte Rosa Pfefferkörner
Schinus molle/terebinthifolius: Rosa Pfeffer
Getrocknete Rosa Pfefferkörner
Verwendeter Pflanzenteil

Früchte (Beeren). Die pfeffer­korn­großen Früch­te werden üb­licher­weise ge­trock­net ver­kauft; in dieser Form sind sie leuch­tend rosa gefärbt. Sel­tener be­kommt man in Essig­lake ein­gelegte rosa Pfeffer­körner, die dann eher eine stumpfe, grau­grüne Farbe aufweisen.

Pflanzenfamilie

Anacardiaceae (Sumach­gewächse)

Geruch und Geschmack

Süß und aromatisch, ähnlich wie Wacholder, der sich auch als Ersatz eignet; allerdings schmeckt Wacholder wesentlich stärker.

Schinus terebinthifolius: Brasilianischer Pfeffer
Brasilianischer Pfefferbaum mit Früchten

wikipedia.org

Schinus terebinthifolius: Brasilianischer Pfefferbaum (Brasilien)
Reife Früchte des Brasilianischen Pfefferbaums

www.baobabs.com

Inhaltsstoffe

Die Früchte enthalten bis zu 10% Kohlen­wasserstoffe: 21% Δ3‑Caren, 20% α‑Pinen, 13% α‑Phell­andren, 9% Limonen, 8% p‑Cymen und 6% β‑Phell­andren. Weiters werden kleinere Mengen an Mono‑, Sesqui‑ und sogar Triterpen­derivaten angegeben: cis‑Sabinol, Carvotan­aceton, β‑Caryo­phyllen, α‑ und β‑Cubeban, α‑Amyrin, α‑Amyrenon, Masticadien­säure und Hydroxy­masticadien­säure. Der süße Geschmack (siehe auch Süßholz) ist auf beträchtliche Mengen Zucker zurückzuführen. (Phytochemistry, 16, 1301, 1977)

Die Beeren werden manchmal für Atembeschwerden und Schleimhautreizungen verantwortlich gemacht, vor allem in Florida, wo sich die Art ziemlich hemmungslos ausbreitete. Für die Wirkungen könnten Allergene vom Urushiol-Typ verantwortlich sein (siehe Sumach), aber das auf Réunion produzierte Gewürz enthält anscheinend keine Urushiole, und von den weniger wirksamen Cardanolen wurden kleinere Mengen als in Beeren aus Florida gefunden.

Schinus molle: Blütenstand des Peruanische Rosa Pfeffers
Peruanischer Pfefferbaum, Blütenstand
Schinus molle: Peruanische Pfefferbeeren
Fruchtstand des Peruanischen Pfeffers
Herkunft

Brasilien (Schinus terebinthi­folius) und Perú (Schinus molle L.). Ersterer wurde auch nach Florida ein­geführt und wächst dort heute wild; heute wird Sch. molle auch in den Mittelmeer­ländern oft als Zier­strauch gepflanzt.

Die in Europa als Gewürz ver­kaufte Ware stammt größten­teils von Sch. terebinthi­folius, der auf der der Insel Réunion kulti­viert wird; in der Türkei und anderen Mittelmeer­ländern wird in geringerem Umfang rosa Pfeffer von Sch. molle angeboten.

Etymologie

Der botanische Name Schinus terebinthi­folius spielt auf zwei medi­terrane Bäume an, die seit der Antike wegen ihrer aromatischen Harze geschätzt wurden: Mastix, Pistacia lentiscus (griechisch schinos [σχῖνος]) und die Terpentin­pistazie, Pistacia terebinthus (griechisch terebinthos [τερέβινθος]). Beide gehören zur selben Pflanzen­familie wie Schinus.

In Schinus molle spiegelt das Art­epithet den Namen des Baumes in Quechua, molli, wider.

Der amüsante japani­sche Name kurisumasu beri [クリスマスベリー] ist ganz klar eine Adaption des englischen Christ­mas berry an die japani­sche Phonetik. Fragen Sie mich bitte nicht nach dem Sinn der Weihnachts­beere.

Ausgewählte Links

Sorting Schinus names (www.plantnames.unimelb.edu.au) Pacific Islands Ecosystems at Risk: Brazil Peppertree Pacific Islands Ecosystems at Risk: Peruvian Peppertree Floridata.com: Brazilian Pepper Rain Tree: Peppertree


Schinus terebinthifolius: Brasilpfeffer (Brasilien)
Brasilianischer Pfefferbaum mit reifen Früchten

www.virtualherbarium.org

Schinus molle: Peruanischer Pfeffer
Peruanischer Rosa Pfeffer
Schinus molle: Rosa Beeren
Früchte des Peruanischen Pfeffers
Schinus molle: Blüte von Rosa Pfeffer
Blüten des Peruanischen Rosa Pfeffers

Der Brasiliani­sche Pfeffer (Sch. terebinthi­folius) hat kleine Früchte etwa von Pfeffer­korn­größe und wird manch­mal in der euro­päischen nouvelle cuisine oder in bunten (schwarz, weiß, grün und rosa) Pfeffer­mischungen verwendet; die größeren Früchte von Sch. molle (Peruani­scher Pfeffer) tauchten etwa um 1950 am euro­päischen Markt auf, sind aber nicht mehr erhältlich.

Rosa Pfeffer trägt seinen Namen zu Un­recht, denn er hat keiner­lei Pfeffer­schärfe, sondern ein mildes, süßes Aroma. Er darf keines­falls mit den (selten erhält­lichen) reifen Pfeffer­früchten ver­wechselt werden, die rot bis rot­braun gefärbt sind und in­ten­siv pfeffer­artig scharf schmecken. Beide Gewürze werden so­wohl ge­trock­net als auch in Salz­lake ein­gelegt ge­handelt, aller­dings ist getrock­neter roter Pfeffer sehr selten, wäh­rend um­gekehrt der rosa Pfeffer meist getrock­net und sel­tener ein­gelegt in den Handel kommt.

Der Ge­schmack der auch als Rosa Beeren ver­markteten Schinus­früchte ist dagegen recht schwach. Sie dienen daher eher zum optischen Aufputz, obwohl sie in mild ge­würztem euro­päischem Essen durchaus ihren Geschmack entfalten können. Manche Bücher empfehlen sie zu Fisch und manchem Gemüse (z. B. Spargel); diese Empfehlung scheint mir wesentlich sinnvoller zu sein als die häufig beobachtete Sitte, Mischungen von rosa Pfeffer mit schwarzem, weißem und grünem Pfeffer in die Pfeffermühle zu füllen — hier wird man vom zarten Aroma des rosa Pfeffers nicht mehr viel schmecken. Wer seinen Pfeffer mit einem exotischen Geschmack veredeln will, der sollte lieber Pimentkörner versuchen (aber bitte nicht übertreiben!), oder gleich eine Gewürzmischung wie quatre épices verwenden (siehe Muskat).

In den Siebzigern des 20. Jahrhunderts tauchten Bedenken über mögliche gesundheitliche Risken durch Rosa Pfeffer auf, da in Schinus-Arten und anderen Anacardiaceen phenolische Reiz­stoffe nachgewiesen wurden. Den getrockneten Früchten kommen, wenn über­haupt, jedoch nur minimale schleimhaut­reizende Wirkungen zu; trotzdem emp­fehlen viele Bücher aus jener Zeit Mäßi­gung beim Umgang mit diesem Gewürz, besonders bei Menschen mit empfindlicher Schleim­haut.



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