Boldo (steriler Zweig) |
Es erstaunt, daß Boldoblätter
außerhalb der Küche südamerikanischer Ureinwohner so gut wie
unbekannt sind, obwohl ihr warmer, gewürzhafter Geschmack jedem zu
gefallen scheint. Man muß das wohl als eine weiteres Beispiel von
historischem Zufall
betrachten, und vielleicht steht den
Boldoblättern noch ein beträchtlicher Erfolg als Gewürz bevor,
sobald sie im Westen bekannter und leichter erhältlich werden. Wer diese
starkschmeckenden Blätter einmal probiert hat, der wird sie gerne als
fixen Bestandteil in seine Kochkunst aufnehmen.
Boldoblätter eigenen sich als ausgezeichneter Ersatz für Indische Lorbeerblätter für nordindische Reis- oder Schmorgerichte und die Gewürzmischung garam masala (siehe Kreuzkümmel). Für diese Anwendung ist jedoch zu beachten, daß Boldoblätter stärker aromatisch sind und die Mengenangaben daher entsprechend korrigiert werden müssen.
In der westlichen Küche können Boldoblätter die bekannten Lorbeerblätter oft ersetzen, allerdings ist auch
hier bei der Dosierung Vorsicht angebracht. Boldoblätter sind besonders
bei Fisch sowie würzigen Saucen angezeigt und eignen sich auch,
ähnlich wie Bohnenkraut, sehr gut für
Pilze. Weiters vertragen sie sich gut mit dem Geschmack von sauer eingelegtem
Gemüse.