Aufzählung der Jahrevor dem Zweiten Zeitalter zu konstruieren. Einige Problemfälle werden diskutiert.
Wenn Sie nicht wissen, wer Tolkien ist, was ein Zeitalter sein soll und warum die Antwort auf die beiden vorigen Fragen interessant sein könnte, dann hat es für Sie wenig Sinn, weiterzulesen. Beginnen Sie lieber mit der Tolkien FAQ.
Die hier gebotenen Informationen haben keine direkte Bedeutung für
Leser, die nur Tolkiens Hauptwerk Der Herr der Ringe kennen. Allerdings
trägt auch das Erste Zeitalter zu der besonderen Atmosphäre
von historischem Hintergrund
bei, die den Herrn der Ringe
so unvergleichlich macht. Diese Aufstellung wendet sich jedoch
primär an Leser, die Das Silmarillion und vielleicht noch weitere
posthume Veröffentlichungen Tolkiens gut kennen.
Bevor Yavanna die Beiden Bäume schuf, erfolgte die Zeitmessung
in Zeitaltern, von denen bereits 35 vergangen waren, seit die Valar
nach Arda gekommen waren. Ein Hundertstel eines Zeitalters wird als
ein Valisches Jahr
bezeichnet.
Mit den Beiden Bäumen ergab sich eine neue Zeitrechnung: Nun wurde die Zeit in Tagen angegeben, wobei ein Tag einer Periode der Bäume entsprach. Die Zeit des Zwielichtes, in der beide Bäume Licht gaben, war dabei genau ein Fünftel jener Zeit, in der nur ein Baum blühte, und definierte die Valische Stunde. Jeder Baum blühte somit sieben Stunden, und der Tag war in zwölf Stunden eingeteilt.
Jede Stunde der Valar war aber nun siebenmal so lang wie eine Stunde unserer Zeit. Deshalb dauerte der Valische Tag 84 Stunden unserer Zeit, und das Valische Jahr von 1000 Valischen Tagen entspricht 9.582 unserer Sonnenjahre.
Dieser krumme
Umrechnungsfaktor war gegen den Willen der Valar entstanden.
Als die Valar die Sonne schufen, war es ihre Absicht, daß genau zehn
Sonnenjahre einem Valischen Jahr entsprechen sollten: Ein Sonnenjahr
hätte aus je 350 Tagen und Nächten mit je 12 Stunden bestehen
sollen. Aber Sonne und Mond erwiesen sich als zu langsam für diesen
Plan.
Es folgt eine Aufzählung der Ereignisse zwischen dem ersten Erblühen der Bäume und der Überwindung Morgoths. Einzelne Annalen sind mit kritischen Anmerkungen versehen, wenn ihre Datierung nicht eindeutig ist. Nach dem Jahr FA 500 werden alle Datierungen sehr unsicher.
YT 1 | Mit dem Erblühen der Beiden Bäume beginnt eine Zeit des Segens für Valinor. |
YT 1000 | Die Valar halten Rat über das bevorstehende Erwachen der
Elben. Mandos erklärt, daß die Zeit nahe, aber noch nicht
gekommen sei. Varda geht daran, größere und hellere Sterne als die bisher vorhandenen zu schaffen. |
YT 1050 | Zuletzt hängt sie die Sichel der Valar, Valacirca, in den
Norden des Himmels; in diesem Moment erwachen die Elben in
Cuiviénen. Melian verläßt Valinor und zieht nach Mittelerde. |
YT 1080 | Melkor entdeckt die Elben und sendet Schatten und Ungeheuer, um ihnen nachzuspüren. |
YT 1085 | In diesem Jahr findet Orome die Elben und nennt sie in ihrer eigenen Sprache Eldar, das Sternenvolk. |
YT 1086 | Manwe hält Rat und beschließt, zum Schutz der Elben gegen Melkor Krieg zu führen. |
YT 1090 | Beginn des Krieges der Heere des Westens gegen Melkor |
YT 1092 | Die Valar beginnen mit der Belagerung Utumnos. |
YT 1099 | Eroberung Utumnos; Melkor wird von Tulkas überwunden und mit der Kette Angainor gefesselt. |
YT 1100 | Die Valar kehren zurück und nehmen Melkor als Gefangenen mit
sich; er wird zu drei Zeitaltern Kerker bei Mandos verurteilt.
Beginn des Mittags von Valinor. |
YT 1101 | Die Valar beschließen, die Elben nach Valinor einzuladen. |
YT 1102 | Die Elben schicken drei Botschafter nach Valinor: Ingwe, Finwe und Elwe. |
YT 1104 | Orome bringt die Botschafter zurück nach Cuiviénen. Sie raten ihrem Volk, dem Aufruf der Valar zu folgen. |
YT 1105 | Die größte Zahl der Elben beginnt, in drei Scharen nach Westen zu wandern. Die, die zurückbleiben, heißen die Avari. |
YT 1115 | Die Elben überqueren den Anduin; die Teleri verweilen dort. Lenwe führt eine Schar nach Süden. |
YT 1125 | Die Vanyar und Noldor erreichen Beleriand; sie überqueren den Sirion und sehen schließlich das Meer. |
YT 1128 | Die Teleri kommen in den Ostteil Beleriands und lassen sich am Gelion nieder. |
YT 1130 | Elwe trifft Melian in Nan Elmoth und wird von ihr verzaubert. |
YT 1132 | Ulmo zieht die Vanyar und Noldor auf einer Insel über das Meer bis nach Valinor. |
YT 1133 | Die schwimmende Insel erreicht Valinor. Die Valar schlagen eine Bresche in die Pelóri, den Calaciryan. Die Elben beginnen mit der Errichtung von Tirion. |
YT 1140 | Tirion wird fertiggestellt und die silberne Lampe im Mindon Eldalieva entzündet. Im Lauf der Zeit ziehen die Vanyar jedoch in immer größerer Zahl aus der Stadt aus, um am Fuß des Taniquetil bei Varda zu wohnen. |
YT 1142 | Yavanna gibt den Noldor den Weißen Baum, Galathilion. |
YT 1149 | Ulmo bietet den Teleri an, sie nach Valinor zu bringen. Osse überredet einige zum Bleiben, die sich unter Círdan an der Küste niederlassen. Andere ziehen nicht fort, weil sie noch immer nach Elwe suchen. |
YT 1150 | Olwe und sein Volk betreten die Insel. |
YT 1151 | Die Insel erreicht die Küsten von Valinor; die Teleri aber hören Osses Stimme und wollen nicht weiter. Auf Geheiß Ulmos verankert Osse die Insel in der Bucht von Eldamar. |
YT 1152 | Elwe erwacht wieder; er kehrt mit Melian zu seinem Volk zurück
und wird König. Nach seinem Namen Singollo Graumantelerhält sein Volk den Namen Sindar. |
YT 1161 | Osse lehrt die Teleri den Schiffsbau; mit ihren Schwanenschiffen kommen sie erstmals nach Valinor. (Kommentar) |
YT 1162 | Olwe gründet den Hafen von Alqualonde. (Kommentar) |
YT 1165 | Die letzten Vanyar verlassen Tirion, um bei Varda und Manwe zu wohnen; Tirion ist nur noch von den Noldor besiedelt. |
YT 1169 | Finwes Sohn Feanor wird geboren. Seine Mutter Míriel erkrankt und legt sich im Garten Lóriens nieder. (Kommentar) |
YT 1170 | Míriel verläßt ihren Körper und betritt die Hallen von Mandos. (Kommentar) |
YT 1172 | Auf Drängen Finwes erläßt Manwe ein Statut, das die Wiederverheiratung verwitweter Eldar regelt. (Kommentar) |
YT 1185 | Finwe heiratet Indis, Schwester von Ingwe. (Kommentar) |
YT 1190 | Geburtsjahr Fingolfins, des ältesten Sohnes von Finwe und Indis. |
YT 1200 | Ungefähr um diese Zeit wird Lúthien geboren. (Kommentar) |
YT 1230 | Geburtsjahr Finarfins, des zweiten Sohnes von Finwe und Indis. |
YT 1250 | Feanor erfindet neue Schriftzeichen und verbessert damit das
Werk des Rúmil; weiters beschäftigt er sich mit
der Kunst, Gemmen zu schaffen. Die Naugrim kommen nach Beleriand und treffen auf die Sindar. |
YT 1280 | Finarfin, Sohn Finwes, heiratet Earwen, die Tochter von Olwe. |
YT 1300 | Elwe (Thingol) beginnt mit dem Bau von Menegroth, wobei ihm die Naugrim helfen. |
YT 1330 | Die ersten Orks kommen nach Beleriand; Thingol läßt Waffen schmieden und verteilen. |
YT 1350 | Lenwes Schar erreicht schließlich ebenfalls Beleriand; sie lassen sich in Ossiriand nieder (Grünelben). Lenwe erkennt die Oberhoheit Thingols an. |
YT 1362 | Geburt Galadriels in Valinor. |
YT 1400 | Loskettung Melkors. Der Friede Valinors wird langsam vergiftet, und sein Mittag neigt sich dem Ende entgegen. |
YT 1449 | In diesem und dem folgenden Jahr vollbringt Feanor sein Meisterstück: Er fertigt die Silmarilli. |
YT 1490 | Feanor bedroht Fingolfin und wird für 7 Jahre aus Tirion verbannt; Finwe begleitet ihn. Melkor soll erneut eingekerkert werden, kann sich aber verbergen. (Kommentar) |
YT 1492 | Melkor besucht Feanor in seinem Exil in Formenos und versucht, ihn als Verbündeten zu gewinnen, was mißlingt. Danach flieht er, von Tulkas verfolgt, und wendet sich südwärts nach Avathar. Dort gewinnt er Ungoliant für seine Pläne. |
YT 1495 | Melkor und Ungoliante vernichten die Beiden Bäume; Melkor
erschlägt Finwe, stiehlt die Silmarilli und flieht nach
Angband. Feanor überredet die Noldor zum Auszug und schwört mit seinen Söhnen einen schrecklichen Eid (Kommentar). Er nimmt mit Gewalt die Schiffe der Teleri (Erster Sippenmord). |
YT 1496 | Mandos erscheint den Noldor und spricht einen Fluch (andere sagen, eine Prophezeiung), der sich gegen alle richtet, die Valinor an diesem Tag verlassen; Finarfin wendet sich darauf vom Zug Feanors ab und kehrt zurück. Der größere Teil der Noldor aber zieht weiter in den Norden. |
YT 1497 | Die Erste Schlacht von Beleriand wird geschlagen: Denethor, der
Führer der Grüneleben von Ossiriand, fällt am
Amon Ereb, ehe sein Volk von Thingol entsetzt wird. Feanor bemächtigt sich der Schiffe und setzt nach Mittelerde über; Verbrennung der Schiffe bei Losgar. In Mithrim bricht die Zweite Schlacht von Beleriand aus (Dagor nuin Giliath, die Schlacht unter den Sternen); die Noldor bleiben siegreich, aber Feanor fällt. |
YT 1498 | Morgoth nimmt Maedhros gefangen. Fingolfin zieht weiter, in den Äußersten Norden. |
YT 1499 | Maedhros wird auf Thangorodrim festgeschmiedet. Fingolfin und seine Schar überqueren unter Verlusten die Helcaraxe. (Kommentar) |
YT 1500 | Fingolfin landet in Mittelerde beim ersten Aufgang des Mondes. Die Menschen erwachen in Hildórien beim ersten Sonnenaufgang. |
FA 1 | Erster Sonnenaufgang. |
FA 2 | Fingolfin zieht nach Mithrim. |
FA 5 | Fingon befreit Maedhros. |
FA 6 | Die Noldor erforschen ganz Beleriand. Angrod kommt nach Menegroth und spricht mit Thingol (der sein Verwandter ist). |
FA 7 | Die Noldor wählen Fingolfin als Hohen König. |
FA 20 | Fingolfin veranstaltet ein Fest, Mereth Aderthad. |
FA 52 | Thingol rät Finrod, sich in den Höhlen am Westufer
des Narog eine Burg zu bauen: Baubeginn von Nargothrond. Im selben Jahr erscheint Ulmo Turgon und führt ihn in das Tal von Tumladen. Turgon entwickelt den Plan, hier eine verborgene Stadt zu errichten. |
FA 60 | Die Dritte Schlacht: Dagor Aglareb, die Ruhmreiche Schlacht. Beginn der Belagerung Angbands. |
FA 64 | Turgon beginnt mit dem Bau von Gondolin. |
FA 65 | Brithombar und Eglarest werden befestigt. |
FA 66 | Thingol erfährt von den Silmarilli. |
FA 67 | Thingol erfährt von dem Sippenmord und verhängt einen Bann gegen die Sprache der Noldor. |
FA 102 | Fertigstellung von Nargothrond. |
FA 116 | Gondolin ist fertig erbaut. Turgon verläßt Vinyamar. |
FA 155 | Morgoth schickt ein Heer nach Hithlum, das von Fingon vernichtet wird. |
FA 260 | Glaurung steigt aus Angband, aber Fingon vertreibt ihn. Beginn des Langen Friedens. |
FA 262 | Geburt Beors des Alten in Eriador. |
FA 282 | Geburt Marachs in Eriador. |
FA 310 | Finrod trifft auf die ersten Menschen in Beleriand unter der Führung Beors des Alten. Gründung von Estolad. (Kommentar) |
FA 311 | Finrod verläßt die Menschen, begleitet von Beor, seinem Vasallen. |
FA 312 | Das Volk der Haladin überquert die Ered Luin und läßt sich in Thargelion nieder. (Kommentar) |
FA 313 | Das dritte Haus erreicht unter der Führung von Marach Beleriand und siedelt nahe Estolad. |
FA 316 | Aredhel, die Schwester Turgons, wird auf einem Ausflug von Eol verschleppt und heiratet ihn. (Kommentar) |
FA 320 | Geburt Maeglins, des Sohnes von Eol und Aredhel. (Kommentar) |
FA 330 | Die Menschen beginnen, Estolad zu verlassen und in die von den Elbenkönigen beherrschten Länder zu ziehen. |
FA 355 | In diesem Jahr stirbt Beor der Alte. |
FA 369 | Ratsversammlung der Menschen vom Ersten und Dritten Haus: Ein Diener Morgoths führt eine Rede in der Gestalt Amlachs, eines Enkels von Marach. Bereg zieht mit einer großen Schar zurück nach Eriador. |
FA 375 | Angriff der Orks auf die Menschen in Thargelion: Haldad und Haldar fallen. Curufin und Celegorm vertreiben die Orks. (Kommentar) |
FA 376 | Haleth, die Tochter Haldads, führt die Reste ihres Volkes nach Estolad. (Kommentar) |
FA 380 | Die meisten aus dem Ersten und Dritten Haus haben Estolad bereits verlassen. |
FA 390 | Nun zieht auch Haleth aus und bringt ihr Volk in den Wald von Brethil. (Kommentar) |
FA 400 | Aredhel und Maeglin fliehen vor Eol nach Gondolin. Dieser folgt ihnen, tötet Aredhel und wird vom Carag-dûr gestürzt. (Kommentar) |
FA 409 | An einem Frühlingstag führt Finrod Felagund ein philosophisches Gespräch mit Andreth, einer Nachfahrin von Beor dem Alten. (Athrabeth Finrod ah Andreth). (Kommentar) |
FA 410 | Boromir, Urenkel von Beor, erhält von Finrod den Titel eines Fürsten von Ladros. |
FA 416 | Hador, Urenkel von Marach, wird Herr von Dor-Lómin. |
FA 420 | Tod von Haleth. |
FA 432 | Geburt Berens, des Sohnes von Barahir. |
FA 441 | Geburt Húrins, des Sohnes von Hador. |
FA 444 | Geburt Huors, des Bruders von Húrin. |
FA 455 | Im Winter dieses Jahres eröffnet Morgoth die Vierte Schlacht:
Dagor Bragollach, die Schlacht des jähen Feuers. Glaurung
verwüstet Ard-galen, und Dorthonion
wird überrannt. Angrod und Aegnor, Söhne Finarfins, fallen;
Finrod wird von Barahir gerettet. Letzterer evakuiert sein Volk
aus Dorthonion und bleibt mit wenigen Getreuen, um weiter
Widerstand zu leisten. Im Nordosten erleiden die Söhne Feanors herbe Verluste. |
FA 456 | Hador und sein jüngerer Sohn Gundor verlieren bei der Verteidigung
der Festung von Eithel Sirion
ihre Leben, aber der Paß nach Hithlum wird von den Elben
und Menschen gehalten.
Auch Orodreth kann Minas Tirith vorerst noch verteidigen. Fingolfin fordert Morgoth zum Zweikampf und unterliegt. Sein Sohn Fingon wird neuer Hoher König. |
FA 457 | Sauron erobert Minas Tirith, den Turm von Tol Sirion, und macht ihn zu seinem Wachturm. Orodreth flieht nach Nargothrond. |
FA 458 | Húrin und Huor verbringen fast ein Jahr in Gondolin. |
FA 460 | Die Bandenkämpfer von Dorthonion werden von Sauron aufgespürt und aufgerieben: Tod von Barahir, Baragund und Belegund. Nur Beren überlebt. |
FA 462 | Morgoth schickt ein Heer gegen Hithlum. Galdor fällte bei Eithel
Sirion, aber sein Sohn Húrin vertreibt die Orks aus den Eryd
Wethrin. Fingon erhält Hilfe von Círdan und kann
Hithlum noch einmal erfolgreich verteidigen. Húrin wird neuer Herr von Dor-Lómin. |
FA 464 | Beren flieht aus Dorthonion und überschreitet den
Gürtel Melians. Húrin, der Sohn Galdors, heiratet Morwen, Tochter Baragunds. Im Herbst des Jahres sieht Beren erstmals Lúthien. Im Winter wird Túrin, Húrins Sohn, unter schlimmen Vorzeichen geboren. |
FA 465 | Beren und Lúthien treten zusammen von König Thingol. Beren macht sich zur Fahrt nach dem Silmaril auf und gewinnt die Hilfe Finrods, wird aber zusammen mit diesem von Sauron gefangen und eingekerkert. Tod Finrods. Lúthien befreit Beren. |
FA 466 | Beren und Lúthien kommen nach Angband und erlangen einen Silmaril. Bei der Wolfsjagd in Doriath wird Beren tödlich verwundet. |
FA 467 | Lúthien singt vor Mandos. Ihr und Beren wird eine weitere kurze Lebensspanne zugebilligt. |
FA 468 | Der Bund von Maedhros wird geschlossen. |
FA 469 | Maedhros schlägt zu früh zu und vertreibt die Orks aus
dem Norden Beleriands und aus Dorthonion, aber Morgoth ist gewarnt. Beren und Lúthien kehren nach Mittelerde zurück (Kommentar). |
FA 470 | Dior, der Sohn von Beren und Lúthien, wird geboren. |
FA 472 | Zu Jahresanfang heiratet Huor Rían, die Tochter Belegunds. Am Mittsommerstag greifen die Noldor Angband an und unterliegen (Fünfte Schlacht: Nirnaeth Arnoediad, die Schlacht der Ungezählten Tränen). Fingon wird von dem Balrog Gothmog erschlagen, Huor und Haldir von Brethil fallen, Húrin wird lebend gefangen. Dor-Lómin fällt an die Truppen Morgoths, der das Land den Ostlingen schenkt. Rían zieht nach Mithrim und bringt dort ihren Sohn Tuor zur Welt; danach stirbt sie auf dem Haudh-en-Ndengin. Morwen schickt ihren Sohn Túrin nach Doriath. |
FA 473 | Geburt von Nienor. |
FA 484 | Túrin erschlägt einen Elben namens Saeros und flieht aus Doriath; aber Thingol verzeiht ihm. Túrin schließt sich einer Räuberbande an und steigt zum Anführer auf. |
FA 487 | Túrins Bande fängt Beleg, und Túrin erfährt von der Verzeihung Thingols, aber er will nicht nach Doriath zurück. |
FA 488 | Tuor wird beim Versuch, aus Mithrim zu fliehen, gefangengenommen und zu einem Sklaven Lorgans gemacht. |
FA 489 | Verrat von Mîm (Kommentar): Túrin wird von Orks gefangen und erschlägt bei der Befreiung versehentlich seinen Freund Beleg. |
FA 490 | Gwindor und Túrin kommen nach Nargothrond. |
FA 491 | Tuor kann der Sklaverei entkommen. |
FA 494 | Morwen und Nienor verlassen Hithlum und fliehen nach Doriath; Thingol nimmt sie auf. |
FA 495 | Im Frühjahr fällt Handir von Brethil bei einem Kampf
mit Orks. Im Sommer nimmt Morgoth durch die Hilfe Glaurungs
Nargothrond ein, wobei Orodreth ums Leben kommt. Túrin wird
vom Drachen getäuscht und geht nach Hithlum. Im selben Jahr verläßt Tuor Mithrim und kommt nach Nevrast, wo ihm Ulmo erscheint. |
FA 496 | Túrin erkennt die Lüge des Drachen und sucht
Finduilas, aber er kann sie nicht mehr retten. Zuletzt
schließt er sich den Waldmenschen von Brethil an. Tuor erreicht Gondolin und überbringt die Warnung Ulmos, aber Turgon will Gondolin nicht verlassen. Thingol schickt Mablung nach Nargothrond; Morwen und Nienor begleiten ihn. Der Drache zerstreut den Trupp und verhext Nienor. |
FA 497 | Nienor kommt zu den Waldmenschen, wo sie den Namen Níniel
annimmt. Túrin erkennt seine Schwester nicht
und verliebt sich in sie. Dior Eluchíl, Sohn Berens und Lúthiens, heiratet Nimloth die Schöne. |
FA 498 | Túrin heiratet Nienor. |
FA 499 | Nienor wird schwanger. Glaurung erreicht Brethil, kann aber von Túrin getötet werden. Tod Nienors und Túrins. |
FA 500 | Morgoth entläßt Húrin, der sich zuerst nach Hithlum wendet. Dort wird er aber verdächtigt, ein Verbündeter Morgoths zu sein. Er verläßt Hithlum und sucht erfolglos nach einem Weg in die Verborgene Stadt. (Kommentar) |
FA 501 | Húrin erreicht Brethil, wo er seine sterbende Frau trifft.
In weiterer Folge wird er verhaftet und des Mordversuches an
Hardang, dem Führer der Waldmenschen angeklagt. Im Zuge
der Gerichtsverhandlung kommt es Unruhen, bei den Hardang und Manthor,
die letzten Nachkommen Halmirs in Brethil, getötet werden.
(Kommentar) Geburt von Eluréd und Elurín, den Söhnen von Nimloth und Dior. |
FA 502 | Húrin kommt nach Nargothrond und erschlägt Mîm.
Er nimmt das Nauglamír an sich und übergibt es an Thingol; sein
weiteres Schicksal ist ungewiß.
(Kommentar) In Gondolin heiraten Tuor und Idril. |
FA 503 | In Ossiriand wird Elwing als Tochter von Dior und Nimloth geboren. Thingol wird von Zwergenschmieden aus Nogrod getötet. (Kommentar) Geburt Earendils in Gondolin. |
FA 504 | Dior kehrt nach Doriath zurück und nimmt die Königswürde an. |
FA 506 | Die Söhne Feanors fordern den Silmaril von Dior; Zweiter Tod von Beren und Lúthien. |
FA 509 | Maeglin wird auf einem Streifzug nahe Gondolin gefangengenommen,
aber wieder freigelassen. In den letzten Tagen des Jahres greifen die Söhne Feanors Doriath an: Zweiter Sippenmord. Dior, Curufin, Caranthir und Celegorm fallen, Eluréd und Elurín werden in der Wildnis ausgesetzt. Elwing rettet den Silmaril und flieht mit einigen Überlebenden nach Süden, zu den Sirionmündungen. |
FA 510 | Im Frühjahr greift Morgoth Gondolin an, geführt durch den Verrat Maeglins. Die Stadt wird völlig zerstört, Turgon fällt. Tuor führt die Überlebenden auf Umwegen in den Süden. |
FA 511 | Die Überlebenden aus Gondolin erreichen die Sirionmündungen. |
FA 525 | Tuor und Idril verschwinden. |
FA 527 | Der unerfüllte Eid quält die überlebenden Söhne Feanors; vor allem Maedhros aber will kein weiteres Blutvergießen. |
FA 530 | Earendil heiratet Elwing. |
FA 532 | Geburt von Elrond und Elros, den Söhnen Earendils und Elwings. |
FA 534 | Beginn der Reisen Earendils. |
FA 538 | Die Söhne Feanors greifen die Ansiedlungen an den Sirionmündungen an: Dritter Sippenmord. Amrod und Amras fallen, Elwing stürzt sich mit dem Silmaril ins Meer. |
FA 542 | Earendil und Elwing erreichen gemeinsam Valinor und sprechen dort für beide Geschlechter. Die Valar beschließen den Krieg gegen Morgoth. |
FA 545 | Das Heer der Valar und Maiar erreicht Mittelerde. |
FA 550 | Der Krieg des Zornes beginnt. |
FA 587 | Zuletzt wird Morgoth überwunden und aus Arda verstoßen. Verlust der Silmarilli, Tod von Maedhros. |
FA 590 | Das Erste Zeitalter endet mit der Abfahrt der Elben und der getreuen Menschen in den Westen. |
Es kann nicht meine Absicht sein, den schwierigen Status der späten Schriften Tolkiens zusammenzufassen. Zu den allergrößten Problemfällen gibt es hier allerdings Anmerkungen.
Die meisten der Daten stammen aus AAm und
GA, einige aus Anmerkungen
in LQ. Da jedoch sowohl LQ als auch GA nach 500 abbrechen, bleibt für
das letzte Jahrhundert fast nur noch TY, ein zahllose Male
überarbeitetes und chaotisches Schriftstück. Datierungen jenseits
von 520 sind zu einem hohen Grad willkürlich, da jede Version der
TY
hier ganz andere Jahreszahlen (und zum Teil auch anderer Ereignisse)
nennt und aus der zeitlichen Entwicklung von TY kein konvergierter
Konsens
abgeleitet werden kann. Daher verzichte ich darauf, für
diese Ereignisse überhaupt noch Anmerkungen zu schreiben. Als
illustratives Beispiel für den Zustand von Tolkiens Mythologie
kann der Kommentar zu Annal 503 dienen.
In LQ steht ebenfalls wieder zehn Valische Jahre
, aber eine
obskure stilistische Änderung brachte dann wieder die 100
Valischen Jahre ins Spiel. Diese Änderung wurde auch in das
publizierte Silmarillion aufgenommen (meiner Meinung nach
zu Unrecht).
Bei dem Statut Manwes
handelt es sich um die Regelung, daß
ein Elda, dessen/deren Ehepartner/in gestorben (=zu Mandos gegangen)
ist, sich nicht wiederverheiraten darf außer wenn
der verstorbene Partner auf sein Recht einer Wiedergeburt bzw.
neuen Existenz verzichtet. Nur in diesem Fall kann der
Zurückgebliebene nach einer Periode von zehn Valischen Jahren
(in der der Verstorbene seine Zustimmung noch zurückziehen darf)
erneut heiraten. Dieses Statut wird in einem Einschub zu LQ
ausführlich diskutiert.
Be he friend or foe or seed defiled
Of Morgoth Bauglir or mortal child
That in after days on Earth shall dwell:
Nor law nor love nor League of Hell
Not might of Gods not moveless fate
Shall him defend from wrath and hate
Of Feanor's sons who takes or steals
Or finding keeps the Silmarils
The thrice-enchanted Globes of Light
That shine until the Final Night.
Sei er Freund oder Feind oder schmutzige Brut
von Morgoth Bauglir, oder ein Kind der Sterblichen
das in späteren Tagen in der Welt wohnen mag:
Nicht Gesetz noch Liebe, nicht Bund mit der Hölle
noch die Macht der Götter und nicht das ewige Schicksal
Sollen ihn bewahren vom Zorn und Haß
der Söhne Feanors, ihn, der die Silmarilli
nimmt oder stiehlt, oder sie findet und behält.
Die dreifach verzauberten Kugeln des Lichtes
Die bis zur letzten Nacht leuchten werden.
Haleth den Jäger, eine Seitenlinie des Hauses von Hador). Alle Datierungen aus Randnotizen zu LQ.
Sündenfallder Menschen und um die Schwierigkeiten der menschlich/elbischen Ehe.
Tolkien wollte, daß die Zwerge Thingol ermorden und Doriath verwüsten; aber er konnte keine Lösung dafür finden, wie die Zwerge den List Melian (den Gürtel Melians) überqueren sollten. Die in Sil abgedruckte Geschichte (Thingol wird in eigenen Haus erschlagen, danach verzweifelt Melian und ihr Gürtel wird wirkungslos) ist von Tolkiens Sohn Christopher erdacht worden.
Ein weiteres Problem ist die Vernichtung des Zwergenheeres bei Sarn Athrad. Da Beren kein Heer hatte (die Grünelben zogen ja nicht mehr offen in den Krieg), ergibt sich die Frage, wer überhaupt als Gegner der Zwerge in Frage kommt. Tolkien wollte dabei die im Osten wohnenden Söhne Feanors (Curufin und Celegorm) ins Spiel bringen, die die Lust nach dem Silmaril in den Krieg trieb; allerdings muß dann erklärt werden, warum der Silmaril bei Beren blieb.
Die Verhandlungen mit den Zwergen sind langwierig und führen auf beiden Seiten zu Verstimmung; als die Zwerge nun, nach getaner Arbeit, einen sehr hohen Lohn fordern, greift Thingol zur Gewalt und entlohnt sie schäbig. Die Zwerge ziehen wütend und dezimiert unter Racheschwüren ab.
Ufedhin, der auch um sein Vermittlergeld umgefallen ist, beteiligt sich am Zug der Zwerge gegen Doriath, und unter elbischer Führung können die Naugrim den List Melian unbeschadet überqueren. Thingol wird auf einem Jagdausflug getötet und gleichzeitig Menegroth gestürmt. Melian flieht.
Beren hat sich unterdessen mit den Grünelben aufgemacht und trifft auf Ufedhin, der sich mittlerweile mit den Zwergen zerstritten hat und sich als Flüchtling ausgibt. Er wird erst später von Melian erkannt und scheint schließlich dem Wahnsinn zu verfallen.
Beren legt seinen Hinterhalt; als die Zwerge das breite Wasser überqueren, werden sie von beiden Ufern unter Beschuß genommen, und wenige entkommen. Beren kämpft mit dem Anführer Naugladur, besiegt ihn und nimmt seiner Leiche den Silmaril ab. Der Rest des Goldes versinkt mit den Leichen der Zwerge im Fluß.
Die einzigen späteren Versionen dieser Geschichte finden sich in TY, weil weder Q noch LQ oder GA weit über das Jahr 500 hinausreichen.
So weit, so schlecht; allerdings gibt es zwei späte Notizen, die uns über die weiteren Pläne Tolkiens Aufschluß geben. Erstens schrieb Tolkien eine Bemerkung zur obigen Stelle aus TY-D:
Doriath kann nicht von einer feindlichen Armee eingenommen werden! Irgendwie muß es so gemacht werden, daß Thingol herausgelockt wird oder dazu gebracht wird, jenseits seiner Grenzen auf einen Kriegszug zu gehen, und dabei von den Zwergen erschlagen wird. Dann zieht sich Melian zurück, und da der Gürtel nicht mehr existiert, kann Doriath von den Zwergen verwüstet werden.und außerdem gibt es noch den Brief 247, in dem Tolkien schreibt, daß die Ents in den Geschichten des ersten Zeitalters nicht auftauchen, weil sie sich wenig um die Wege anderer Wesen kümmerten. Er merkt allerdings an:
Aber ich kann eine Handlung voraussehen, die sie begingen, nicht ohne Einfluß auf der Herrn der Ringe. [...] Es scheint klar, daß Beren, der kein Heer hatte, dabei die Hilfe der Ents erhielt, und das würde wenig Liebe zwischen den Ents und den Zwergen bewirken.
Abkürzungen
Q | Quenta Silmarillion (The Loast Road) |
AV | Annals of Valinor 2 (The Loast Road) |
AB | Annals of Beleriand 2 (The Loast Road) |
AAm | Annals of Aman (Morgoth's Ring) |
GA | Grey Annals (The War of the Jewels) |
LQ | Later Quenta (Morgoth's Ring, The War of the Jewels) |
TY | Tale of the Years (The War of the Jewels) |
WH | The Wanderings of Húrin (The War of the Jewels) |
LT | Tuor und seine Ankunft in Gondolin (Nachrichten aus Mittelerde) |
N | Narn i Chîn Húrin (Nachrichten aus Mittelerde) |
Sil | Quenta Silmarillion (Das Silmarillion) |
AV und AB
stammen aus den Dreißigern
(prä-LotR), die anderen
Werke aus den Fünfzigern
(post-LotR). Die letzten Versionen
von AAm und GA
sind dabei älter als die letzte Version von LQ.
Sil ist eine posthume, von Christopher
Tolkien umfangreich editierte und nachbearbeitete
Veröffentlichung.
Die detailreichen aber unvollendeten Erzählungen WH, LT und N erhielten ihre letze Ausschmückung erst, nachdem Tolkien die Arbeit an LQ aufgegeben hatte. Sie enthalten aber wenig annalistische Information.
Weitere von mir verfaßte Tolkien-Ressourcen:
Eine Diskussion der History of Middle-earth
Eine ausführliche Behandlung der Tengwar-Schrift
Meine immer noch unvollendete Übersetzung der
englischen Tolkien-FAQ
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