Eine Chronologie des Ersten Zeitalters

Zusammenfassung

Dieses Dokument versucht, aus den posthumen Veröffentlichungen Tolkiens eine stimmige Aufzählung der Jahre vor dem Zweiten Zeitalter zu konstruieren. Einige Problemfälle werden diskutiert.

Wenn Sie nicht wissen, wer Tolkien ist, was ein Zeitalter sein soll und warum die Antwort auf die beiden vorigen Fragen interessant sein könnte, dann hat es für Sie wenig Sinn, weiterzulesen. Beginnen Sie lieber mit der Tolkien FAQ.

Die hier gebotenen Informationen haben keine direkte Bedeutung für Leser, die nur Tolkiens Hauptwerk Der Herr der Ringe kennen. Allerdings trägt auch das Erste Zeitalter zu der besonderen Atmosphäre von historischem Hintergrund bei, die den Herrn der Ringe so unvergleichlich macht. Diese Aufstellung wendet sich jedoch primär an Leser, die Das Silmarillion und vielleicht noch weitere posthume Veröffentlichungen Tolkiens gut kennen.

Einleitung

Bevor Yavanna die Beiden Bäume schuf, erfolgte die Zeitmessung in Zeitaltern, von denen bereits 35 vergangen waren, seit die Valar nach Arda gekommen waren. Ein Hundertstel eines Zeitalters wird als ein Valisches Jahr bezeichnet.

Mit den Beiden Bäumen ergab sich eine neue Zeitrechnung: Nun wurde die Zeit in Tagen angegeben, wobei ein Tag einer Periode der Bäume entsprach. Die Zeit des Zwielichtes, in der beide Bäume Licht gaben, war dabei genau ein Fünftel jener Zeit, in der nur ein Baum blühte, und definierte die Valische Stunde. Jeder Baum blühte somit sieben Stunden, und der Tag war in zwölf Stunden eingeteilt.

Jede Stunde der Valar war aber nun siebenmal so lang wie eine Stunde unserer Zeit. Deshalb dauerte der Valische Tag 84 Stunden unserer Zeit, und das Valische Jahr von 1000 Valischen Tagen entspricht 9.582 unserer Sonnenjahre.

Dieser krumme Umrechnungsfaktor war gegen den Willen der Valar entstanden. Als die Valar die Sonne schufen, war es ihre Absicht, daß genau zehn Sonnenjahre einem Valischen Jahr entsprechen sollten: Ein Sonnenjahr hätte aus je 350 Tagen und Nächten mit je 12 Stunden bestehen sollen. Aber Sonne und Mond erwiesen sich als zu langsam für diesen Plan.

Es folgt eine Aufzählung der Ereignisse zwischen dem ersten Erblühen der Bäume und der Überwindung Morgoths. Einzelne Annalen sind mit kritischen Anmerkungen versehen, wenn ihre Datierung nicht eindeutig ist. Nach dem Jahr FA 500 werden alle Datierungen sehr unsicher.

Die Jahre der Bäume

YT 1 Mit dem Erblühen der Beiden Bäume beginnt eine Zeit des Segens für Valinor.
YT 1000  Die Valar halten Rat über das bevorstehende Erwachen der Elben. Mandos erklärt, daß die Zeit nahe, aber noch nicht gekommen sei.
Varda geht daran, größere und hellere Sterne als die bisher vorhandenen zu schaffen.
YT 1050 Zuletzt hängt sie die Sichel der Valar, Valacirca, in den Norden des Himmels; in diesem Moment erwachen die Elben in Cuiviénen.
Melian verläßt Valinor und zieht nach Mittelerde.
YT 1080 Melkor entdeckt die Elben und sendet Schatten und Ungeheuer, um ihnen nachzuspüren.
YT 1085 In diesem Jahr findet Orome die Elben und nennt sie in ihrer eigenen Sprache Eldar, das Sternenvolk.
YT 1086 Manwe hält Rat und beschließt, zum Schutz der Elben gegen Melkor Krieg zu führen.
YT 1090 Beginn des Krieges der Heere des Westens gegen Melkor
YT 1092 Die Valar beginnen mit der Belagerung Utumnos.
YT 1099 Eroberung Utumnos; Melkor wird von Tulkas überwunden und mit der Kette Angainor gefesselt.
YT 1100 Die Valar kehren zurück und nehmen Melkor als Gefangenen mit sich; er wird zu drei Zeitaltern Kerker bei Mandos verurteilt. Beginn des Mittags von Valinor.
YT 1101 Die Valar beschließen, die Elben nach Valinor einzuladen.
YT 1102 Die Elben schicken drei Botschafter nach Valinor: Ingwe, Finwe und Elwe.
YT 1104 Orome bringt die Botschafter zurück nach Cuiviénen. Sie raten ihrem Volk, dem Aufruf der Valar zu folgen.
YT 1105 Die größte Zahl der Elben beginnt, in drei Scharen nach Westen zu wandern. Die, die zurückbleiben, heißen die Avari.
YT 1115 Die Elben überqueren den Anduin; die Teleri verweilen dort. Lenwe führt eine Schar nach Süden.
YT 1125 Die Vanyar und Noldor erreichen Beleriand; sie überqueren den Sirion und sehen schließlich das Meer.
YT 1128 Die Teleri kommen in den Ostteil Beleriands und lassen sich am Gelion nieder.
YT 1130 Elwe trifft Melian in Nan Elmoth und wird von ihr verzaubert.
YT 1132 Ulmo zieht die Vanyar und Noldor auf einer Insel über das Meer bis nach Valinor.
YT 1133 Die schwimmende Insel erreicht Valinor. Die Valar schlagen eine Bresche in die Pelóri, den Calaciryan. Die Elben beginnen mit der Errichtung von Tirion.
YT 1140 Tirion wird fertiggestellt und die silberne Lampe im Mindon Eldalieva entzündet. Im Lauf der Zeit ziehen die Vanyar jedoch in immer größerer Zahl aus der Stadt aus, um am Fuß des Taniquetil bei Varda zu wohnen.
YT 1142 Yavanna gibt den Noldor den Weißen Baum, Galathilion.
YT 1149 Ulmo bietet den Teleri an, sie nach Valinor zu bringen. Osse überredet einige zum Bleiben, die sich unter Círdan an der Küste niederlassen. Andere ziehen nicht fort, weil sie noch immer nach Elwe suchen.
YT 1150 Olwe und sein Volk betreten die Insel.
YT 1151 Die Insel erreicht die Küsten von Valinor; die Teleri aber hören Osses Stimme und wollen nicht weiter. Auf Geheiß Ulmos verankert Osse die Insel in der Bucht von Eldamar.
YT 1152 Elwe erwacht wieder; er kehrt mit Melian zu seinem Volk zurück und wird König. Nach seinem Namen Singollo Graumantel erhält sein Volk den Namen Sindar.
YT 1161 Osse lehrt die Teleri den Schiffsbau; mit ihren Schwanenschiffen kommen sie erstmals nach Valinor. (Kommentar)
YT 1162 Olwe gründet den Hafen von Alqualonde. (Kommentar)
YT 1165 Die letzten Vanyar verlassen Tirion, um bei Varda und Manwe zu wohnen; Tirion ist nur noch von den Noldor besiedelt.
YT 1169 Finwes Sohn Feanor wird geboren. Seine Mutter Míriel erkrankt und legt sich im Garten Lóriens nieder. (Kommentar)
YT 1170 Míriel verläßt ihren Körper und betritt die Hallen von Mandos. (Kommentar)
YT 1172 Auf Drängen Finwes erläßt Manwe ein Statut, das die Wiederverheiratung verwitweter Eldar regelt. (Kommentar)
YT 1185 Finwe heiratet Indis, Schwester von Ingwe. (Kommentar)
YT 1190 Geburtsjahr Fingolfins, des ältesten Sohnes von Finwe und Indis.
YT 1200 Ungefähr um diese Zeit wird Lúthien geboren. (Kommentar)
YT 1230 Geburtsjahr Finarfins, des zweiten Sohnes von Finwe und Indis.
YT 1250 Feanor erfindet neue Schriftzeichen und verbessert damit das Werk des Rúmil; weiters beschäftigt er sich mit der Kunst, Gemmen zu schaffen.
Die Naugrim kommen nach Beleriand und treffen auf die Sindar.
YT 1280 Finarfin, Sohn Finwes, heiratet Earwen, die Tochter von Olwe.
YT 1300 Elwe (Thingol) beginnt mit dem Bau von Menegroth, wobei ihm die Naugrim helfen.
YT 1330 Die ersten Orks kommen nach Beleriand; Thingol läßt Waffen schmieden und verteilen.
YT 1350 Lenwes Schar erreicht schließlich ebenfalls Beleriand; sie lassen sich in Ossiriand nieder (Grünelben). Lenwe erkennt die Oberhoheit Thingols an.
YT 1362 Geburt Galadriels in Valinor.
YT 1400 Loskettung Melkors. Der Friede Valinors wird langsam vergiftet, und sein Mittag neigt sich dem Ende entgegen.
YT 1449 In diesem und dem folgenden Jahr vollbringt Feanor sein Meisterstück: Er fertigt die Silmarilli.
YT 1490 Feanor bedroht Fingolfin und wird für 7 Jahre aus Tirion verbannt; Finwe begleitet ihn. Melkor soll erneut eingekerkert werden, kann sich aber verbergen. (Kommentar)
YT 1492 Melkor besucht Feanor in seinem Exil in Formenos und versucht, ihn als Verbündeten zu gewinnen, was mißlingt. Danach flieht er, von Tulkas verfolgt, und wendet sich südwärts nach Avathar. Dort gewinnt er Ungoliant für seine Pläne.
YT 1495 Melkor und Ungoliante vernichten die Beiden Bäume; Melkor erschlägt Finwe, stiehlt die Silmarilli und flieht nach Angband.
Feanor überredet die Noldor zum Auszug und schwört mit seinen Söhnen einen schrecklichen Eid (Kommentar). Er nimmt mit Gewalt die Schiffe der Teleri (Erster Sippenmord).
YT 1496 Mandos erscheint den Noldor und spricht einen Fluch (andere sagen, eine Prophezeiung), der sich gegen alle richtet, die Valinor an diesem Tag verlassen; Finarfin wendet sich darauf vom Zug Feanors ab und kehrt zurück. Der größere Teil der Noldor aber zieht weiter in den Norden.
YT 1497 Die Erste Schlacht von Beleriand wird geschlagen: Denethor, der Führer der Grüneleben von Ossiriand, fällt am Amon Ereb, ehe sein Volk von Thingol entsetzt wird.
Feanor bemächtigt sich der Schiffe und setzt nach Mittelerde über; Verbrennung der Schiffe bei Losgar. In Mithrim bricht die Zweite Schlacht von Beleriand aus (Dagor nuin Giliath, die Schlacht unter den Sternen); die Noldor bleiben siegreich, aber Feanor fällt.
YT 1498 Morgoth nimmt Maedhros gefangen. Fingolfin zieht weiter, in den Äußersten Norden.
YT 1499 Maedhros wird auf Thangorodrim festgeschmiedet. Fingolfin und seine Schar überqueren unter Verlusten die Helcaraxe. (Kommentar)
YT 1500 Fingolfin landet in Mittelerde beim ersten Aufgang des Mondes.
Die Menschen erwachen in Hildórien beim ersten Sonnenaufgang.

Das Erste Zeitalter der Sonne

FA 1 Erster Sonnenaufgang.
FA 2 Fingolfin zieht nach Mithrim.
FA 5 Fingon befreit Maedhros.
FA 6 Die Noldor erforschen ganz Beleriand. Angrod kommt nach Menegroth und spricht mit Thingol (der sein Verwandter ist).
FA 7 Die Noldor wählen Fingolfin als Hohen König.
FA 20 Fingolfin veranstaltet ein Fest, Mereth Aderthad.
FA 52 Thingol rät Finrod, sich in den Höhlen am Westufer des Narog eine Burg zu bauen: Baubeginn von Nargothrond.
Im selben Jahr erscheint Ulmo Turgon und führt ihn in das Tal von Tumladen. Turgon entwickelt den Plan, hier eine verborgene Stadt zu errichten.
FA 60 Die Dritte Schlacht: Dagor Aglareb, die Ruhmreiche Schlacht. Beginn der Belagerung Angbands.
FA 64 Turgon beginnt mit dem Bau von Gondolin.
FA 65 Brithombar und Eglarest werden befestigt.
FA 66 Thingol erfährt von den Silmarilli.
FA 67 Thingol erfährt von dem Sippenmord und verhängt einen Bann gegen die Sprache der Noldor.
FA 102  Fertigstellung von Nargothrond.
FA 116 Gondolin ist fertig erbaut. Turgon verläßt Vinyamar.
FA 155 Morgoth schickt ein Heer nach Hithlum, das von Fingon vernichtet wird.
FA 260 Glaurung steigt aus Angband, aber Fingon vertreibt ihn. Beginn des Langen Friedens.
FA 262 Geburt Beors des Alten in Eriador.
FA 282 Geburt Marachs in Eriador.
FA 310 Finrod trifft auf die ersten Menschen in Beleriand unter der Führung Beors des Alten. Gründung von Estolad. (Kommentar)
FA 311 Finrod verläßt die Menschen, begleitet von Beor, seinem Vasallen.
FA 312 Das Volk der Haladin überquert die Ered Luin und läßt sich in Thargelion nieder. (Kommentar)
FA 313 Das dritte Haus erreicht unter der Führung von Marach Beleriand und siedelt nahe Estolad.
FA 316 Aredhel, die Schwester Turgons, wird auf einem Ausflug von Eol verschleppt und heiratet ihn. (Kommentar)
FA 320 Geburt Maeglins, des Sohnes von Eol und Aredhel. (Kommentar)
FA 330 Die Menschen beginnen, Estolad zu verlassen und in die von den Elbenkönigen beherrschten Länder zu ziehen.
FA 355 In diesem Jahr stirbt Beor der Alte.
FA 369 Ratsversammlung der Menschen vom Ersten und Dritten Haus: Ein Diener Morgoths führt eine Rede in der Gestalt Amlachs, eines Enkels von Marach. Bereg zieht mit einer großen Schar zurück nach Eriador.
FA 375 Angriff der Orks auf die Menschen in Thargelion: Haldad und Haldar fallen. Curufin und Celegorm vertreiben die Orks. (Kommentar)
FA 376 Haleth, die Tochter Haldads, führt die Reste ihres Volkes nach Estolad. (Kommentar)
FA 380 Die meisten aus dem Ersten und Dritten Haus haben Estolad bereits verlassen.
FA 390 Nun zieht auch Haleth aus und bringt ihr Volk in den Wald von Brethil. (Kommentar)
FA 400 Aredhel und Maeglin fliehen vor Eol nach Gondolin. Dieser folgt ihnen, tötet Aredhel und wird vom Carag-dûr gestürzt. (Kommentar)
FA 409 An einem Frühlingstag führt Finrod Felagund ein philosophisches Gespräch mit Andreth, einer Nachfahrin von Beor dem Alten. (Athrabeth Finrod ah Andreth). (Kommentar)
FA 410 Boromir, Urenkel von Beor, erhält von Finrod den Titel eines Fürsten von Ladros.
FA 416 Hador, Urenkel von Marach, wird Herr von Dor-Lómin.
FA 420 Tod von Haleth.
FA 432 Geburt Berens, des Sohnes von Barahir.
FA 441 Geburt Húrins, des Sohnes von Hador.
FA 444 Geburt Huors, des Bruders von Húrin.
FA 455 Im Winter dieses Jahres eröffnet Morgoth die Vierte Schlacht: Dagor Bragollach, die Schlacht des jähen Feuers. Glaurung verwüstet Ard-galen, und Dorthonion wird überrannt. Angrod und Aegnor, Söhne Finarfins, fallen; Finrod wird von Barahir gerettet. Letzterer evakuiert sein Volk aus Dorthonion und bleibt mit wenigen Getreuen, um weiter Widerstand zu leisten.
Im Nordosten erleiden die Söhne Feanors herbe Verluste.
FA 456 Hador und sein jüngerer Sohn Gundor verlieren bei der Verteidigung der Festung von Eithel Sirion ihre Leben, aber der Paß nach Hithlum wird von den Elben und Menschen gehalten. Auch Orodreth kann Minas Tirith vorerst noch verteidigen.
Fingolfin fordert Morgoth zum Zweikampf und unterliegt. Sein Sohn Fingon wird neuer Hoher König.
FA 457 Sauron erobert Minas Tirith, den Turm von Tol Sirion, und macht ihn zu seinem Wachturm. Orodreth flieht nach Nargothrond.
FA 458 Húrin und Huor verbringen fast ein Jahr in Gondolin.
FA 460 Die Bandenkämpfer von Dorthonion werden von Sauron aufgespürt und aufgerieben: Tod von Barahir, Baragund und Belegund. Nur Beren überlebt.
FA 462 Morgoth schickt ein Heer gegen Hithlum. Galdor fällte bei Eithel Sirion, aber sein Sohn Húrin vertreibt die Orks aus den Eryd Wethrin. Fingon erhält Hilfe von Círdan und kann Hithlum noch einmal erfolgreich verteidigen.
Húrin wird neuer Herr von Dor-Lómin.
FA 464 Beren flieht aus Dorthonion und überschreitet den Gürtel Melians.
Húrin, der Sohn Galdors, heiratet Morwen, Tochter Baragunds.
Im Herbst des Jahres sieht Beren erstmals Lúthien.
Im Winter wird Túrin, Húrins Sohn, unter schlimmen Vorzeichen geboren.
FA 465 Beren und Lúthien treten zusammen von König Thingol. Beren macht sich zur Fahrt nach dem Silmaril auf und gewinnt die Hilfe Finrods, wird aber zusammen mit diesem von Sauron gefangen und eingekerkert. Tod Finrods. Lúthien befreit Beren.
FA 466 Beren und Lúthien kommen nach Angband und erlangen einen Silmaril. Bei der Wolfsjagd in Doriath wird Beren tödlich verwundet.
FA 467 Lúthien singt vor Mandos. Ihr und Beren wird eine weitere kurze Lebensspanne zugebilligt.
FA 468 Der Bund von Maedhros wird geschlossen.
FA 469 Maedhros schlägt zu früh zu und vertreibt die Orks aus dem Norden Beleriands und aus Dorthonion, aber Morgoth ist gewarnt.
Beren und Lúthien kehren nach Mittelerde zurück (Kommentar).
FA 470 Dior, der Sohn von Beren und Lúthien, wird geboren.
FA 472 Zu Jahresanfang heiratet Huor Rían, die Tochter Belegunds.
Am Mittsommerstag greifen die Noldor Angband an und unterliegen (Fünfte Schlacht: Nirnaeth Arnoediad, die Schlacht der Ungezählten Tränen). Fingon wird von dem Balrog Gothmog erschlagen, Huor und Haldir von Brethil fallen, Húrin wird lebend gefangen. Dor-Lómin fällt an die Truppen Morgoths, der das Land den Ostlingen schenkt.
Rían zieht nach Mithrim und bringt dort ihren Sohn Tuor zur Welt; danach stirbt sie auf dem Haudh-en-Ndengin. Morwen schickt ihren Sohn Túrin nach Doriath.
FA 473 Geburt von Nienor.
FA 484 Túrin erschlägt einen Elben namens Saeros und flieht aus Doriath; aber Thingol verzeiht ihm. Túrin schließt sich einer Räuberbande an und steigt zum Anführer auf.
FA 487 Túrins Bande fängt Beleg, und Túrin erfährt von der Verzeihung Thingols, aber er will nicht nach Doriath zurück.
FA 488 Tuor wird beim Versuch, aus Mithrim zu fliehen, gefangengenommen und zu einem Sklaven Lorgans gemacht.
FA 489 Verrat von Mîm (Kommentar): Túrin wird von Orks gefangen und erschlägt bei der Befreiung versehentlich seinen Freund Beleg.
FA 490 Gwindor und Túrin kommen nach Nargothrond.
FA 491 Tuor kann der Sklaverei entkommen.
FA 494 Morwen und Nienor verlassen Hithlum und fliehen nach Doriath; Thingol nimmt sie auf.
FA 495 Im Frühjahr fällt Handir von Brethil bei einem Kampf mit Orks. Im Sommer nimmt Morgoth durch die Hilfe Glaurungs Nargothrond ein, wobei Orodreth ums Leben kommt. Túrin wird vom Drachen getäuscht und geht nach Hithlum.
Im selben Jahr verläßt Tuor Mithrim und kommt nach Nevrast, wo ihm Ulmo erscheint.
FA 496 Túrin erkennt die Lüge des Drachen und sucht Finduilas, aber er kann sie nicht mehr retten. Zuletzt schließt er sich den Waldmenschen von Brethil an.
Tuor erreicht Gondolin und überbringt die Warnung Ulmos, aber Turgon will Gondolin nicht verlassen.
Thingol schickt Mablung nach Nargothrond; Morwen und Nienor begleiten ihn. Der Drache zerstreut den Trupp und verhext Nienor.
FA 497 Nienor kommt zu den Waldmenschen, wo sie den Namen Níniel annimmt. Túrin erkennt seine Schwester nicht und verliebt sich in sie.
Dior Eluchíl, Sohn Berens und Lúthiens, heiratet Nimloth die Schöne.
FA 498 Túrin heiratet Nienor.
FA 499 Nienor wird schwanger. Glaurung erreicht Brethil, kann aber von Túrin getötet werden. Tod Nienors und Túrins.
FA 500 Morgoth entläßt Húrin, der sich zuerst nach Hithlum wendet. Dort wird er aber verdächtigt, ein Verbündeter Morgoths zu sein. Er verläßt Hithlum und sucht erfolglos nach einem Weg in die Verborgene Stadt. (Kommentar)
FA 501 Húrin erreicht Brethil, wo er seine sterbende Frau trifft. In weiterer Folge wird er verhaftet und des Mordversuches an Hardang, dem Führer der Waldmenschen angeklagt. Im Zuge der Gerichtsverhandlung kommt es Unruhen, bei den Hardang und Manthor, die letzten Nachkommen Halmirs in Brethil, getötet werden. (Kommentar)
Geburt von Eluréd und Elurín, den Söhnen von Nimloth und Dior.
FA 502 Húrin kommt nach Nargothrond und erschlägt Mîm. Er nimmt das Nauglamír an sich und übergibt es an Thingol; sein weiteres Schicksal ist ungewiß. (Kommentar)
In Gondolin heiraten Tuor und Idril.
FA 503 In Ossiriand wird Elwing als Tochter von Dior und Nimloth geboren.
Thingol wird von Zwergenschmieden aus Nogrod getötet. (Kommentar)
Geburt Earendils in Gondolin.
FA 504 Dior kehrt nach Doriath zurück und nimmt die Königswürde an.
FA 506 Die Söhne Feanors fordern den Silmaril von Dior; Zweiter Tod von Beren und Lúthien.
FA 509 Maeglin wird auf einem Streifzug nahe Gondolin gefangengenommen, aber wieder freigelassen.
In den letzten Tagen des Jahres greifen die Söhne Feanors Doriath an: Zweiter Sippenmord. Dior, Curufin, Caranthir und Celegorm fallen, Eluréd und Elurín werden in der Wildnis ausgesetzt.
Elwing rettet den Silmaril und flieht mit einigen Überlebenden nach Süden, zu den Sirionmündungen.
FA 510 Im Frühjahr greift Morgoth Gondolin an, geführt durch den Verrat Maeglins. Die Stadt wird völlig zerstört, Turgon fällt. Tuor führt die Überlebenden auf Umwegen in den Süden.
FA 511 Die Überlebenden aus Gondolin erreichen die Sirionmündungen.
FA 525 Tuor und Idril verschwinden.
FA 527 Der unerfüllte Eid quält die überlebenden Söhne Feanors; vor allem Maedhros aber will kein weiteres Blutvergießen.
FA 530 Earendil heiratet Elwing.
FA 532 Geburt von Elrond und Elros, den Söhnen Earendils und Elwings.
FA 534 Beginn der Reisen Earendils.
FA 538 Die Söhne Feanors greifen die Ansiedlungen an den Sirionmündungen an: Dritter Sippenmord. Amrod und Amras fallen, Elwing stürzt sich mit dem Silmaril ins Meer.
FA 542 Earendil und Elwing erreichen gemeinsam Valinor und sprechen dort für beide Geschlechter. Die Valar beschließen den Krieg gegen Morgoth.
FA 545 Das Heer der Valar und Maiar erreicht Mittelerde.
FA 550 Der Krieg des Zornes beginnt.
FA 587 Zuletzt wird Morgoth überwunden und aus Arda verstoßen. Verlust der Silmarilli, Tod von Maedhros.
FA 590 Das Erste Zeitalter endet mit der Abfahrt der Elben und der getreuen Menschen in den Westen.

Kritische Anmerkungen

Es kann nicht meine Absicht sein, den schwierigen Status der späten Schriften Tolkiens zusammenzufassen. Zu den allergrößten Problemfällen gibt es hier allerdings Anmerkungen.

Die meisten der Daten stammen aus AAm und GA, einige aus Anmerkungen in LQ. Da jedoch sowohl LQ als auch GA nach 500 abbrechen, bleibt für das letzte Jahrhundert fast nur noch TY, ein zahllose Male überarbeitetes und chaotisches Schriftstück. Datierungen jenseits von 520 sind zu einem hohen Grad willkürlich, da jede Version der TY hier ganz andere Jahreszahlen (und zum Teil auch anderer Ereignisse) nennt und aus der zeitlichen Entwicklung von TY kein konvergierter Konsens abgeleitet werden kann. Daher verzichte ich darauf, für diese Ereignisse überhaupt noch Anmerkungen zu schreiben. Als illustratives Beispiel für den Zustand von Tolkiens Mythologie kann der Kommentar zu Annal 503 dienen.

YT 1161 und 1162
Olwes Aufenthalt auf Tol Eressea dauerte nach AV 100 Valische Jahre, nach AAm jedoch nur 100 Sonnenjahre; Grund für die Änderung ist wohl, daß nach 100 Valischen Jahren die Sprachen von Noldor und Teleri untereinander kaum kaum verständlich gewesen wären.

In LQ steht ebenfalls wieder zehn Valische Jahre, aber eine obskure stilistische Änderung brachte dann wieder die 100 Valischen Jahre ins Spiel. Diese Änderung wurde auch in das publizierte Silmarillion aufgenommen (meiner Meinung nach zu Unrecht).

YT 1200
Lúthiens Geburtsjahr ist keinem der Kinder Erus genau bekannt (GA).

YT 1169, 1170, 1172 und 1185
Die Geschichte der ungewöhnlichen Geburt Feanors war bei der Abfassung von AAm noch nicht präsent. Ereignisse und Daten stammen aus LQ bzw. post-LQ-Ergänzungen zu AAm

Bei dem Statut Manwes handelt es sich um die Regelung, daß ein Elda, dessen/deren Ehepartner/in gestorben (=zu Mandos gegangen) ist, sich nicht wiederverheiraten darf außer wenn der verstorbene Partner auf sein Recht einer Wiedergeburt bzw. neuen Existenz verzichtet. Nur in diesem Fall kann der Zurückgebliebene nach einer Periode von zehn Valischen Jahren (in der der Verstorbene seine Zustimmung noch zurückziehen darf) erneut heiraten. Dieses Statut wird in einem Einschub zu LQ ausführlich diskutiert.

YT 1490
Sowohl AAm als auch LQ sprechen von 20 Jahren Verbannung; die Verringerung der Strafe auf 7 Jahre (Sil) ist eine späte Korrektur, die für die Handlung allerdings unerheblich bleibt: Beim Auszug der Noldor (YT 1495) war der Bann auf alle Fälle noch aufrecht.

YT 1495
Auch wenn es in diesen Zusammenhang nicht besonders gut paßt, so möchte ich doch hier eine wenig bekannte Form des Eides in gebundener Sprache vorstellen, die aus einer frühen Variante des Leithian-Liedes stammt und in The Lays of Beleriand veröffentlicht wurde. Meiner Meinung nach ist dies die beeindruckendste Fassung dieses schicksalhaften Worte, nicht zuletzt wegen der vielen Alliterationen in der ersten Hälfte. Diese Alliterationen stammen noch von früheren Versionen des Eides, die in einem Beowulf-artigen alliterativen Metrum gehalten waren und die für die vorliegende Version um den Endreim ergänzt wurden, geschickterweise unter Beibehaltung des Stabreimes.
Be he friend or foe or seed defiled
Of Morgoth Bauglir or mortal child
That in after days on Earth shall dwell:
Nor law nor love nor League of Hell
Not might of Gods not moveless fate
Shall him defend from wrath and hate
Of Feanor's sons who takes or steals
Or finding keeps the Silmarils
The thrice-enchanted Globes of Light
That shine until the Final Night.
Sei er Freund oder Feind oder schmutzige Brut
von Morgoth Bauglir, oder ein Kind der Sterblichen
das in späteren Tagen in der Welt wohnen mag:
Nicht Gesetz noch Liebe, nicht Bund mit der Hölle
noch die Macht der Götter und nicht das ewige Schicksal
Sollen ihn bewahren vom Zorn und Haß
der Söhne Feanors, ihn, der die Silmarilli
nimmt oder stiehlt, oder sie findet und behält.
Die dreifach verzauberten Kugeln des Lichtes
Die bis zur letzten Nacht leuchten werden.
YT 1499
In AAm steht stehen die Überquerung der Helkaraxe und die Ankunft Fingolfins in Mittelerde verwirrenderweise unter der Jahreszahl 1497.

FA 316, 320 und 400
Die Zeitangaben zur Biographie Maeglins sind mit Vorsicht zu genießen, da sie aus GA stammen, wo die Menschen erst 400 (statt 310) nach Beleriand kamen. Als Tolkien die Annalen für Maeglin schrieb, stellte er sich Beleriand zu diesem Zeitpunkt noch menschenleer vor.
Wahrscheinlich sollten diese Annalen daher um bis zu 90 Jahre rückdatiert werden.

FA 310
Das Datum 310 für das Treffen von Beor und Finrod taucht erstmals in LQ auf. In der letzten Version von AB und in GA traten die Menschen erst 400 in die Geschichte der Eldar ein, weswegen die ganze Genealogie der Edain in GA um drei Generationen kürzer ist als in LQ.

FA 312, 375, 376 und 390
Das Volk der Haladin taucht erst in LQ auf (GA hat wie AB Haleth den Jäger, eine Seitenlinie des Hauses von Hador). Alle Datierungen aus Randnotizen zu LQ.

FA 409
In diesem Gespräch, dem in Morgoth's Ring ein eigenes Kapitel gewidmet ist, geht es unter anderem um elbische Unsterblichkeit, menschliche Sterblichkeit, um den Sündenfall der Menschen und um die Schwierigkeiten der menschlich/elbischen Ehe.

FA 469
Verschiedene Quellen geben für die Rückkehr Berens 466 (LQ, AB) bis 469 (GA) an.

FA 489
Die Geschichte des Kleinzwerges Mîm ist in GA noch nicht vorhanden (dort spielt Blodrog, einer der Gefährten, den Verräter) und taucht erst in N auf. Datierung ist aus GA.

FA 500, 501 und 502
Daten aus der Einleitung von WH. Eine genealogische Tafel in LQ gibt 501 als Todesjahr Húrins an.

FA 503
Die Ereignisse beim Tod Thingols und die weiteren Ereignisse bei der Schlacht gegen das Zwergenheer aus Nogrod sind sehr unklar. Tolkien arbeitete bis zum Schluß daran, diese Erzählung plausibel zu erzählen, allerdings gelang es ihm niemals, gewisse Widersprüche auszuräumen.

Tolkien wollte, daß die Zwerge Thingol ermorden und Doriath verwüsten; aber er konnte keine Lösung dafür finden, wie die Zwerge den List Melian (den Gürtel Melians) überqueren sollten. Die in Sil abgedruckte Geschichte (Thingol wird in eigenen Haus erschlagen, danach verzweifelt Melian und ihr Gürtel wird wirkungslos) ist von Tolkiens Sohn Christopher erdacht worden.

Ein weiteres Problem ist die Vernichtung des Zwergenheeres bei Sarn Athrad. Da Beren kein Heer hatte (die Grünelben zogen ja nicht mehr offen in den Krieg), ergibt sich die Frage, wer überhaupt als Gegner der Zwerge in Frage kommt. Tolkien wollte dabei die im Osten wohnenden Söhne Feanors (Curufin und Celegorm) ins Spiel bringen, die die Lust nach dem Silmaril in den Krieg trieb; allerdings muß dann erklärt werden, warum der Silmaril bei Beren blieb.

The Tale of the Nauglafring (Lost Tales part II, ca. 1918)
In der ältesten Version der Geschichte bringt ein geldgieriger Elbe das Verhängnis über Doriath: Ufedhin, der durch Geschäfte mit den Naugrim großen Reichtum erworben hat, überredet Thingol, das Gold, das Húrin nach Doriath gebracht hat, von den Zwergen zu Schmuck verarbeiten zu lassen. Melian dagegen will es vernichten, weil es fluchbeladen sei.

Die Verhandlungen mit den Zwergen sind langwierig und führen auf beiden Seiten zu Verstimmung; als die Zwerge nun, nach getaner Arbeit, einen sehr hohen Lohn fordern, greift Thingol zur Gewalt und entlohnt sie schäbig. Die Zwerge ziehen wütend und dezimiert unter Racheschwüren ab.

Ufedhin, der auch um sein Vermittlergeld umgefallen ist, beteiligt sich am Zug der Zwerge gegen Doriath, und unter elbischer Führung können die Naugrim den List Melian unbeschadet überqueren. Thingol wird auf einem Jagdausflug getötet und gleichzeitig Menegroth gestürmt. Melian flieht.

Beren hat sich unterdessen mit den Grünelben aufgemacht und trifft auf Ufedhin, der sich mittlerweile mit den Zwergen zerstritten hat und sich als Flüchtling ausgibt. Er wird erst später von Melian erkannt und scheint schließlich dem Wahnsinn zu verfallen.

Beren legt seinen Hinterhalt; als die Zwerge das breite Wasser überqueren, werden sie von beiden Ufern unter Beschuß genommen, und wenige entkommen. Beren kämpft mit dem Anführer Naugladur, besiegt ihn und nimmt seiner Leiche den Silmaril ab. Der Rest des Goldes versinkt mit den Leichen der Zwerge im Fluß.

Quenta Noldorinwa (The Shaping of Middle-earth, ca. 1930)
Die Zwerge erheben Anspruch auf den ganzen Schatz, weil Mîm einer der Ihren gewesen sei. Es kommt zur Gewalt mit vielen Toten. Die Zwerge kommen mit Verstärkung aus Nogrod und Belegost zurück, betreten Doriath durch den Verrat einiger geldgieriger Elben, töten Thingol auf der Jagd und überrennen Menegroth. Melian warnt Beren, der den Feinden bei Sarn Athrad einen Hinterhalt legt und dabei den Silmaril ein zweites Mal gewinnt.

Later Annals of Beleriand (The Lost Road, ca. 1934)
Im Annal für 501 steht nur, daß Thingol die Zwerge ohne Bezahlung wegschickt; 502 kommen sie wieder, unterstützt von verräterischen Elben. Thingol wird erschlagen und Melian entkommt. Beren und die Grünelben vernichten das Zwergenheer, und das ganze Gold wird in den Ascar geworfen; Beren behält nur den Silmaril.

Die einzigen späteren Versionen dieser Geschichte finden sich in TY, weil weder Q noch LQ oder GA weit über das Jahr 500 hinausreichen.

Tale of the Years A
502 Die Zwerge nehmen Doriath ein, Thingol wird erschlagen und sein Reich endet. Melian kehrt nach Valinor zurück. Beren vernichtet das Zwergenheer am Rathlóriel.

Tale of the Years B
503 Die Zwerge von Nogrod und Belegost erobern Doriath, Thingol wird erschlagen und sein Reich endet. Melian entkommt mit dem Silmaril zu Beren und Lúthien, bevor sie nach Valinor zurückkehrt.
Celegorm und Curufin vernichten das Zwergenheer bei Sarn Athrad und sind erzürnt, daß sie den Silmaril nicht finden.

Tale of the Years C
502 Die Erschaffung des Nauglamír. Thingol streitet mit den Zwergen.
503 Die Zwerge von Nogrod und Belegost erobern Doriath, Thingol wird erschlagen und sein Reich endet. Die Zwerge nehmen das Drachengold mit, aber Melian entkommt mit dem Nauglamír und dem Silmaril; sie bringt beides zu Beren und Lúthien. Dann kehrt sie nach Valinor zurück, und Lúthien trägt den Silmaril.
Celegorm und Curufin hören vom Untergang Doriaths, legen den Zwergen bei der Furt des Ascar einen Hinterhalt und besiegen sie; aber die Zwerge werfen das Gold in den Fluß, der später Rathlóriel genannt wird. Die Söhne Feanors sind zornig, als sie erkennen, daß der Silmaril nicht da ist, aber sie wagen es nicht, Lúthien anzugreifen.

Tale of the Years D
502 Thingol streitet mit den Zwergen, die ihm das Nauglamír gearbeitet haben.
503 Die Zwerge von Nogrod und Belegost erobern Doriath, König Elu Thingol wird erschlagen und sein Reich endet. Melian entkommt mit dem Nauglamír und dem Silmaril zu Beren und Lúthien; danach verläßt sie Mittelerde und kehrt nach Valinor zurück
Celegorm und Curufin hören vom Untergang Doriaths und legen den Zwergen bei der Furt des Ascar einen Hinterhalt, als sie versuchen, das Drachengold in die Berge zu schaffen. Die Zwerge werden unter großen Verlusten besiegt und werfen das Gold in den Fluß. Groß ist der Zorn der Söhne Feanors, als sie den Silmaril nicht unter der Beute finden können.

So weit, so schlecht; allerdings gibt es zwei späte Notizen, die uns über die weiteren Pläne Tolkiens Aufschluß geben. Erstens schrieb Tolkien eine Bemerkung zur obigen Stelle aus TY-D:

Doriath kann nicht von einer feindlichen Armee eingenommen werden! Irgendwie muß es so gemacht werden, daß Thingol herausgelockt wird oder dazu gebracht wird, jenseits seiner Grenzen auf einen Kriegszug zu gehen, und dabei von den Zwergen erschlagen wird. Dann zieht sich Melian zurück, und da der Gürtel nicht mehr existiert, kann Doriath von den Zwergen verwüstet werden.
und außerdem gibt es noch den Brief 247, in dem Tolkien schreibt, daß die Ents in den Geschichten des ersten Zeitalters nicht auftauchen, weil sie sich wenig um die Wege anderer Wesen kümmerten. Er merkt allerdings an:
Aber ich kann eine Handlung voraussehen, die sie begingen, nicht ohne Einfluß auf der Herrn der Ringe. [...] Es scheint klar, daß Beren, der kein Heer hatte, dabei die Hilfe der Ents erhielt, und das würde wenig Liebe zwischen den Ents und den Zwergen bewirken.


Abkürzungen

QQuenta Silmarillion (The Loast Road)
AVAnnals of Valinor 2 (The Loast Road)
ABAnnals of Beleriand 2 (The Loast Road)
AAmAnnals of Aman (Morgoth's Ring)
GAGrey Annals (The War of the Jewels)
LQLater Quenta (Morgoth's Ring, The War of the Jewels)
TYTale of the Years (The War of the Jewels)
WHThe Wanderings of Húrin (The War of the Jewels)
LTTuor und seine Ankunft in Gondolin (Nachrichten aus Mittelerde)
NNarn i Chîn Húrin (Nachrichten aus Mittelerde)
SilQuenta Silmarillion (Das Silmarillion)

AV und AB stammen aus den Dreißigern (prä-LotR), die anderen Werke aus den Fünfzigern (post-LotR). Die letzten Versionen von AAm und GA sind dabei älter als die letzte Version von LQ. Sil ist eine posthume, von Christopher Tolkien umfangreich editierte und nachbearbeitete Veröffentlichung.

Die detailreichen aber unvollendeten Erzählungen WH, LT und N erhielten ihre letze Ausschmückung erst, nachdem Tolkien die Arbeit an LQ aufgegeben hatte. Sie enthalten aber wenig annalistische Information.

Weitere von mir verfaßte Tolkien-Ressourcen:

Eine Diskussion der History of Middle-earth
Eine ausführliche Behandlung der Tengwar-Schrift
Meine immer noch unvollendete Übersetzung der englischen Tolkien-FAQ

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