Landkarte

Jammu & Kashmir जम्मू और कश्मीर / جموں اور کشمیر

J & K ist der Kata­strophen­staat: Gut die Hälfte aller Kriege, die Indien seit 1947 geführt hat, nahmen hier ihren Ausgang. Heute steht mehr als die Hälfe des einstigen Territorums von J & K unter chinesischer oder pakistanischer Verwaltung. Wenn die Region einmal nicht wegen Terrorismus, ethnischer Ver­treibung oder Über­griffen des Militärs auf die Zivil­bevölkerung von sich reden macht, dann schlagen Natur­katastrophen wie Über­schwemmungen oder Erd­beben zu. Welch ein Alptraum!

Aber J & K ist auch eine Schatzkiste. Mit Ausnahme des winzigen Lakshadweep-Unionsterritoriums ist es der einzige Staat Indiens mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit (67%); das täuscht aber darüber hinweg, daß der Staat in drei Großräume mit gänzlich unterschiedlicher Kultur zerfällt: Der südliche Bezirk Jammu ist mehrheitlich hinduistisch (65%), der östliche Bezirk Ladakh buddhistisch–muslimisch gemischt, und der nördliche Teil Kashmir (im engeren Sinn) wird heute fast nur noch von Moslems bewohnt, woran aber auch die ethnischen Säuberungen der 80er Schuld tragen. Die pakistanisch verwalteten Gebiete (Gilgit-Baltistan und Azad Kashmir) sind ebenfalls rein muslimisch, während das von China besetzte Aksai Chin, eine lebensfeindliche Hochgebirgswüste, so gut wie unbewohnt bleibt.

Landschaftlich umfaßt J & K vom südlichen Hügelland rund um Jammu bis zu den Hochgebirgen im Norden eine unglaubliche Bandbreite. Die freundlichen, bewaldeten Berge im -Srinagar-Tal stehen in starkem Gegensatz zur trockenen Hochgebirgslandschaft in Ladakh, die geologisch zur Hochebene von Tibet gehört. Im pakistanischen Teil treffen sich Himalaya und Karakoram; auch der K2, der zweithöchste Gipfel der Erde, liegt dort.

Auch ethnisch ist das Land abwechslungsreich: In Ladakh und Gilgit-Baltistan leben hauptsächlich Tibeter (die muslimischen Tibeter nennen sich selbst Balti), die verschiedene tibetische Dialekte sprechen, und der Jammu-Bezirk ist von ethnischen Indern besiedelt, die das mit Hindi eng verwandte Dogri sprechen. Die meisten Muslime in Kashmir (im engeren Sinn) sind dardischer Herkunft und sprechen eine Vielzahl dardischer Sprachen, von denen Kashmirī die einzige mit Schrifttradition ist. Die dardischen Sprachen bilden einen eigenen, stark abweichenden Zweig innerhalb der indo-arischen Gruppe, der seine größte Vielfalt in den pakistanischen Gebirgsprovinzen entfaltet. Während die meisten Muslime im indischen Teil Kashmirs (im engeren Sinn) Sunniten mit Sufi-Ausrichtung sind, findet man im Grenzgebiet zum pakistanischen Teil und nördlich der line of control auch ismailitische Schiiten.

Entsprechend birgt der J-&-K-Staat ein enormes touristisches Potential, und selbst in der aktuellen instabilen Situation stellt er eines der lohnendsten Reiseziele in Indien dar. Die meisten Ausländer zieht es dabei in das erholsame und märchenhaft schöne -Srinagar oder nach Ladakh mit seiner in Indien einzigartigen buddhistischen Kultur; dagegen ist Jammu mit seinen zahlreichen Hindu-Wallfahrtszielen vor allem bei Inlandstouristen beliebt.


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