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Sassafras (Sassafras albidum [Nutt.] Nees)

Synonyme

botanischSassafras officinalis
Arabischساسافراس
سَاسَفْرَاس
Sasafras
BulgarischАмериканско лаврово дърво
Amerikansko lavrovo durvo
Chinesisch
(Kantonesisch)
黃樟 [wòhng jèung]
Wohng jeung
Chinesisch
(Mandarin)
黃樟 [huáng zhāng]
Huang zhang
DeutschFenchelholzbaum
EnglischSassafras, Augue tree, Gumbo filè (auch filé oder file’ geschrieben)
EsperantoBlanketa sasafraso, Sasafraso
EstnischValkjas sassafras
FranzösischSassafras
Hebräischסספרס
Sasafras
ItalienischSassafrasso
Japanischサッサフラス
Sassafurasu
Jiddischסאַסעפֿראַס
Sasefras
Koreanisch사사파러스, 사사프러스
Sasapareosu, Sasapureosu
KroatischSasafrasa
LitauischBalkšvasis sasafras
NiederländischSassafras, Sassefras
PolnischSasafras lekarski
PortugiesischSassafrás
RussischЛавр американский, Сассафрас
Lavr amerikanski, Sassafras
SlovenischSasafras
SlowakischSassafrasové listy, Sassafras
SpanischSasafrás
TschechischSassafras, Kaštan bělavý
UngarischSzasszafrász babérfa
VietnamesischCây de vàng
Cay de vang
Sassafras albidum: Zweig mit Blättern
Sassafraszweig mit Blättern und vertrockneten Blüten
Sassafras albidum: Zweig mit Blüten
Sassafraszweig mit Blüten
Sassafras albidum: Sassafras-Blätter
Junge Sassafrasblätter (ein-, zwei und dreilappig) (75 dpi scan)
Verwendeter Pflanzenteil

Blätter, im Herbst geerntet. Je nach Licht­verhält­nissen entwickelt Sassafras ein-, zwei- oder drei­lappige Blätter.
Die Wurzel enthält viel ätherisches Öl, ist aber für eine direkte Verwendung als Gewürz viel zu bitter.

Pflanzenfamilie

Lauraceae (Lorbeer­gewächse)

Geruch und Geschmack

Die Blätter weisen einen schwachen, aber erfrischenden, zitronenähnlichen Geruch (siehe Zitronenmyrte) und ebensolchen Geschmack auf; beim Zerkauen fällt der hohe Schleimgehalt sofort auf.

Sassafras albidum: Sassafrasblüten
Sassafrasblüten
Sassafras albidum: Sassafrasknospe
Sassafrasknospe
Inhaltsstoffe    

Sassafras-Blätter enthalten ca. 0.4% ätherisches Öl, das zu etwa 45% aus Safrol besteht, daneben Campher (30%), Limonen (5%) und Spuren anderer Terpen­derivate (1,8‑Cineol, α‑Pinen, Citral, Phell­andren).

Das ätherische Öl aus der Wurzel enthält 80% Safrol, weiters kleine Mengen an Mono- und Sesqui­terpenen (Campher) sowie weiteren Phenyl­propanen (Methyl­eugenol, 5‑Methoxy­eugenol).

Safrol kommt als Neben- oder Spuren­bestandteil in vielen ätherischen Ölen vor (z. B. Muskat, Sternanis und sogar schwarzem Pfeffer) und ist die wichtigste Aroma­komponente in einem exotischen zentral­amerikanischen Gewürz, den mexicanischen Pfeffer­blättern. Trotz seines angenehmen Geruchs hat sich Safrol im Tier­versuch als starkes Lebergift mit hepato­carcinogener Wirkung erwiesen. Die in getrockneten Sassafras­blättern, besonders dem aromaarmen File-Pulver, enthaltenen Safrol­mengen gelten als unbedenklich; dagegen wird von medi­zinischer oder kulinarischer Anwendung der safrolreichen Wurzel abgeraten.

Sassafras albidum: Zweig mit Blättern und Blüten
Sassafraszweig mit Blüten und jungen Blättern
Herkunft

Atlan­tisches Nord­amerika.

Etymologie

Der Name bedeutet Stein­brecher (lateinisch saxum fragans Steine brechend, wahr­scheinlich über das Spanische vermittelt), was sich auf die medi­zinische Ver­wendung der leicht diure­tischen Droge bei Nieren­steinen bezieht. Diese Verwendung ist heute obsolet.

Der antiquierte Name Fenchelholz­baum spielt auf das wohl­riechende Holz an.

Ausgewählte Links

A Pinch of Filé Powder (www.apinchof.com) Floridata.com: Sassafras Wildman Steve Brill: Sassafras American Spice Company: Sassafras Penzeys Spices: Sassafras Herbie’s Spices: Sassafras World Merchants: Gumbo File Bradonvical Beverage: Root beer (www.bradonvical.com) The Spice House: Gumbo File Recipe: Ham and Seafood Gumbo (bluechef.com) Recipe: Seafood Gumbo (gumbopages.com) Recipe: Chicken and Sausage Gumbo (gumbopages.com) Recipe: Jambalaya (gumbopages.com) File Powder (generalhorticulture.tamu.edu) Safrole from plants (erowid.org) Poisonous Plants of North Carolina: Sassafras


Sassafras albidum: Blühender Sassafrasbaum
Blühender Sassafrasbaum
Sassafras albidum: Sassafraszweig
Zweig des Sassafrasbaums

Der Sassafras­baum ist das einzige Gewürz, das aus Nord­amerika stammt; allerdings wird Sassafras weltweit nur sehr wenig verwendet. Filèpulver (gemahlene Sassafras­blätter) sind ein ganz wichtiger Bestand­teil in der Küche der Kreolen und Cajuns im ameri­kanischen Bundes­staat Louisiana.

In der kreolischen Küche von New Orleans, Louisiana, mischt sich spani­sches, fran­zösi­sches, afrika­nisches und india­nisches Erbe. Euro­päische, vor allem fran­zösi­sche, Speisen wurden hier auf schmack­hafte Weise ab­gewandelt und mit lokalen Ressourcen variiert. So ist die spanische Reis­pfanne paella (siehe Safran) wohl der Ursprung für das berühmte kreolische Reis­gericht jambalaya. Chilisaucen (etwa Tabasco-Sauce) sind das bekannteste Exportgut der Region.

Unter gumbo versteht man eine schmack­hafte Suppe aus Meeres­früchten, Fluß­krebsen oder Huhn, die ihre dicke Konsistenz den reichlich mit­gekochten Okras verdankt. Gewürzt wird mit Thymian, Sellerie, Paprika und, unmittelbar vor dem Anrichten, Sassafras. Gumbo wird immer mit Reis serviert.

Eine zweite Koch­tradition Louisianas ist die Küche der Cajuns, französischsprachiger Einwanderer aus Kanada. Deftige Geschmacks­noten von geräuchertem Fleisch (etwa der berühmten Schweins­wurst andouille), von schwarzem Pfeffer, Paprika und Zwiebeln sind typisch für diese robuste Land­küche, in der viele Speisen als Eintöpfe mit sehr langen Koch­zeiten zubereitet werden.

Trotz aller Unter­schiede haben beide Koch­stile viele Gemeinsam­keiten: Eine Begeisterung für kräftigen Geschmack, die Vorliebe für Mehl­schwitzen (roux: in heißer Butter gebräuntes Mehl) und die reichliche Verwendung von Wild und Meeres­früchten. Zu den wichtigsten Gewürzen zählen neben Sassafras noch Sellerie, Thymian (siehe dort über blackening) und Paprika in verschieden scharfen Varianten.

Sassafras albidum: Sassafras (rotes Herbstlaub)
Sassafrasblätter mit roter Herbstfarbe

In den meisten Ländern außer­halb der Ver­einigten Staaten betrachtet man Sassafras eher als Gift­pflanze wegen seines hohen Gehaltes an Safrol, einer leber­schädigen­den und wahr­scheinlich sogar krebs­erregen­den Sub­stanz. Sassafras­blätter sind in Europa kaum zu bekommen; getrocknete Zitronen­melisse ist ein guter Ersatz, allerdings ist sie viel stärker und muß daher vorsichtig dosiert werden.

In den USA wird das ätherische Sassafrasöl (aus der Wurzel) nach Entfernung des Safrols auch zum Würzen eines Gebräus namens root beer benutzt. Dabei handelt es sich um eine genuin US-amerikanische Erfindung aus dem 19. Jahrhundert: Das ursprüngliche Rezept war ein leicht vergorene Mischung aus Wasser, Zucker (oder Melasse) und verschiedenen pflanzlichen Aromatika. Heutzutage wird root beer gänzlich alkoholfrei hergestellt, indem man eine Mischung von Zucker und Pflanzen­extrakten mit Sodawasser aufspritzt. Somit ist root beer eigentlich kein Bier, sondern ein soft drink (siehe auch Gagel über Biere).



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