Aufrecht stehender, voll erblühter Blütenstand des mexikanischen Blattpfeffers |
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Der mexicanische Blattpfeffer gehört zu jenen mittelamerikanischen Gewürzen, die außerhalb ihres Verbreitungsgebietes weitgehend unbekannt sind.
Die Pflanze wird in der Küche des tropischen México sehr vielseitig
genutzt. Die Blätter sind eine wohlschmeckende Garnierung und
können gefüllt und gedämpft werden. Ein sehr berühmtes
Rezept mit mexicanischem Blattpfeffer ist pescado
con Hoja Santa: Frischer Fisch wird in Pfefferblätter gewickelt und
gegrillt. Diese Spezialität stammt aus dem Bundesstaat Veracruz,
wo man noch viele andere Speisen mit diesem Gewürz zubereitet.
In Zentralméxico kennt man die Pfefferblätter auch als Würze
zu Schokoladengetränken (Aztekenschokolade
, siehe
Vanille).
Weiters ist die Pflanze ein essentieller
Bestandteil des mole verde, einer der berühmten
sieben Saucen von Oaxaca
(los siete moles, siehe Paprika über mole im
allgemeinen und Sesam über mole Poblano).
Der mole verde unterscheidet sich von anderen moles durch die reichliche Verwendung frischer
Kräuter; er enthält meist keine geriebenen Nüsse oder
Samen (es gibt allerdings auch Varianten mit
Kürbiskernen, die die grüne Farbe
verstärken). Als Basis dient, wie auch bei anderen mole-
Zwei asiatische Verwandte des mexicanischen Blattpfeffers haben ebenfalls aromatisches Laub und werden daher gegessen:
Betelpfeffer (Piper betle) liefert große, herbe Blätter, die in Süd- und Südostasien weithin als Zutat zum berühmten Betelbissen
dienen; eine andere Nutzung ist mir nicht bekannt. Die kleineren und milderen Blätter von Piper sarmentosum dienen unter den Namen
cha phlu [ช้าพลู]
und la lot [lá lốt] in Thailand bzw. Vietnam zum Einwickeln kleiner Bissen aus gedämpftem Fleisch oder
Gemüse.