Diese Seiten lesen Sie besser mit eingeschaltetem JavaScript!

[ Pflanzenteil | Familie | Aroma | Chemie | Herkunft | Etymologie | Diskussion | Bottom ]

Zitronenmyrte (Backhousia citriodora) F. Muell

Synonyme

Chinesisch
(Mandarin)
檸檬香桃木 [níng méng xiāng táo mù]
Ning meng xiang tao mui
EnglischLemon myrtle, Sweet verbena tree, Lemon scented myrtle, Lemon ironwood
FranzösischMyrte citronnée, Myrte citron
Hebräischהדס לימוני
הֲדַס לִימוֹנִי
Hadas limoni
ItalienischMirto dal profumo di limone, Baccusia
Japanischレモンマートル
Remon-matoru
Koreanisch레몬 머틀
Remon meotul
LitauischKvapioji citrinmirtė
RussischМирт лимонный
Mirt limonnyj
SchwedischCitronmyrten
SlowakischMyrtovník citrónový
SpanischLimón mirto
TschechischMyrtovník citrónový
UngarischCitrom illatú mirtuzsz, Citrom illatú vasfza
WeißrussischМірт лімонны
Mirt limmony
Backhousia citriodora: Zitronenmyrten-Blätter
Getrocknete Zitronenmyrten-Blätter
Backhousia citriodora: Zitronenmyrtenzweig
Zitronenmyrtenzweig
Hinweis

Der Name Zitronen­myrte wird auch für eine ent­fernt ver­wand­te Art, Lepto­spermum citratum (Zitronen­tee, Zitronen-Tee­baum) aus Australien und Neu­seeland, gebraucht.

Verwendeter Pflanzenteil

Blätter, frisch oder getrocknet.

Pflanzenfamilie

Myrtaceae (Myrten­gewächse).

Geruch und Geschmack

Ausgesprochen erfrischend und zitronenartig; der Duft ist ohne Übertreibung schon als mehr nach Zitrone als Zitrone beschrieben worden. Der Geschmack ist ähnlich, sehr intensiv und dabei angenehm warm.

Inhaltsstoffe

Die Blätter enthalten extrem viel ätherisches Öl (typischerweise 4 bis 5%), das fast nur aus Terpenaldehyden besteht, wobei Citral (90 bis 95%) dominiert; weiters findet man Neral und Geranial. Spurenbestandteile sind Myrcen, Linalool, Citronellal, Cyclocitral und Methylheptenon.

Herkunft

Die Pflanze stammt aus Australien, wo sie nur im Bundes­staat Queens­land ver­streut vor­kommt. Sie wird in Australien seit Beginn der 90-er kultiviert.

Nahe Verwandte der Zitronen­myrte werden in Australien ebenfalls zur Gewin­nung von ätheri­schen Ölen angebaut: Anis­myrte (Backhousia anisata) und Zimt­myrte (Backhousia myrtifolia).

Etymologie

Siehe bei Zitrone und Myrte.

Die Gattung Backhousia ist nach einem englischen Botaniker, James Backhouse (1794 – 1869), benannt. Der Artname citriodorus zitronenduftend ist von citrus und odor Duft abgeleitet.

Ausgewählte Links

chemikalienlexikon.de: Citral Herbie’s Spices: Lemon Myrtle Australian Native Foods Management Ltd. Vic Cherikoff Food Services: Lemon Myrtle Vic Cherikoff Food Services: Aniseed Myrtle


Backhousia citriodora: Zitronenmyrte
Zitronenmyrte, Zweig mit Blüten

farrer.riv.csu.edu.au

Die Zitronen­myrte weist einen so er­frischenden, reinen und intensiven Zitronen­geruch wie kein anderes mir bekanntes Gewürz auf — selbst Zitrone mitein­geschlossen. Es ist kein Wunder, daß die australische Land­wirtschaft in dieser Pflanze einen Hoffnungs­träger für die Zukunft sieht.

In der sich zur Zeit etablierenden australischen Küche spielen einheimische Gewürze natur­gemäß eine wichtige Rolle (siehe dazu auch den Tasmanischen Pfeffer). Zitronenmyrten­blätter werden gerne zum Aromatisieren von Geflügel und Meeres­früchten verwendet: Bereits ein oder zwei Blätter machen ein Brat­huhn zu einem besonderen Erlebnis. Besonders beliebt sind weiters mit Zitronen­myrte aromatisierte Essige (siehe dazu auch Dill), Mayonnaisen (siehe auch Estragon) und Vinaigretten.

Australische Köche verwenden Zitronenmyrtenblätter auch oft anstelle von Kaffernlimettenblättern in Gerichten südostasiatischer Herkunft; allerdings paßt ihr sehr reines Aroma weniger zu den stechend riechenden Fischwürzen Thailands.

Backhousia citriodora: Zitronenmyrtenblüten
Verblühte Blüten der Zitronenmyrte

Zitronenduft ist im Pflanzen­reich nicht selten und findet sich in vielen, botanisch nicht ver­wand­ten Arten. Den typi­schen Geruch nach Zitrone weisen neben der Zitrone und ihren Ver­wand­ten (Zitronat­zitrone, Limette und Kaffern­limette) noch die Zitronen­verbene und die Zitronen­melisse auf; ähnlich, aber durch eine leicht an Rosen­aroma erinnernde Duft­kompo­nente noch lieb­licher, riecht das Zitronen­gras. In all diesen Pflanzen stellen Terpen­aldehyde die Haupt­fraktion der ätherischen Öle.

Andere Gewürzpflanzen riechen citrusartig, ohne dabei den Zitronen­duft täuschend nachzuahmen; in ihren ätherischen Ölen findet man zumeist Terpen­kohlenwasserstoffe. In diese Gruppe gehört etwa der Ingwer oder der nur schwach zitronen­artige Sassafras. Der Duft des Jesuitentees wird mit allem möglichen verglichen, darunter sowohl Stinktier­schweiß als auch Zitronen­aroma; einen ähnlich gewöhnungs­bedürftigen Zitronen­geruch findet man bei der Eber­raute. Die Chamäleon­pflanze hat ein starkes, sowohl an Zitrone als auch an Orange erinnerndes Aroma. Ein anderes vietnamesisches Gewürz, die Reisfeld­pflanze, ist durch ein einzig­artiges, starkes und prickelndes Zitronen­aroma ausgezeichnet.

Letztlich gibt es von vielen weiteren Gewürzpflanzen zitronenduftende Kulturformen oder Abarten, z. B. Basilikum, Bohnenkraut, Thymian, Perilla und sogar Eucalyptus.



Unicode Encoded Mit dem WDG validator validieren Mit dem Validome Validator validieren

Top   Pflanzenteil   Familie   Aroma   Chemie   Herkunft   Etymologie   Diskussion   Bottom